Der "Kleine Hobbit" als praktischer Begleiter durch die Reise des Lebens

Einleitung

Wem - vor allem Fantasy-Liebhabern, sagt sie nichts, die Reise des kleinen Hobbits im gleichnamigen Buch von J.R.R Tolkien? Welcher Leser war nicht hingerissen von dieser Geschichte voll von Abenteuern, Trollen, Elben, Drachen, Zauberern, die schon lange nicht mehr unsere Welt bevölkern. Am meisten hat uns wohl der Hauptakteur der Geschichte fasziniert, unser hochwohlgeschätzter Hobbit Mr. Bilbo Beutlin. Beobachtet vom Leser arbeitet sich Tolkiens kleiner Akteur von einem Abenteuer zum nächsten, - immer mehr das Potential auslebend, das in ihm angelegt ist. Und obwohl hobbitgleich und damit unscheinbar, entwickelt Bilbo Beutlin Seite für Seite des Buches und Moment für Moment seines Lebens den Helden in sich, wächst weit über sich hinaus und führt dem geneigten Leser damit den Ablauf einer erfolgreichen Selbstverwirklichungs- reise vor Augen.

Das Buch „Der kleine Hobbit" stellt bei genauerer Betrachtung ein, in einen dazu geeigneten Fantasierahmen gekleidetes Heldenepos dar. Eine Heldensaga also, deren Grundsubstanz darin liegt, dass jemand von dem man es nie und nimmer erwartet hätte und der quasi aus dem Nichts auftaucht, sich im Verlauf der Geschichte zu einem wahren Helden entwickelt, der schicksalhaft Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschehnisse nimmt. Hier taucht der Held der Geschichte aus dem Nichts des Auenlandes auf. Es ist ein Hobbit - ein Angehöriger einer Gattung, die den restlichen Bewohnern der Fantasiewelt Mittelerde kaum der Beachtung wert erscheint. Viele Bewohner von Mittelerde hatten die Existenz einer solchen unscheinbaren Rasse gänzlich ins Vergessen gedrängt. Bilbo ist also ein Lebewesen, das vom Idealbild eines glorreichen Helden soweit entfernt ist, so können wir bereits dem ersten Kapitel des „Kleinen Hobbits" entnehmen, wie die Erde von ihrer entferntest denkbaren Galaxie. Ein Hobbit ist per se kein Held, Heldsein und Hobbitsein schließt sich aus - schloss sich aus, bis das Schicksal und Herr Tolkien es anders vorsahen.

Intuitiv spüren wir beim Lesen die tiefe Weisheit hinter dieser außerordentlichen Fantasygeschichte. Erkennen über jede gelesene Zeile mehr, dass wahres „Held-Sein" von anderen Faktoren bestimmt wird, als wir oft oberflächlicher Weise annehmen. Das Buch ist aus der Perspektive eines kleinen, schwachen Hobbits geschrieben, - vielleicht um uns vor Augen zu führen, dass man nicht mächtig oder reich, bekannt oder hyperintelligent sein muss, um sich auf den Weg machen zu können, in dieser Welt einen Unterschied zu machen. Um ein Held zu werden, der sich den inneren und äußeren Kräften dieser Welt, so wie er sie in seinem Umfeld vorfindet, stellt.

Der „Kleine Hobbit", der wie alle Märchen, Mythen, Sagen und Fantasiegeschichten aus dem kollektiven Unterbewussten heraus geschrieben wurde, welches alle Menschen und Generationen und Zeiten miteinander verbindet, hat uns allen deshalb etwas zu sagen. Er trägt für jeden von uns eine Botschaft in sich, denn im übertragenen Sinne sind wir alle auf einer solchen Abenteuerreise durchs Leben, wie der kleine Hobbit. Freiwillig, mehr oder weniger freiwillig oder durch äußere Umstände gezwungen, begeben auch wir uns auf eine solche Reise, wo wir uns Zauberern, Hexen, Drachen, bezaubernden Feen in Form von dominanten Chefs, jammernden Politikern, überalteten Schwiegermüttern, grausamen „Alles besser - Wissern, - Sagern und - Könnern begegnen, nur um exemplarisch ein paar davon zu nennen.

Auch Abenteuerreisen und Fernziele stehen im wirklichen, im eigenen Leben, mehr an der Tagesordnung als man eigentlich gemein hin so denkt. Alles kann zum Abenteuer werden, wenn man es nur achtsam genug betrachtet: Verluste geliebter Menschen verarbeiten, Unfälle, Behinderungen, Krankheiten, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Körperlichkeit leben, Kinder aufziehen, Konflikte austragen, Reichtum, Wutanfälle überwinden, Depressionen entkommen, Glück erhalten, Sinn im Leben finden - all das kann ein Lebensabenteuer sein. Wenn du dich und deine derzeitige Abenteuerreise nicht in dieser Liste gefunden hast, heißt das nicht, dass du nicht zur Entwicklung aufgerufen wirst, sondern nur, dass diese Liste niemals vollständig sein kann. Abenteuer und Entwicklungsmöglichkeiten gibt es wie Sand am Meer, soviel als Sterne am Himmel. Bestimmt jedenfalls weit mehr als sieben Milliarden Entwicklungswege. So gibt es für jeden Menschen auf dieser Welt sein ganz einzigartiges, individuelles Schicksal.