「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 20 /ταє」

619 72 23
                                    

Jeon Jeongguk. Ein wunderschöner Name für einen bildhübschen Mann. Ein Namen, welchen ich nicht mehr aus meinen Gedanken verbannen kann und er diese mit Stolz trägt. Sein schmunzeln bringt mich wie sooft aus der Bahn, denn diese ist einfach unglaublich schön. Ich könnte mich nicht an seinem Abbild satt sehen, da er eine magnetes Feld ausströmt, mit welchen er mein Blick auf sich anzieht.

Ich wende nur den Blick ab, wenn er mich mit diesen intensiven Augen mustert und mich zum beschämt auf dem Boden blicken lässt. Immer wieder habe ich dann dieses Gefühl, er würde versuchen in mein Inneres zu blicken, doch dies will ich verhindern, da ich nicht vorhabe, mich leicht zu verraten. Ich will weiterhin für's erste ein Mysterium in seinen Augen bleiben, denn somit wird er nicht schnell die Lust an mir vergehen.

Bei seiner Nähe fühle mich geborgen und verstanden, sodass es schon praktisch surreal ist, dass sich einer an mich interessiert ist. Auch wenn ich nicht wirklich weiß, was mit mir oder in meinen Kopf los ist, aber mein Herz beginnt bei seiner Anwesenheit schnell zu schlagen, das ich sogar befürchte, er könne dieses rasende Herzschlagen hören und falsch interpretieren.

Vielleicht bilde ich mir dies bloß ein, welche durch meine Fantasie entsteht, aber ich fange tatsächlich an, für einen Mann den ich sogesehen kaum kenne, tiefgründige Gefühle zu entwickeln, die gar nicht sein dürfen! Es könnte auch gutmöglich sein, dass ich diesen Schwachsinn bloß fühle, weil er der erste ist, der wahrhaft interessiert an mich ist, mir aus der Klemme half und um mich so süßlich sorgt. Er hatte mit seinem nicht geplanten Besuch mir den Tag gerettet und mich von dem Ereignis letzter Nacht ablenken können.

「✬」

Als Jeongguk sich am vormittag von mir verabschiedet und meine Wohnung kurz darauf verlässt, weiß ich nun nicht wie ich den restlichen Tag verbringen könnte, denn jetzt noch in der Universität aufzutauchen, wäre ein schlechter Fehler. Genauso dort anzurufen, um mich krank zu melden, brauche ich erst gar nicht zu versuchen.

Sie würden meinen Anruf nicht einmal annehmen und außerdem ist es denen eh egal, ob ich dort anwesend oder abwesend bin. Außerdem würde mein fehlen auch nichts an meinen Noten ändern, da ich die Hoffnung auf gutes Zeugnis und Abschluss, aufgegeben habe.

Dennoch besuche ich regelmäßig die Universität, um nichts zu verpassen und dennoch neues Wissen anzuwerben. Ich bete nur noch darum, mein Stipendium zu erhalten, welche mein Ticket für eine friedliche Zukunft wäre. Wenn ich diese erhalte, könnte ich endlich ins Ausland auswandern und dort ein neues Leben ohne Sorgen anfangen. Mir dort eine Praxis eröffnen und Menschen mit ihren Problemen helfen und beistehen.

Die Professoren an meiner Universität können mich genau so wenig ausstehen wie der Rest, doch sehe ich bei einigen hoch, die tatsächlich durch ihre Arbeit etwas bewirken konnten. Aber mich akzeptieren wollen sie genau so wenig. Zwar bin ich einer ihren besten Schüler, doch geben mir die ein oder andere unnötige Mahnung. Ich reiße nicht umsonst mein Arsch auf, sondern will einfach mein Ziel erreichen und dies schaffe ich nicht, wenn man nicht bestehen lassen möchte. Dabei ist es mein größter Wunsch, ein Psychologe zu werden.

「✬」

Nachdem mir immer noch nichts einfällt wie ich die Zeit tot schlagen könnte, habe ich einen plötzlichen Einfall, welches ich genauer nachgehen möchte. Deshalb setzte ich mich auf die Couch hin und schnappe mir mein zum Glück aufgeladenes Handy, um auf Google zu drücken.

In der Suchleiste gebe ich den Namen "Jeon Jeongguk" ein, in der Hoffnung irgendwelche Informationen über ihn sammeln zu können, die mich interessieren. Zwar hätte ich ihn auch persönlich nach Informationen fragen können, doch hätte ich nicht gewusst, ob er mir diese auch beantworten wird.

Doch als ich auf die Lupe zum suchen klicke, kommen keine Einträge über ihn und dies hätte ich schon erwartet. Ich weiß zumindest, das er in einer Firma arbeitet, aber in welche und wo, weiß ich leider nicht, denn somit hätte wenigstens einige Anhaltspunkte über ihn haben. Doch habe ich dieses Wissen eben nicht, was mich verzweifelt mein Handy wieder schließen lässt. Erneut weiß ich nicht, was ich machen könnte, denn jetzt raus zu gehen will ich genauso wenig.

Ich beschließe deswegen mich auszuruhen und etwas zu schlafen. Etwas zum mittag zu essen, habe ich keinen bedarf, da ich nicht Hunger habe. Das Frühstück, welches Jeongguk heute morgen vorbereitet hatte, machte mich durchaus satt, sodass ich wohl bis morgen nichts mehr zu essen bräuchte. Ich muss recht zugeben, dass er ein sagenhafter Koch ist, auch wenn man es ihm beim ersten Blick nicht anmerkt.

Ich latsche dann in meinem Zimmer, um neue Schlafsachen rauszuholen, die ich mir dann anziehe. Als ich fertig mit umziehen bin, lege ich mich auf meinem Bett und schließe meinen Augen. Erst jetzt wird es mir bewusst wie ermüdet ich bin, nachdem ich die Restliche Nacht aufgeblieben war. Es war ein Fehler, welche ich an dem Abend begann, da jeder leichtsinnig in die Wohnung eintreten konnte. Ich werde einfach besser aufpassen und nicht mehr so voreilig sein.

Eine Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt zu stellen, wäre genau so unnötig wie heute noch in die Uni zu gehen, denn auch die Polizisten interessieren sich ein Dreck um mich und würden mir selbst die schuld geben, da ich eine Schlampe sei. Wenn ich auch mir recht überlege, dann war es nicht das erste Mal, das ich von jemanden in einem benommenen Zustands misshandelt worden bin. Langsam gebe ich mir wirklich selbst die Schuld, da ich diesen Weg der Prostitution einschlug.

「✬」

Bis am Abend schlief ich und wache erst auf als mich ein Klopfen an der Wohnungstür, aus dem Schlaf riss. Schlafgetrunken reibe ich mir die Müdigkeit aus dem Augen und stehe vorsichtig vom Bett auf. Schwankend begehe ich mich zum Flur und schalte das Licht der Lampe auf. Mir entweicht ein Gähnen als ich an der Türe trete und das Klopfen noch lauter wird. .

Voller Verwunderung frage ich mich, wer am Abend bitteschön bei mir vorbeischauen würde und bleibe erstmal in Gedanken vor der noch geschlossenen Türe stehen. Die Person, welche dahinter steht, scheint nicht den Anschein zuhaben, wieder weg zugehen, weshalb ich krampfhaft überlege, ob ich die Türe öffnen sollte oder einfach das Klopfen ignoriere.

Auch breitet sich ein Gefühl von Angst in mir aus, da ich keinen Reim machen könnte, wer sich dahinter befindet. Doch dann fällt mir eine Person ein, welche ich an meisten hoffe, er würde nochmal bei mir vorbeischauen. Deswegen überlege ich nicht mehr lange, sondern öffne die Türe. Doch anstatt, dass Jeongguk vor meiner Türe steht, steht jemand hier, den ich schon ewig nicht mehr gesehen habe.

»Hey Taehyungie.«

✧═════•❁❀❁•═════✧

ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt