~56. Kapitel~

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Zwei Tage waren seid meiner Ankunft in Berlin vergangen. Ich hatte weder etwas von Luca, noch von Mike gehört. Das Einzige was ich in Erfahrung bringen konnte, war das Mike mit Dom weg wäre, da wir Herbstferien hatten. In vier Tagen müsste ich wieder zur Schule gehen und alles wäre so wie es war, nur ohne ihn. Ich vermute das die ganze Aufmerksamkeit auf mir liegen würde, weil ich wieder da wäre, aber es wäre mir egal.

Ich saß gerade in der Küche und frühstückte mit meinen Eltern. Seid sie mir das Luca Verbot erteilt hatte, sprach ich kein Wort mehr mit ihnen. Meine Mutter gab sich wirklich Mühe, aber ich ignorierte sie. Während ich in mein Marmeladenbrot biss, schrieb ich mit Amy, doch das Klingeln der Türe weckte meine Aufmerksamkeit.

Mein Vater erhob sich und lief zur Haustüre um sie zu öffnen. Ich vernahm neben der von meinem Vater noch zwei weitere tiefe Stimmen, was darauf deuten ließ, das zwei Männer an der Türe standen. Keine zwei Minuten später stand mein Vater gefolgt von zwei Polizisten im Raum und musterte mich streng.

Polizist H.:,, Michelle Mc Clair"?

Michelle:,, Ja"?

Polizist H.:,, Wir würden gerne mit ihnen sprechen. Es handelt sich um eine Aussage die sie über Luca Levine und Justin Montaner machen müssen".

Michelle:,, Was ist mit Luca"?

Was war mit Luca und was hat Justin damit zu tun? Ich sah die Polizisten erwartungsvoll an, doch sie sagten nichts. Stille erfüllte den Raum, bis der andere Polizist begann zu sprechen.

Polizist G.:,, Luca ist in Untersuchungshaft. Könnten wir uns bitte mit ihnen alleine unterhalten"?

Ich nickte und ging vor ins Wohnzimmer. sie folgten mir und platzierten sich auf der Couch, während ich mich mit Abstand auf den Sessel setzte.

Polizist H:,, Also, wir bitten sie uns die Wahrheit zu sagen. Wenn sie nichts zu dem Thema zu sagen haben, können sie von dem Recht der Schweigepflicht Gebrauch machen...".

Während der eine Polizist mich über meine Rechte informierte, bat der Andere mich ein Formular zu unterschreiben, was bestätigte, das sie mich über meine Rechte aufgeklärt hatten. Ich las es mir kurz durch, unterschrieb und widmete mich dann den Polizisten.

Michelle:,, Worum handelt es sich überhaupt"?

Polizist G.:,, Herr Levine hat Herr Montaner mit seiner Aussage sehr belastet und sie als Zeugin genannt. Herr Levine hat behauptet, das Herr Montaner sie belästigt und gegen ihren Willen angefasst habe. Dazukommend sitzt Herr Levine zurzeit wegen illegalem Straßenrennen und Nutzung eines Kraftfahrzeugs ohne Fürerschein in Untersuchungshaft. Wissen sie vielleicht ob Herr Montaner damit auch etwas zu tun hat"?

Ich war geschockt. Luca versuchte nun also Justin ins Gefängnis zu bekommen. Natürlich stimmte was er sagte, aber das mit dem Rennen? Ich weiß nicht ob Justin etwas damit zu tun hat, schließlich haben wir nicht wirklich darüber gesprochen.

Michelle:,, Nein".

Sagte ich knapp. Ich konnte und wollte nicht für Luca lügen.

Polizist H.:,, Okay. Schildern sie uns nun doch bitte, was an dem Abend vorgefallen ist, wo Justin sie bedrängt hat. Ist das vorgefallen"?

An seinem Blick sah man, das er bereits wusste, das es vorgefallen ist. Ich nehme an das die anderen Jungs bereits eine Aussage gemacht haben.

Michelle:,, Ja".

Meine Antworten waren kurz, da ich mich nicht wirklich mit ihnen unterhalten wollte, aber ich würde es tun, wenn es Luca helfen würde.

Polizist G:,, Was ist an dem Abend passiert"?

Ich atmete tief durch und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Polizist H. machte die ganze Zeit Notizen und schrieb alles auf, was ich sagte. Es herrschte kurz Stille, bis ich anfing den ganzen Abend zu schildern.

Polizist G.:,, In was für einer Beziehung stehen sie zu Luca Levine"?

Diese Frage war mir unangenehm. Ich wusste es ja selbst nicht.

Michelle:,, Ich bin mir nicht sicher"?

Meine Aussage klang eher wie eine Frage, wodurch mich beide ansahen.

Polizist H.:,, Was für ein Verhältnis führen sie miteinander"?

Das geht dich nichts an!? Ich musterte ihn kritisch.

Michelle:,, Bisher ein freundschaftliches".

Polizist H:,, Herr Levine meinte, das sie sich sehr nahe stehen würden"?

Michelle:,, Ja das stimmt".

Polizist G.:,, Hatten sie schon mal ein Verhältnis miteinander, das über die Freundschaft hinaus ging"?

Was sind das für Fragen!?

Michelle:,, Ja".

Polizist H:,, Und wie standen sie im Verhältnis zu Herr Montaner"?

Michelle:,, Bloß freundschaftlich".

Er nickte und notierte es.

Polizist G:,, Frau Mc Clair...".

Oh Gott bin ich 80?

Polizist G:,, Momentan ist es so, das Herr Levine Herr Montaner sehr belastet. Wenn sie also noch etwas wissen, wäre es an der Zeit es jetzt zu sagen".

Worauf wollte er hinaus? Ich wusste nichts mehr über das Verhältnis zwischen Luca und Justin bis auf die Sache mit ihr. Lucy... sollte ich es ihnen erzählen? Was Justin damals schon getan hatte? Ich seufzte und fuhr mir erneut mit der Hand durchs Haar. Seid ich mehr mit Luca zu tun hatte, war mein Leben viel zu kompliziert.

Polizist H:,, Michelle was weißt du noch"?

Ich seufzte und atmete tief durch, dann fing ich an die Geschichte von ihr zu erzählen. So wie er sie mir erzählt hatte. Wort für Wort, nur aus meiner Sicht und nicht aus seiner.

Polizist G:,, Wo ist diese Lucy"?

Michelle:,, Sie ist tot".

Meine Stimme war kühl und ernst. Die Blicke beider Polizisten lagen auf mir und musterten mich.

Polizist G:,, Sie wissen das wir Herr Levine und Herr Montaner damit konfrontieren werden"?

Michelle:,, Ja".

Damit war das Gespräch beendet. Ich begleitete die beiden Polizisten mit einem mulmigen Gefühl zur Türe und verabschiedete sie.

Michelle:,, Achja... ehm kann ich Luca besuchen"?

Polizist H.:,, Zur Zeit ist das nicht möglich".

Ich seufzte und schloss die Türe. Wieso wollte mir jeder verbieten ihn zu sehen? Das war einfach nur unfair. Ich sah wie meine Mutter aus der Küchentüre kam und auf mich zu steuerte, doch ich quetschte mich an ihr vorbei, ging die Treppe hoch und knallte die Türe zu. Sie sollte sich fühlen wie ich mich fühlte. Leer. Einsam. Allein. So sollte sie sich fühlen, denn so ging es mir. Ich wollte bloß zu Luca und sie wollte es mir verbieten, also verbot ich ihr den Kontakt zu mir. Seufzend legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. Kurz danach schlief ich ein.

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt