Wie das Leben so spielt (4/?)

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Mein Mitschüler schaute mich überrascht an. „Entschuldige, ich dachte du bist... jemand anderes." Arya beäugte mich kritisch. „Kommst du jetzt mit?" fragte Arya mich als wäre nichts gewesen. „Ne du, ich sagte schon Saman, das ist ein Familienessen und ich bin ganz sicher kein Familienmitglied. Und du hast recht, Saman hätte dich auch fragen können." „Ich bin ehrlich. Ich kenne dich kaum. Ich weiß, dass du Jay Samuelz heißt und dass du fressen kannst wie ein Müllschlucker. Und da liegt auch das Problem. Du wirst in meine Privatsphäre eingeladen." „Ich verstehe, Vertrauens Probleme in deiner Kindheit. Mobbing, wenn ich raten darf."

Ich schaute Arya offen an. „Glaubst du nicht, ich merke nicht, dass bei dir noch immer nicht alles richtig läuft? Ich bin zwar eigen aber ganz sicher nicht blöd. Und darum akzeptiere ich Samans Entscheidung. Er hat dich nicht einfach so eingeladen. Er erkennt die Menschen. Auch wenn er mir nichts sagen wollte, es hat einen Grund." „Danke, aber ich wu- weiß, wie wichtig Familienessen sind, besonders wenn ein Familienmitglied kaum Zeit hat." „Wenn du nicht willst, dann eben so!" Arya nahm meine Hand und zog mich mit sich. Wie der Besitzer vom Retriever, welcher sich immer hinlegt und nicht mitwill. Leider war Arya deutlich stärker als ich.

Aus Provokation kreuzte ich meine Hand mit seiner aber leider hatte sie nicht den erwünschten Effekt, Arya erhöhte den Druck, sodass wir jetzt Händchen hielten, nur dass er mich hinter sich erzog. „Jetzt warte mal, ich kann nicht mehr!" stöhnte ich geschafft auf. Arya blieb ruckartig stehen und ich lief ihm hinten rein. „Aua." Nuschelte in meinen nicht vorhandenen Bart. Arya lachte auf.

„Okay, wir können wieder." Meinte ich leicht ausgeruht. Diesmal ging Arya langsamer, ich konnte bequem neben ihn herlaufen. „Sag mal Jay, warum hast du auf meine Schule gewechselt?" Arya schaute mich neugierig an. „An meiner alten Schule kam ich nicht wirklich klar, es war ein beschissenes Klima." Arya nickte verständnisvoll und schwieg dann.

Wir kamen an den Häusern an, welche neben der Innenstadt lagen. Mein Haus lag etwa drei Straßen weiter. „Da wären wir." Arya zeigte mir seiner freien Hand auf ein creme farbiges Haus. „Ich wohne nicht weit weg und habe dich noch nie gesehen?" stellte ich fragend fest. Arya hob seine Hand, welche noch immer mit meiner verschlungen war. „Ich habe nicht gesagt, dass ich dich noch nie gesehen habe." Arya grinste wissend und ich schaute ihn geschockt an. Was weiß er alles?!

„Keine Angst, ich kann nur dein Zimmer sehen. Was ist aus der hübschen Frau geworden?" ich schwieg und da Arya die Tür nebenbei aufgeschlossen hatte traten wir ein, flüchtig konnte ich einen Blick auf das Namensschild werfen. Lee. „Arya? Bist du's?" hörte ich eine weibliche Stimme rufen. „Ne, Günther mein Name, habe mir eben einen Schlüssel anfertigen lassen!" rief Arya sarkastisch zurück und zog mich durch den kleinen Vorflur in den Wohnbereich und ging weiter zur offenen Küche.

„Ich lach mich tot mein kleiner, wie wäre es, wenn-" seine Mutter drehte sich zu uns und schaute mich baff an. Sie beäugte mich von oben nach unten und von unten nach oben. Sie kam um die Theke herum und pokte mich an. Kurz danach nahm sie mich herzlich in den Arm und umarmte mich. Erschrocken, was sie mit mir vorhatte, blieb ich steif stehen. „Mama, lass es! Er fühlt sich unwohl!" zischte Arya.

„Oh, entschuldige junger Mann ohne Namen, ich kenne es nicht, dass mein Kleiner Freunde mitbringt." Sie strahlte vor Freude. Ich lächelte freundlich zurück. „Hallo. Ich bin Jay. Nett Sie kennen zu lernen. Aber zu 100% stimmt es nicht, Saman hat mich eingeladen und Saman hatte Arya gezwungen, glaub ich und so wurde ich gegen meinen halben Willen hierhergezogen." Ich hob die Hand, welche mit Aryas verknotet war. „Ups, vergessen loszulassen, warum hast du nichts gesagt?" lachte Arya und ich hob lachend meine Schultern.

„Wie dem auch sei, du bist hier und mein Sohn hat dich dennoch mitgebracht. Auch nett dich kennenzulernen, wirst du mitessen?" „Also eigent-" „Ja wird er." Unterbrach Arya mich und ich schaute ihn strafend an. „Okay, das wird reichen, um halb sechs kommt sein Vater Heim, sein Bruder müsste etwa in einer Stunde da sein. Bringt doch die Rucksäcke hoch und zieht die Schuhe aus. Du machst sonst sauber!" zischte sie Arya am Ende zu und lächelte mich liebevoll an.

„Ja Mama!" sagte Arya noch genervt und ich folgte ihm schweigend. „Stell die Schuhe einfach ordentlich ins Regal." Ich tat wie mir geheißen und zog mir meine Schuhe aus und stellte sie ordentlich ins Regal. „Komm mit, wir gehen ins Zimmer." Ich nickte und folgte Arya in sein Zimmer, es war echt nett eingerichtet. Ein typisches Jungenzimmer eines Teenagers. Ich nahm meinen Rucksack vom Rücken und stellte diesen neben die Tür.

„Damit wir wissen ob es zwischen uns jemals eine Freundschaft entstehen kann, müssen wir eins klären!" Arya stand vor seinem Fernseher. Ich schaute ihn überrascht an. „Star Trek oder Star Wars?" ich lachte lauthals los. „Wenn wir darin wirklich nicht dieselbe Meinung haben, gehe ich aus diesem Haus und komme nie wieder. Zu unendlich Prozent Star Wars!" Arya blickte mich kritisch an und nickte. „Okay, du darfst bleiben." Lachte er und schmiss sich ins Bett.

„Wer kann da Star Trek nehmen, das ist krank!" gab ich empört von mir. Arya stimmte mir zu. „Was schaust du noch so?" fragte ich Arya beiläufig und versuchte ihn so näher kennenzulernen. „Ach eigentlich alles von How I met your Mother zu Mr. Robot wie auch bei Filmen aber ich bin ein riesiger Fan vom MCU. Wie ist es bei dir?" „Fast genauso. Harry Potter, Star Wars und Marvel sind meine absoluten Lieblingsfilme." Arya lächelte und stand auf.

Fragend schaute ich ihm nach, er ging kurz aus dem Zimmer und kam paar Sekunden später wieder zurück. „Setz dich aufs Bett, wir schauen jetzt einen Film!" ich lächelte. Filme schauen ist toll aber seit dem Mom verstorben ist, mache ich es nur noch selten. Wir haben jeden Samstag Filmnacht gemacht. Und dann verstarb meine kleine Schwester noch an einem Samstagabend... Ich hatte jedenfalls keine Lust mehr auf Filmnächte am Samstag, so mussten Ferien oder normale Wochentage herhalten.

Ichpflanzte mich aufs Bett und wartete darauf, dass der Film endlich startete.Arya setzte sich neben mich und starrte wie ich den TV an. Ich grinste, erhatte den neuen Star Wars Film. Leider konnte ich nicht ins Kino gehen, weshalbich ihn mir irgendwann kaufen wollte. Ich schaute so konzentriert, dass ichnicht einmal mitbekam, wie Saman kurz ins Zimmer kam aber dann ohne ein Wortwieder ging.

Jay x Arya (Jayra) OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt