Wie das Leben so spielt (12/?)

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„Morgen." Grummelten sie beide und setzten sich zu uns. „Jay, du sitzt auf meinem Platz." Grummelte Arya und ich schaute ihn grinsend an. „Ich weiß, setz dich auf meinen Platz." Arya schüttelte den Kopf. „Das. Ist. Mein Platz!" grummelte er lauter und setzte sich auf meinen Schoß. Wir lachten und fingen an zu essen, ich weiß ja, dass Arya ein riesiger Morgenmuffel ist aber heute übertrifft er sich selbst.

„Jungs, geht ihr heute zur Schule?" fragte uns Miss Lee und ich schüttelte den Kopf. „Nein, Arya wollte mich zur Polizei begleiten, wir versuchen, dass er irgendwie in Behandlung kommt." Gab ich leise von mir, hatte Angst, dass die beiden etwas dagegen haben könnten. „Macht das, ich werde euch krankmelden und der Lehrerin mehr oder weniger berichten, dass du jetzt bei uns bleibst und wir für dich da sein werden. Sprich das auch mit der Polizei ab!" Arya und ich nickten. „Tschau Schatz, bis heute Abend, Saman mein großer, dir wieder viel Kundschaft und euch beiden Chaoten viel Glück und Beistand." Wünschte Mister Lee uns allen und verließ dann das Haus, da er zur Arbeit fuhr.

„So ihr beiden, zieht ihr euch um? Dann mache ich in der Küche weiter bevor ich auch arbeiten gehe." „Bis heute Nachmittag." Verabschiedeten wir uns und gingen hoch. Ich zog mich in Aryas Zimmer um. Zum Glück sind wir diese Phase unserer Freundschaft schon lange durch, sodass es gar nicht mehr komisch ist, wie es vielleicht am Anfang war.

Fertig umgezogen setzte ich mich aufs Bett und schrieb Maya.

Ich habe es heute Morgen um drei gebeichtet. Arya kommt mit mir zur Polizei, sag bitte unseren Freunden Bescheid. Wenn sie fragen, kannst du sie aufklären. HDL und danggöö :-)

Keine Sekunde später sah ich, dass sie es gelesen hatte.

Gut so. Mach ich, viel Glück. Du schaffst es auch. HDAL <3

Ich lächelte. Wie sehr so ein kleines Geheimnis eine Freundschaft prägen kann. „Ich liebe sie." Lächelte ich und freute mich wieder einmal für das was ich hatte. „Wenn?" Arya kam ins Zimmer und trocknete sich seine Haare. „Maya." Antwortete ich knapp und beobachtete meinen besten Freund wie er sich umzog. „Weißt du Arya, manchmal frage ich mich, warum wir keinen Freund haben, dann schaue ich uns an und denke an unsere Macken und verstehe es dann sofort." Lächelte ich träumerisch. „Aber ich hätte ja nicht einmal Zeit für einen Freund." Stellte ich kurz danach erschreckend fest.

„Ich weiß zwar nicht, was du mir damit sagen willst aber wir können los." Grinste Arya mich an. Er trug meine Lieblings Jacke von ihm, er sah darin echt gut aus, zum Anbeißen! „Du siehst echt verdammt hot darin aus." Stupste ich Arya gegen die Schulter und zeigte so auf den Stoff der Jacke. „Das sagtest du bereits ein paarmal, genieß es, ich trage die viel zu selten." Ich schaute ihn strafend an und ging aus dem Zimmer zur Haustür um meine Schuhe an zu ziehen.

„Tschüss Mama!" rief Arya noch und schloss die Tür hinter sich. „Na dann zur Polizei, vielleicht haben sie wieder das tolle Gebäck da!" perplex schaute ich meinen Kumpel an. „Wann denkst du mal nicht ans essen? Wir haben eben gefrühstückt!" rief ich lachend und sah nur wie Arya schmollend seine Schultern hob. „Lass mich!" quietschte er und sorgte für ein Lachanfall von uns beiden.

„Guten Tag." Kamen Arya und ich in das Gebäude und bekamen die Aufmerksamkeit von drei Männern und einer Frau. „Hallo Jungs. Wie können wir denn helfen?" kam einer der jüngeren Männer zu uns und lächelte uns hilfsbereit an. „Ich will Anzeige erstatten aber nicht direkt." Ich wurde fragend angeschaut. Verständlich.

Arya nahm meine Hand und drückte diese wie ich damals bei Maya. Ich lächelte und schaute den Polizisten selbstsicher an. „Mein Vater vergewaltigt mich seit Jahren. Ich glaube er ist psychisch krank." Die Polizisten schauten mich mit großen Augen an. „Komm doch mit mir mit und ich halte das alles schriftlich fest und wir klären dann wie es weitergeht. Soll dein Freund mit? Ich glaube als seelischer bestand ist es nicht verkehrt."

Wir folgten dem Polizisten in sein Büro und ließen uns auf den Stühlen vor dem Schreibtisch nieder. „So, wie heißt du?" „Ich heiße Jay Samuelz." „Okay Jay, dann erzähle mir doch mal alles von Anfang an, wie hat es angefangen?" schwer schluckend, ging ich noch einmal in mich und schaute Arya an um mir sicher zu gehen, dass er bei mir war.

„Als ich sieben war, bekam meine Mom die Diagnose Krebs, mein Vater gab immer mir die Schuld. Als sie verstarb, fingen die Berührungen an. Ich hatte damals einen Jungen bei mir und wir haben uns geküsst, wollten wissen wie es ist. Mein Vater hat uns gesehen und ist ausgerastet. Er hat den Jungen rausgeworfen und mich dann das erste Mal vergewaltig. Mit der Aussage: Er müsse mich hetero bekommen, ich soll wissen wie es dich anfühlt schwul zu sein. Paar Monate später verstarb auch meine kleine Schwester und auch dafür gab er mir die Schuld. Und seit Jahren sucht er nur Gründe um mich zu vergewaltigen... immer, wenn er betrunken ist, lebt er mit mir seine Fetische aus."

Ich heulte wie ein Schlosshund und drückte mich hilfesuchend an Arya. „Das machst du sehr gut Jay. Ich muss jetzt erstmal wissen, wie lange es jetzt schon so geht." „Ungefähr sechs Jahre." Antwortete Arya für mich. „Und als aller letzte Frage für heute. Warum glaubt ihr, beziehungsweise du Jay, dass dein Vater krank ist?"

Ich schaute auf. „Bevor meine Mom verstarb war er der liebste und beste Vater den ich je kennengelernt hatte. Aber über seine Kindheit kenne ich nichts immer, wenn ich nach Opa fragte, sagten meine Eltern, dass wir ihn nie kennen lernen können, weil Vater und er sich wohl gestritten haben, seine Mom ist schon früh gestorben. Ich glaube er wurde von seinem Dad vergewaltigt, weil dieser, wie Vater, den Schmerz des Verlustes nie verkraftet hat." Der Polizist schrieb alles auf und bedankte sich.

Er ging zu seinen Kollegen und sie sprachen kurz. Arya und ich blieben im Büro. „Also mein Vater ist nicht der netteste?" fragte mein Kumpel grinsend. „Damals kannte ich ihn nicht!" wollte ich mich währen aber Arya schaute mich böse an. Lange hielt er es jedoch nicht aus und er musste amüsiert grinsen. „Jay, wo wirst du wohnen? Hast du Familienmitglieder wo du ihn kannst?" „Er wohnt schon länger bei uns. Wir dachten er könne bleiben." Arya schaute die Polizisten freundlich an.

„Dann gibuns bitte deine Daten und wir tragen dies bei uns ein. Aber ich weiß nicht, wielange es funktioniert." Arya und ich nickten. Mein bester Freund gab alle seineDaten an und wir waren entlassen. Natürlich, wer hätte es gedacht, nahm Aryasich noch etwas von dem Gebäck und verschwand dann erst aus der Tür.„Fresssack!" „Fick dich?!" ja... wir lieben uns.

Jay x Arya (Jayra) OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt