Die Polizisten begutachteten mich mit einem strengen und kritischen Blick. Der etwas molligere Polizist, von mir auch Polizist eins genannt, kam einen Schritt auf mich zu. Während er mich so ansah, fühlte ich mich, als würde ich unter seinen Blicken schrumpfen. Es war mir unangenehm, aber ich musste unbedingt zu Luca!
Polizist 1:,, Zieh deinen Pullover aus und streck danach deine Arme aus".
Ich tat was er sagte und zog den Pulli aus. Nun stand ich im Top vor ihnen, aber es war mir egal. Während ich meine Arme ausbreitete in die jeweilige Richtung, ließ ich meinen Pullover fallen. Der Polizist kam noch einen Schritt auf mich zu und fing an mich ab zu tasten, was mir an manchen Stellen mehr wie unangenehm war, aber ich hatte für sowas keinen Kopf. Das Einzige woran ich denken konnte war Luca. Der Polizist richtete sich wieder auf und sah mich streng an.
Polizist 1:,, So du drehst dich jetzt um, breitest deine Beine hüftbreit aus und legst deine Hände an deinen Hinterkopf"!
Befahl er und ich gehorchte. Wie von alleine drehte ich mich um, breitete meine Beine ein Stück aus und machte meine Hände an meinen Hinterkopf. Erneut begann der Polizist mich hemmungslos abzutasten. Ich spannte mich an und stand stocksteif da. während er mit seinen Händen meinen Körper hinab fuhr und durchsuchte. Nachdem auch das geschafft war entfernte er sich von mir und ich zog meinen Pulli wieder an, dann drehte ich mich zu ihnen. Erneut sahen sie mich streng an, doch ich sah bloß stumm auf den Boden. Aus dem Blickfeld heraus erkannte ich, das sie sich ansahen und sich zu nickten. Kurz darauf schloss der dickere und älter aussehende Polizist die Türe auf. Ich atmete einmal tief durch und trat dann Schritt für Schritt in das Zimmer.
Als ich den kahlen, weiß gestrichenen Raum betrat umhüllte mich sofort diese Kälte und die Leere. Der Raum war irgendwie einsam und verlassen. Das Einzige was diesem Raum etwas gab, damit man dachte, das er nicht einsam war, war das Herzfrequenzmessgerät von ihm. Ich brachte es einfach nicht übers Herz ihn zu sehen, aber ich musste zu ihm, also machte ich noch einen Schritt nach vorne und lugte zur Seite, wo ich ihn sah. Er sah so leblos aus, das mir sein Anblick das Herz in Stücke riss. Ich verkraftete es nicht ihn so zu sehen. Immer mehr Leere umhüllte meinen Körper und als ich näher kam stockte mir der Atem. Es war als würde man mir die Luft abschnüren und mein Herz würde aufhören zu schlagen. Die Zeit stand still und niemand schien sie weiter laufen lassen zu wollen. Ich presste den letzten Sauerstoff aus meinen Lungen und hinterließ ein brüchiges Geräusch dabei. Ich konnte mich nicht fort bewegen, denn ich war zu sehr geschockt von seinem Anblick. Seine Haare waren zerzaust, seine Stirn war von einer großen Platzwunde geziert, seine komplette rechte Gesichtshälfte war blau und angeschwollen. Seine Wange war mit mehreren Kratzern versehen und auf seiner Nase befand sich ein langer waagerechter Strich. Während seine Nase ebenfalls in mehreren Farbtönen und vor allem in rot abgedruckt war, zeichnete sich unter seiner Nase eine gerötete Stelle, die darauf deuten ließ, das er Nasenbluten gehabt hatte. An seinem Hals befanden sich ebenfalls Kratzspuren und sein linker Arm schien gebrochen zu sein. Sein rechter Arm war rot, blau, grün sogar etwas gelb. Er lag neben seinem Körper und ließ Luca nur noch lebloser wirken.
Immer mehr Tränen stiegen in meine Augen und bahnten sich einen Weg meine Wangen runter, wo sie eine brennende Spur hinterließen. Ich wollte unbedingt zu ihm, ihm über seine Wange streichen, in seinen starken Armen liegen, seine weiche Haute berühren und seine zarten Lippen küssen. Ich wollte ihm sagen, wie viel er mir bedeutete und wie sehr ich es bereue, das ich so zu ihm war. Ich will ihm sagen wie leid es mir tut und das ich um alles in der Welt mit ihm befreundet sein will. Ich will ihn an meiner Seite haben und in dem Wissen leben, das es ihm gut geht. Ich wollte einfach seine Nähe und seine Wärme spüren. Ich wollte das er mir halt gab und mich vor dem Alltag rettete, doch nichts davon würde in naher Zukunft passieren. Das Einzige was ich noch von ihm hatte, war der Anblick der sich mir bot, wenn ich den weißen Raum betrat.
Ich wollte zu ihm, doch ich stand da wie angewurzelt, nicht in der Lage etwas zu tun. Ich käpmfte innerlich gegen jede einzelne Faser meines Körpers nur um zu ihm zu kommen. Ich wollte mich aus meiner Starre lösen, doch sie hatte mich bereits so fest im Griff. Bitte Gott gib mir Kraft um mich von dieser Qual zu befreien. Meine eigenen Gedanken brachten mich innerlich um. Meine Sorge und mein Schuldbewusstsein überfluteten mich. Wie in Trance strich ich über meine feuchte Wange, so wie er es getan hatte, als wir noch glücklich waren. Ich schloss meine Augen und ließ dem was mit mir geschah freien Lauf. Meine Seele fraß sich von innen durch mich durch und ich fühlte mich schlechter denn je. Ich musste für ihn da sein und ich musste zu ihm stehen, doch ich konnte mich nicht aus meiner Starre lösen.
Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, doch irgendwann öffnete ich meine Augen und machte einen Schritt vor. Ich hatte mich überwunden, während meine Gedanken mich gequält hatten. Schritt für Schritt ging ich auf sein Bett zu und mit jedem Schritt den ich machte, schmerzte mein Brustkorb mehr. Mein Herz zog sich zusammen und mein Atem blieb aus.
Vor seinem Bett sackte ich zusammen und fiel auf meine Knie. Immer mehr Tränen liefen über meine Wange und aus meinem Schweigen wurde ein lautes Schluchzen. Mein Herz war voller Schmerz und am liebsten hätte ich all den Schmerz raus geschrien, aber ich konnte nicht. Ich lehnte mich vor und umfasste seine Hand mit meinen Händen. Ich stützte meine Arme auf die Ellenbogen und hob seine Hand an, die ich dann zu meinem Gesicht führte. Ich drückte meinen Kopf gegen sie, in der Hoffnung, das er aufwachte und über meine Wangen strich, doch nichts geschah. Das letzte was ich noch wahrnahm, bevor mein Verstand und mein Bewusstsein sich komplett ausschalteten, war das durchgehende Geräusch der Herzfrequenzmessgerätes...
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~He changed it~
Dla nastolatkówMichelle ist ein unschuldiges 16 jähriges Mädchen, das nie Probleme hatte, bis er kam. Luca, der Bad Boy überhaupt. (Klischee) Zwei völlig unterschiedliche Welten treffen aufeinander. Was wird geschehen? Liebe? Hass? Trauer? Was ist mit den anderen...