~He changed it~

~48. Kapitel~

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Gibt es etwas was uns weiter bringt und unsere Seele am leben erhält?  Sieht man die Menschen die man liebte irgendwann wieder? Wird man alleine sein oder wartet etwas neues auf uns? Werden wir uns erinnern oder einsam durch die Zukunft schreiten? Wie steht es um uns? Wird etwas mit uns passieren?

Ein gleichmäßiges Tuten drang durch mein Gehör und verankerte sich in meinem Kopf.  Ich versuchte meine Lieder zu öffnen, doch es ging nicht. Immer und immer wieder versuchte ich es und irgendwann gelang es mir. Das grelle Licht blendete mich und brachte mich dazu, zu blinzeln. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Alles um mich herum war weiß und kalt. Mein Kopf schmerzte und in meiner Hand befand sich eine Kanüle, die mich mit den Geräten die neben mir standen verbindet.

Ich wollte meine Hand bewegen, was sich als Fehler darstellte. Ein brennender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Tief durchatmend ließ ich mich zurück fallen und begann dadurch an zu husten. Meine Lunge war wie ausgetrocknet. Kurz nachdem ich den Hustenanfall wieder unter Kontrolle gebracht hatte, öffnete sich die Türe und ein alter Mann mit einem weißen Kittel betrat den Raum. Er ging geradewegs auf mich zu und blieb vor dem Bett stehen. Ich öffnete meinen Mund leicht um besser atmen zu können,  während ich den Arzt musterte.

Dr. Siemens:,, Wie ich sehe sind sie wieder bei Bewusstsein. Wie geht es ihnen"?

Ich hustete ein paar mal und dann viel es mir wieder ein. Luca! Wo war er? Wie ging es ihm? Das letzte woran ich mich erinnerte, war das das Herzfrequenzmessgerät durchgehend gebpiept hatte, was auf einen Herzstillstand zu führen war. Sofort wurde mir schlecht und alles drehte sich. W-war er t-tot?

Michelle:,, Wo ist Luca? Wo ist er? Wie geht es ihm"?

Schoss es aus mir raus, wie aus einer Pistole. Alles drehte sich auf einmal nur um ihn. Ich musste unbedingt wissen wie es ihm geht!

Dr. Siemens:,, Ich darf ihnen darüber leider keine Auskunft geben Michelle".

Was?! Ich sah ihn ängstlich und wütend an. Ich musste wissen was mit ihm los war und der sagt mir, das er mir keine Auskunft geben darf?! Ich richtete mich auf und musterte ihn böse.

Michelle:,, Ich will sofort wissen wie es ihm geht"!

Ich klang entschlossen, obwohl ich innerlich zerbrach. Ich hatte die Hoffnung das er lebte und ich deswegen fragen muss, wie es ihm geht und nicht ob er tot ist. Ich musste einfach hoffen, denn wenn ich das nicht tat, würde ich daran kaputt gehen.

Dr. Siemens:,, Wir wissen es nicht"!

Michelle:,, Wie ihr wisst es nicht"?!

Dr. Siemens:,, Miss Mc Clair, sie sollten sich ausruhen".

Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Ich konnte den Gedanken daran, das Luca tot sein könnte nicht ertragen. Ich meine seien wir mal realistisch. Wie viele Leute überleben eine Reanimation? Laut einer Studie 34%, was wenn er nicht dazu gehört? Wenn er es nicht geschafft hat? Immer mehr Tränen stiegen in meine Augen und liefen meine Wangen runter.

Michelle:,, B-bitte".

Stotterte ich leise. Dr. Siemens musterte mich ausgiebig und holte tief Luft. Wieso durfte er mir nichts sagen? So viele Gedanken waren in meinem Kopf und alle waren negativ. Erst waren wir gemeinsam, danach waren wir getrennt und dennoch zusammen und jetzt könnte es sein, das er mir für immer fehlt und das nach dem ich so gemein zu ihm war. Ich konnte mich nicht mal bei ihm entschuldigen und bevor ich die Gelegenheit dazu bekomme, wurde er mir vielleicht weggenommen. Ich habe ihn geliebt... und ich weiß das ich es noch tue. Ich habe ihm einfach alles geglaubt und ich wollte bloß bei ihm sein und nun kann ich das eventuell nie wieder. Allein bei dem Gedanken zog sich mein Herz zusammen. Der Klos in meinem Hals wurde immer größer und meine Atmung immer unregelmäßiger. Verzweiflung und Unsicherheit machten sich in mir breit, weil ich nicht wusste wie es um ihn steht.

Dr. Siemens:,, Michelle... ich".

Ich schüttelte meinen Kopf und sah auf meine Hände. Ich spielte mit meinen Fingern, während ich versuchte meine Gedanken zu sortieren. Alle Schmerzen waren vergessen, bis auf der, den ich für ihn verspürte. Die Ungewissheit brachte mich beinahe um und ich kann einfach immer noch nicht verstehen, wieso keiner mir etwas sagen kann?  Alle denken ich wäre seine Freundin und dann sagen sie, das sie mir keine Auskunft geben können?

Meine wirren Gedanken wurden unterbrochen, als die Türe sich öffnete. Ein weiterer Arzt trat ins Zimmer und rief Dr. Siemens zu sich. Jetzt wollen die mich auch noch alleine lassen!? Ich seufzte depressiv aus und lehnte mich wieder zurück. Sekunden vergingen, während mir das Ticken der Uhr immer mehr auf die Nerven ging.

Irgendwann öffnete sich die Türe erneut und Dr. Siemens trat langsam in mein Zimmer. Seine Miene war emotionslos und sein Blick starr auf mich gerichtet. Als er an meinem Bett ankam, stützte er seine Hände darauf ab und entlastete sein rechtes Bein. Er war immer noch komplett auf mich fixiert zu sein und so langsam bekam ich etwas Angst. Er blinzelte nicht mal und irgendwie sah er komisch aus. Irgendwann löste er seinen Blick von mir und starrte auf den Boden, dann seufzte er. Mich überraschte sein Verhalten und ich wüsste gerne den Hintergrund davon, aber ich konnte ihn ja schlecht danach fragen.

Dr. Siemens:,, Wie geht es ihnen"?

Ich zog eine Braue hoch, weil ich nicht wusste was ich sonst tun sollte. Ich war ziemlich verwundert darüber, das er so drauf war. Wie soll es mir schon gehen? Ich denke mal, dass das von dem Gesundheitszustand von Luca abhängig ist.

Michelle:,, Das hängt von Luca ab".

Dr. Siemens:,, Wie geht es ihnen"?!

Wiederholte er mit einem gereizten Unterton. Was ist dem denn über die Leber gelaufen!? Ich musterte ihn. Vielleicht Stress auf der Arbeit oder Ärger mit dem Chef? Während ich weiter vor mich hin spekulierte, wartete ich darauf das er mir von sich aus sagt, wie es Luca geht.

Dr. Siemens:,, Du bist wirklich anstrengend"!

Sagte er nach einer Weile genervt und sah wieder zu mir. Er wirkte angespannt, doch als er in meine Augen blickte entspannte er sich wieder und setzte diese emotionslose Maske wieder auf

Dr. Siemens:,, Luca ist....