~7. Kapitel~

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Als ich wieder aufwachte war es kurz vor sieben. Ich überwand mich dazu auf zu stehen und zog mich an, danach ging ich ins Bad und machte meine Morgenrutine. Ich ließ meine Haare heute locker über meine Schultern fallen. Da sie von Natur aus glatt waren, brauchte ich sie nicht glätten. Ich ging runter in die Küche und machte derweilig meine weiße Bluse in meine graue Hot pants. Die Bluse war trotzdem schön locker und daher luftig.

Ich aß schnell was und ging dann zum Bus, den ich gerade so noch bekam. Eigentlich wollte ich mit Luca reden, doch als ich ihn sah, verließ mich der Mut. Ich war zu schüchtern. Betrübt sah ich auf den Boden und ging einfach geradeaus zum Eingang. Ich hatte jetzt Deutsch, also holte ich meine Sachen aus meinem Spind und ging in meinen Klassenraum. Die Stunde zog sich schrecklich in die Länge, genauso wie die zwei die darauf folgten. In der Pause ging ich direkt zu der kleinen Mauer und setzte mich darauf. Klar hätte ich zu ein paar Freunden gehen könnten, doch ohne Mike zog ich die Einsamkeit vor. Ich war nicht so der offene Mensch, der auf andere zu ging.

Zu meinem Glück vergingen die drei darauf folgenden Stunden relativ schnell, auch wenn ich Herr Meier nicht wirklich zu hörte. Ich war mit meinen Gedanken ganz wo anders. Bei ihm. Du spinnst doch! Da war sie! Ich hatte sie nicht vermisst. Ich war froh das sie schwieg, aber nein sie musste zurück kommen. Diese innere Stimme trieb mich noch in den Wahnsinn. Du bist schon wahnsinnig! Ach sei doch leise! Sei du doch leise! Das musste gerade total verzweifelt klingen. Ich diskutiere schon mit mir selbst. Das kann nichts gutes bedeuten. Wir wissen ja beide das du bescheuert bist!

Ich stöhnte genervt auf. Kann sie nicht einfach die Klappe halten?! Anscheinend nicht. Ich hoffe wirklich für jeden einzelnen Menschen, das er diese innere Stimme nicht besaß. Sie war wirklich anstrengend und raubte einem den letzten Nerv.

Herr Meier:,, Langweile ich sie Michelle"?

Michelle:,, Nein Herr Meier".

Herr Meier:,, Michelle! Lügen sie mich nicht so freißt an. Sie stöhnen hier genervt durch die Gegend und schauen gelangweilt gegen die Decke. Sie sind wirklich sehr dreißt"!

Michelle:,, Aber Herr Meier".

Herr Meier:,, Nein Michelle! Entweder folgen sie jetzt dem Unterricht oder sie gehen zum Direktor"!

Ich nickte eingeschüchtert und merkte erst jetzt, das die ganze Klasse mich anstarrte. Leider hatte auch Kiro das Gespräch verfolgen können, da er Herr Meier wohl etwas bringen musste, schließlich hielt er mehrere Blätter in der Hand.

Ich folgte so gut es ging dem Unterricht für die nächsten zehn Minuten. Als es klingelte verließ ich als erste den Raum und ging sofort mit gesenktem Blick zu meinem Spind. Ich tat meine Sachen rein und machte mich dann auf den Weg zum Schulhof. Peinlicher konnte es für mich wirklich nicht werden.

Jetzt hatte Luca sich schon so in meine Gedanken versetzt, das ich wegen ihm Ärger bekam. Es nervte mich, denn eigentlich war ich noch nie negativ aufgefallen und jetzt auch noch ausgerechnet bei Herr Meier, der immer einen Grund suchte um jemanden fertig zu machen.

Ich schüttelte den Kopf und ließ mich auf die Bank unter dem Baum fallen, dann kramte ich mein Buch raus und begann zu lesen bis es klingelte. Zum Glück verlief der Schultag recht schnell und ich bekam zum Glück auch keinen Ärger mehr.

Als ich zu Hause ankam, schob ich mir eine Pizza in den Ofen und räumte dann ein wenig auf. Am liebsten würde ich jetzt zu Mike gehen, aber sie hatte noch Unterricht und musste danach ihrer Mam helfen.

Gespannt saß ich vor dem Ofen und wartete darauf das die Pizza fertig wurde. Kennt ihr das, wenn ihr auf etwas wartet, aber es einfach nichts wird? Ich sitze hier jetzt seid drei Minuten, aber es fühlten sich wie Stunden an. Ich fokussierte den Ofen wort wörtlich. Wenn jemand anderes das sehen würde, würde er denken, das ich darauf wartete, das mein Ofen explodierte, aber es war nur eine Pizze.

Mein Magen knurrte laut auf, was diese Situation nicht verbesserte. Es muss wirklich verzweifelt aussehen, aber ich war ja noch nie ganz normal gewesen. Nachdem erst eine weiter Minute während meiner gedanklichen Rede verlaufen war, stöhnte ich genervt auf. Wieso musste das Essen immer so lange dauern?! Und es kommt mir wirklich so vor, das sie noch länger braucht wenn ich Hunger hatte. Ganz klar, mein Essen stellte mich auf die Probe. Ich brummte meinen Ofen kurz an und meine Augen formten sich zu Schlitzen. Mein Mund spitzte sich und ich ließ von da an den Ofen keine Sekunde aus den Augen. Ich hatte Zeit. Früher oder später wird diese verdammte Pizza schon fertig!

Nach zehn endlosen Minuten war sie fertig und sie sah so köstlich aus. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich schnitt sie zu diesen Dreiecken und machte mich dann mit dem Teller auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich hoffe der Ofen fühlt sich von mir nicht zu gestalkt!

Ich schaltete den Fernseher ein und ließ irgendeine Serie laufen, dann biss ich genüsslich in mein geliebtes und lang ersehntes Essen rein. Ich schloss meine Augen und genoss den himmlischen Geschmack.

Als ich fertig war, brachte ich den Teller in die Küche und machte mich dann an meine Hausaufgaben. Nachdem auch diese geschafft waren, legte ich mich auf mein Bett und begann zu lesen.

Mitten in der Nacht wurde ich von einem lauten Geräusch geweckt. Verschlafen rieb ich mir die Augen und sah mich um. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich streckte mich kurz, legte das Buch bei Seite und stand auf. Erneut ertönte das Geräusch.

Mit einem Baseballschläger bewaffnet schlenderte ich die Treppe runter. Das Geräusch kam definitiv aus der Küche. So leise ich ging machte ich mich auf den Weg dahin. Ich zitterte am ganzen Körper und platzte fast vor Spannung. Ich wusste nicht ob es etwas gutes, oder etwas schlechtes war. Sollte ich die Polizei rufen? Ich zuckte zusammen als plötzlich auch die Kaffeemaschine angemacht wurde.

Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch, dann setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich hoffte es war kein Einbrecher! Noch nie ist mir der Weg in die Küche soooo lang vorgekommen, aber vielleicht war es auch besser so. Ab und zu spielte ich mit dem Gedanken einfach um zu drehen und mich zu verstecken, aber wenn ich an die Horrorfilme denke, würde die Person mich früher oder später sowieso finden, also ging ich weiter. Ich bereute es mir keinen Hund angeschafft zu haben, der mich jetzt beschützte. Ich stand kurz vor der Küche und mir rutschte fast das Herz in die Hose, als ich eine muskulöse Person an meinem Herd stehen sah. Mein Atem stockte und mein Herzschlag verschnellerte sich. Es war auf jeden Fall ein Mann, das erkannte man am Körperbau und als er sich zu mir umdrehte wäre ich fast umgekippt.

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt