~66. Kapitel~

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Schweigend zeigte er mir das Haus und ich folgte ihm. Er sprach nicht ein Wort mit mir, wahrscheinlich weil er Angst hatte seine Aggressionen an mir auszulassen. Was Mika getan hatte war nicht okay und ich konnte seine Wut verstehen, aber er musste sich langsam wirklich beruhigen.

Nach der wundervollen Hausführung, man bemerke die Ironie, setzte wir uns im Wohnzimmer auf die Couch. Noch immer schwieg Luca mich an und so langsam nervte es mich. Ich seufzte laut und drehte meinen Kopf zum Fernseher, der einen schwarzen Bildschirm zeigte. Er war immer noch aus und trotzdem war Luca's Blick starr auf ihn fixiert.

-Männer?! Wie soll man sie verstehen, wenn sie nicht sprechen!?-

Ich nickte um meiner inneren Stimme recht zu geben. Luca sah mich verwirrt an, anscheinend hatte er meine Geste zu meinem inneren ich bemerkt. Ich machte bloß eine abwinkende Handbewegung und sofort spannte er sich wieder an und der genervte Luca war wieder da. Lange würde ich das nicht aushalten. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das wir kurz vor fünf hatten und auch wenn ich kein bisschen Müde war, wandte ich meinen Blick zu Luca.

Michelle:,, Sollen wir schlafen gehen"?

Luca:,, Geh ruhig"!

Michelle:,, Luca bitte...".

Luca:,, Ich sagte doch, das du gehen kannst".

Michelle:,, Ich möchte aber mit dir schlafen gehen".

Er seufzte genervt und stand augenverdrehend auf, dann marschierte er aus dem Zimmer. Ich folgte ihm die Treppe rauf. Wir betraten sein Zimmer und ohne zu zögern zog Luca sein Shirt und seine Hose aus. Er musterte mich kurz, während ich wie gebannt auf sein Tattoo starrte. Es faszinierte mich immer wieder aufs Neue.

Luca:,, Bist du bald fertig"?!

Brummte er und ich wendete meinen Blick ab.  Schweigend ging ich auf das Fenster zu und legte meine Hände auf das Fensterbrett. Mein Blick wanderte in die sternenklare Nacht, die schon bald durch das aufgehen der Sonne erhellt werden würde. Ich seufzte leise auf und lehnte meine Stirn gegen das kühle Glas. Es passte zu Luca. Seine abweisende und kalte Art war verletzend. Wieso war er so zu mir? Mika hatte das Feuer gelegt, nicht ich. Wieso bestraft er mich dafür? Fragen über Fragen und dennoch keine Antwort. Ich schüttelte leicht den Kopf und sah auf den Boden. Er wirkte auf einmal so interessant, dabei wollte ich mich bloß vor Luca's Aussagen beschützen.

Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange und fiel stumm auf den Boden. Weitere folgte ihr, doch der Raum war still. Das Einzige was man hörte war das Ticken der Uhr.

Luca:,, Kommst du jetzt oder nicht"?!

Seine Stimme war gereizt. Ich denke, das er nicht mal weiß wie verletzend seine Art für mich ist. Ich wollte ihm antworten, doch ich traute meiner brüchigen Stimme nicht über den Weg. Wenn ich etwas sagen würde, würde vielleicht doch ein Schluchzen meine Lunge verlassen, oder ich würde anfangen zu stottern. Ich schüttelte einfach den Kopf und sah starr auf den Parkettboden.

Luca:,, Ach dann leck mich doch"!

Murmelte er und wollte das Zimmer verlassen. Ich seufzte auf und kochte mittlerweile vor Wut. Er konnte mit seinen Schlampen gerne so umgehen, aber nicht mit mir. Ich meine, ich konnte trotz der Geschehnisse normal mit ihm sprechen und er!? Wütend drehte ich mich um, während immer mehr Tränen meine Wangen runter liefen.

Michelle:,, Sag mal geht's dir noch gut"?!

Okay tief durchatmen! Ich holte tief Luft und brachte sie in einem Seufzen wieder raus, während Luca mich etwas überfordert musterte. Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir hysterisch mit den Händen durchs Haar.

Michelle:,, Ich weiß das es scheiße war, was passiert ist, aber das war Mika's Schuld! Du kannst mich nicht dafür verantwortlich machen! Ich versuche normal mit dir umzugehen und du behandelst mich wie den letzten Dreck. I-Ich will doch n-nur d-das es dir gut geht und du!? Du scheißt auf meine Gefühle! Du verletzt mich Luca und irgendwann reicht es. Ich habe dir nichts getan, aber das was du gerade tust... es tut mir einfach weh".

Sagte ich mit ruhiger und dennoch zitternder Stimme. Ich war mit den Nerven am Ende. Ich war es nicht gewohnt so behandelt zu werden, schon gar nicht von den Leuten die ich liebte. Ich war für solche Situationen einfach zu emotional. Ich konnte mit sowas noch nie gut umgehen. Luca seufzte leise und rieb sich verlegen mit der Hand im Nacken. Musste ich ihn wirklich erst anschreien, in Tränen ausbrechen und nervlich am Ende vor ihm stehen, damit er begriff wie wichtig er mir eigentlich war?

Stille füllte den Raum. Das Einzige was man ab und zu hörte, war mein Schluchzen. Meine Gefühle waren durcheinander und ich wusste nicht was ich tun sollte. Meine innere Stimme rief mir andauernd zu, das ich flüchten sollte, so wie ich es immer tat wenn Probleme auftauchten. Ich atmete tief durch und musterte Luca, der immer noch wie angewurzelt an der selben Stelle stand.

Michelle:,, Wieso begreifst du denn nicht, das ich dich liebe!? Wieso tust du mir andauernd weh..".

Erneut brannten sich heiße Tränen ihren Weg über meine Wange. Luca's Blick wurde weicher. Er kam auf mich zu und nahm meine Hände in seine, dann lehnte er seine Stirn gegen meine.

Luca:,, es tut mir leid".

Murmelte er, drückte seine Hände auf meine Hüfte und presste meinen Körper gegen die Wand. Sein Körper lehnten sich gegen meine, während er seine Lippen hart auf meine legte. Ohne zu zögern erwiderte ich den leidenschaftlichen, intensiven und vor Lust brennenden Kuss. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn noch näher zu mir. Er löste sich kurz von mir, sagte nochmal das es ihm leid tut und küsste mich erneut. Seine Hände wanderten über meinen Po zu meinen Oberschenkeln und zogen mich mit einem Ruck hoch. Die Temperatur im Raum war um mindestens zehn Grad gestiegen. Sanft löste sich Luca von mir und rang nach Luft, genauso wie ich. Nachdem wir unsere Lungen wieder mit Sauerstoff gefüllt hatten, presste er seine Lippen wieder stürmich gegen meine und eins stand fest. Das konnte nicht gut ausgehen...

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt