「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 28 /ταє」

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»Also mysteriös ist der Typ auf alle Fälle, aber außer seinen Arbeitsplatz und Beruf habe ich nichts weiteres herausgefunden.«, erklärt mir Jimin, der mich am nächsten Morgen überraschenderweise besucht hat und nun auf meiner morschen Couch rum gammelt.

Dieser liegt nun seit gefühlten Stunden da drauf und beichtet mir, dass er trotzdem nach Informationen über Jeon Jeongguk gesucht und gesammelt hatte, obwohl ich ihm bat es doch zu belassen.

So finde ich aber heraus, dass Jeongguk frisch in der CEO Branche eingestiegen ist und in der reichsten Firma Seouls arbeitet. Dieses Wissen veranlagt mir, noch misstrauischer gegenüber dem Dunkelhaarigen zu werden, jedoch baut es mir umso mehr Fragen in meinem Kopf auf. Denn ich verstehe ich nicht, wie ein reicher Geschäftsmann in so einem jämmerlichen Viertel wie in diesem wohnt und dann noch mit einem Abschaum wie mir zutun hat.

Ich begreife überhaupt nichts mehr, da nichts einen Sinn ergibt und es surreal ist, dass man über einen Menschen  nichts herausfindet und praktisch nicht wirklich existiert. Jimin, der sich Informationen beschaffen auskennt hat ausgerechnet bei Jeongguk versagt. Keine wichtigen Angaben hat er über ihn herausfinden können, nicht mal seinen davorherigen Wohnort oder jegliche Familienangehörige. Mein Nachbar ist und bleibt ein verschlossenes Geheimnis, welches nie geknackt werden kann.

»Ah, warte man! Mir fällt noch was über ihn ein. Ich weiß seinen Alter und glaub mir, du wirst geschockt sein!«, erinnert sich der Orangehaarige noch an einer Information und gespannt hebe ich eine Augenbraue hoch. »U-Und die wäre?«

Jimins verschmilztes Grinsen spricht Bände und direkt weiß ich, dass ich mich auf etwas gefasst machen kann, was mich deutlich überraschen wird. »Dein hotter Crush ist zwei Jahre jünger als wir. Er ist nämlich 20.«, verrät er mir und wie gewusst weite ich perplex die Augen.

Er ist jünger als ich?!

»M-Moment! Soll das etwa bedeuten, dass er schon mit jungen Jahren mehr Erfolg hat als jeder andere? Aber ich verstehe nicht ganz!  Wie schafft es jemand so junges bei einem Platz in einer so angesehene Firma? U-Und überhaupt müsste er dann nicht Eltern haben, die ebenfalls in der selben Branche wie er tätig sind? Das ergibt doch keinen Sinn...«, bombadiere ich ihn mit Fragen, welche er selbst auf diese keine logischen Antworten parat hat und nur mit dem Schultern zuckt.

»Das Leben ergibt allgemein keinen Sinn, bro.« Und damit hat er recht.

Das Leben ist unsinnig.

Dennoch bleiben alle am leben und leben ihr bescheuertes und niedertrichtiges Leben weiter. Die Menschen hören alle langsam auf, alles zu hinterfragen und zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Sie machen das, worauf die Mehrzahl zustimmt und sind Marionetten ihrer selbst. Niemand nimmt mehr Rücksicht auf Ältere oder Kranke und denken nur noch an sich selbst.

Selbst für die Umwelt und die Tiere interessieren sie sich einen Dreck.  Immer mehr Wälder werden abgebrannt und mehr Tiere werden vor dem Aussterben bedroht.

»Ah ja, bevor du noch ganz in Gedanken versinkst...Ich habe noch eine nicht so tolle Nachricht.«, holt mich Jimin aus meinen Gedanken raus und verwundert wende ich meine Aufmerksamkeit zu ihm ehe ich den Kopf leicht schräg lege. »Und welche?«

-»Der Kerl, der letztens mich beauftragt hat, dich zu töten, hat meine Masche durchschaut und verlangt nun deinen Kopf.«, beichtet er mir,  dass man mich enthauptet sehen will. Diese Bekenntnis lässt mich leer schlucken und auf eine nächste Frage schwer tun. Ich traue mich nicht zu fragen, was er dazu gesagt hat.

Viel eher rege ich mich auf, was für Barbaren es in unsere Welt geben, die meinen, so abartig zu sein. Jimin erkennt deutlich meine Angst und Anspannung, doch lässt mich weiterhin in Ungewiss ehe er zu schmunzeln beginnt. »Willst du nicht wissen, was ich geantwortet habe?«, fragt er mich und hebt seine Brauen dreimal hoch. »Doch schon...«, murmle ich leise und hoffe, dass er dies vernommen hat.

ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt