「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 47/ταє」

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Nach neues Luft schnaufend und Jeongguks Hand, an die meine, betreten wir den morschen und finsteren Wohnblock, in welcher wir eins wohnten. Innen hat sich zumindest im Treppenhaus nichts geändert, aber was erwartet man auch? Man läuft üblich nur durch, um in die Wohnung- oder nach draußen zu passieren. Das sich jemand hier einfach mal so aufhält ist mir nie bekannt gewesen.

Obwohl...

Damals ist im Treppenhaus so einiges geschehen.

Ich traf vor meine geschlossene Wohnung auf Jeongguk, der mir seine Hilfe anbot, jedoch war ich zu ängstlich, um diese anzunehmen oder in länger in die Augen zu sehen. Dieses  eigenartige Gefühl als er an meiner Schulter fasste und ich einfach zu panisch war.

Ich dachte so ein nobler und gut aussehender Mann wie er, würde mir niemals seine Hilfe anbieten und mich verarschen wollen. Dabei wollte er nichts böses außer mir die verdammte Türe aufsperren. Obwohl er mich ziemlich unsanft weg schupste, sodass ich beinahe die Treppen runter stürzte. -Da war er recht savage und unhöflich.

Das er so ein mächtiges Wesen war und mich einfach warnen wollte, hatte ich damals nicht verstanden. Ich dachte, er sei ein Vergewaltiger, jedoch war er  dies nicht. Und wo ich grad an Vergewaltigung denke, erinnere ich mich an die Vergewaltigung in meiner eigenen Wohnung. Ich habe zwar nie die Bestätigung herausgefunden, wer es war, dennoch glaube ich das es...

»Choi Sing.«
-»Huh?«

Verwundert sehe ich zu Jeongguk, der mich mit schulbewussten Augen betrachtet. Fragend lege ich den Kopf schief und bitte ihn, sich zu wiederholen. »Es war Choi Sing, der dich an jenen Nacht vergewaltigt hatte. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen, wie er die Tat begangen hatte als ich vor ihm stand und durch seine Seelenspiegel blickte.

Ich verspürte einen kräftigen Hass auf ihn, weshalb ich ihn provozierte und letztlich mit dem schlimmsten Foltermethoden tötete. In der nächsten Nacht nach dem Vorfall mit Jimin.«, beichtet er mir den Mord an meinen Vergewaltiger und Nachbar. Geschockt weite ich dich Augen und kann mich bei der Erwähnung an Jimin, an diesen Tag erinnern.

»Stimmt...An dem Tag bist du im Treppenhaus auf Jimin begegnet und hast ihn dann versucht zu töten, indem du in erwürgtest...«, seuftze ich auf und ich weiß noch genau, wie hilflos ich mich fühlte als Jimin kurz vorm verrecken war. Damals hätte mir Jeongguks eigenartige Weise auffallen sollen. Vor allem dann als er öfters auf  lateinisch sprach und diese plötzliche angsteinflösende Aura, welche aus ihm strahlte. Aber das er eben für den Tod an Choi Sing verantwortlich war, hätte ich nicht gedacht.

Deshalb forsche ich nun nach und will jedes kleine Detail wissen. Jeongguk, der wie sonst auch eher ein monotonen Gesichtszug trägt, mustert mich mit  skeptischen Augen. »Willst du wirklich alles wissen? Es sind in der Nacht recht viele grauenhafte Dinge geschehen, die dich verstören können.«, warnt er mich davor, doch lasse ich mich nicht beirren und verlange von ihm zu erzählen. »Also schieß los.«

»Du willst alles erzählt bekommen?«, vergewissert er sich, worauf ich als Antwort bloß ein hastiges Nicken von mir gebe. Rau lacht Jeongguk auf als ich ihn abwartend in die Augen blicke ehe er mir statt wie erhofft, keine Erzählung auftischt, sondern ledig mir an die Schulter fasst. »Das würde ja in einem langen Roman enden, würde ich dir alles detailliert schildern. Deswegen schlage ich vor, dass du es einfach mit deinen eigenen Augen sehen sollst.«, meint er und nun bin ich derjenige, der ihn skeptisch ansieht.

»Wie meinst du-«, doch ehe ich meine Frage vollenden kann, stellt sich vor meinem inneren Auge ein Szenario ab,  eines in welche ich selbst nie dabei gewesen war. Vor mir erkenne ich einen düsteren Unterschlupf- ein Keller, in welche ich mich befinden mag. Doch bin ich nicht allein,  sondern sehe ich auch drei, vier, nein fünf Personen, die sich ebenfalls hier auffinden. Wenn ich mich nicht ganz täusche,  dann handelt sich  diese zuerst erkennbaren drei Personen, um Ririka, Zara und Fey, die gespannt etwas betrachten.

Mein Blick schweift dann zu den anderen beiden und verstehe, dass sich um einer der beiden, Jeongguk handelt, der wiederum vor etwas stehen mag. Nun weiß ich auch so langsam, wer der Mann, welche kopfüber an einem Seil hinunter hängt und recht lebendig aussieht, ist. Herr Choi Sing. Kurz vor seinem Tod. Ich kann es nicht glauben, mit meinen eigenen Augen dies mitansehen zu können. Relativ fühlt es sich so an als würde ich selbst an jenen Nacht dabei gewesen sein.

Doch in allen Anschein nach, bemerken mich die anderen nicht. Egal ob ich rede oder mich im Raum bewege. Ihre Aufmerksamkeit gilt allein meinen Liebsten und seinem Opfer,  den er kurzdarauf qualvoll foltert. Ihn quält und verblutet. Die Kälte in seinen Augen beschwert mir eine Gänsehaut, jedoch war dies nicht das erste Mal, dass er diese von der eisigen, frostige Augen des Winters,  auftrug. Im Kampf gegen Michael war es nicht anders. Dennoch sieht es hier nicht so aus als würde er seinen lieblichen Spaß haben, sondern als würde er einfach nach Rache suchten.

Auch wenn das, was vor sich abspielt, recht abartig und krank ist, kann ich meinen Blick nicht davon abweichen, sondern starre alles voller Neugier an. Wenn man bedenkt, dass Jeongguk,  ihn bloß so qualvoll tötete, da er mir noch qualvolleres antat, dann bin ich tatsächlich gerührt und glücklich, dass ich von meinem Liebsten gerächt wurde. Denn ganz ehrlich. Dieser Bastard hatte nichts anderes verdient. Wegen ihm ertrank ich erneut in Selbsthass und verletzte mich selbst. Er hatte mich voller Abschaum vergewaltigt, misshandelt und geschlagen. Da ist sein Tod doch mehr als gerecht.

Kurz bevor die Rückblende dem Ende neigt, sehe ich Jeongguk dabei zu wie er sich komplett nackt von Blut des Opfers ein Bad nimmt und dann noch vor den Augen der jungen Frauen. Ich bin nicht eifersüchtig. Nicht im geringsten. Jedoch bin ich dezent neidisch, dass ich nicht an jenen Abend dabei war und zu gesehen habe wie Jeongguk sich nackig und dabei ziemlich sexy aussehend in die blutige Badewanne stieg und sich dann ein Bad gönnte. Am liebsten wäre ich mit eingestiegen und hätte mit ihm gebadet, doch dann verändert sich die Umgebung und ich befinde mich wieder im Treppenhaus vor einem grinsenden Jeongguk.

»Das mit dem Blutbad...hat defintiv Wiederholungsbedarf.«

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ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt