~44. Kapitel~

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Schnell wischte ich meine Tränen weg und schniefte einmal, dann sah ich auf den Boden und fing an mit meinen Fingern zu spielen.

Michelle:,, Gar nicht".

Protestierte ich und schniefte erneut. Wieso musste ich mich auch ausgerechnet jetzt, hier mit ihm daran erinnern? Das war einfach nicht fair. Ich schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte vor, doch er zog mich an der Hüfte wieder zurück zu sich.

Luca:,, Was ist los Ángel"? (Engel)

Ich seufzte. Wieso musste er mich jetzt so nennen und so sein? Ich meine Freunde nennen sich weder beautiful noch dieses Spanische da. Er verwirrt mich einfach zu sehr und momentan wünsche ich mir ein Leben wie in diesen Lovestory's, wo das brave Mädchen den Bad Boy zum Romantiker macht und sie glücklich bis an ihr Lebensende leben. Die haben es so einfach, aber sie waren halt alle erfunden.

Michelle:,, Lass mich einfach in Ruhe Luca".

Sagte ich leicht zickig und schob seine Hände weg. Ich ging auf das Bett zu und nahm meine Tasche, die ich dann zum Schrank trug und anfing meine Klamotten einzuräumen.

Luca:,, W-Was machst du da"?

Fragte er unsicher und man konnte deutlichen seinen verwirrten Unterton raushören. Ich atmete tief durch, schloss die Augen und zählte innerlich bis zehn, dann drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und musterte ihn.

Michelle:,, Ich werde nicht mit dir hier bleiben Luca. Morgenfrüh werde ich nach Hause fahren und mein Leben so leben, wie ich es ohne dich gelebt habe".

Antwortete ich knapp. Meine Stimme klang ruhig und fest, allerdings traute ich ihr nicht. Ich wandte mich einfach wieder ab und packte meine Sachen weiter ein, bis auf ein graues Top, einen beigen Pulli und eine dunkle Jeans. In die Klamotten hüllte ich meine Unterwäsche, so das man sie nicht sah. Zusammen legte ich das auf den mittlerweile verschlossenen Koffer und stand dann auf um zur Türe zu gehen.

Luca:,, A-aber Michelle.. ich ich dachte wir wären jetzt Freunde und das wäre alles kein Problem".

Ich drehte mich ein letztes mal zu ihm, während ich die Türklinke runter drückte. Er musterte mich und alle meine Bewegungen. Ich atmete tief durch, in der Hoffnung das er nicht merkte, wie sehr seine Worte schmerzten.

Michelle:,, Ja Luca und ich dachte mal, das wir mehr wären".

Antwortete ich und verließ den Raum. Die Türe fiel hinter mir ins Schloss und so machte ich mich auf den Weg nach draußen. Ich wollte alleine sein und meine Ruhe genießen. Aber ich fragte mich dennoch ob ich Luca gerade meine Liebe gestanden hatte oder ihm den Krieg erklärt habe. Ich seufzte leise und lief weiter.

~Mike's PoV~

Die ganze Zeit dachte ich darüber nach, wieso Michi nach dem Besuch von Noah so komisch war. Irgendwas muss doch vorgefallen sein, aber was? Ich musste unbedingt mit ihr reden, denn diese Unklarheit über meine beste Freundin machte mir schwer zu schaffen. Hatte Noah etwas gesagt? Oder hatte Luca sie wiedermal verletzt? Oder war sie sauer, weil wir sie alleine gelassen hatten? Was war bloß los mit ihr? In mir breitete sich ein ungutes Gefühl aus und ich fühlte mich schuldig.

Dom:,, Mike was ist los"?

Mike:,, Ach ich weiß nicht... es ist wegen Michelle. Irgendetwas stimmt nicht".

Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich, dann sah er mich an. Seine Nähe breitete sofort ein angenehmes Gefühl in mir aus und ich fühlte mich gleich etwas befreiter. Seine Wirkung auf mich war einfach unbeschreiblich.

Dom:,, Es ist sicher nichts schlimmes. Luca kümmert sich sicher um sie".

Mike:,, Na ob das so klug ist"?

Dom:,, Er ist vielleicht nicht der freundlichste, aber er will das es Michelle gut geht. Da bin ich mir ziemlich sicher".

Ich nickte und lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an, während er mit seiner Hand über meinen Rücken strich. Ich entspannte mich etwas und versuchte seine Nähe so gut es ging zu genießen, doch Michelle und das schlechte Gewissen gingen einfach nicht aus meinem Kopf.

~Michelle's PoV~

Ich lief durch die Stadt und kickte einen kleinen Kieselstein vor mir her. Meine Gefühle waren verstreut und meine Gedanken liefen wild durcheinander. Meine Wunscheinbildung von einer Beziehung wie im Märchen war verflogen. Sie war einfach weg und meine ganzen Träume und Illusionen wurden mir von einer Person genommen. Ich bin viel zu blind gewesen.

Entnervt schüttelte ich meinen Kopf. Ich sollte aufhören in Selbsmitleid zu versinken, denn das schadet mir nur noch mehr. Ich atmete tief durch und ging einfach weiter. Ich wusste noch nicht wo mich mein Weg hinführte, aber der Abstand den ich zwischen Luca und mich gebracht hatte, tat mir gut. Ich spürte jetzt schon das ich mich freier und besser fühlte. Mit einem Lächeln auf den Lippen lief ich weiter und sah mich um, damit ich den Weg nicht vergaß. Viele Leute tummelten sich noch auf den Straßen und hielten die große Stadt lebendig.

Ich nahm mein Handy in die Hand und überlegte ob ich Noah anrufen sollte, doch ich ließ es lieber bleiben und packte es wieder weg. Irgendwie war mir langweilig, denn ich lief sicher schon seid Stunden planlos durch die große Metropole. Meine Füße fingen langsam an zu schmerzen und mein Kopf tat ebenfalls leicht weh. Ich seufzte kurz auf und drehte mich dann um, um den Heimweg anzutreten. Immer weniger Leute liefen noch über die Straße, aber immer noch genug um sich sicher fühlen zu können.

Nach dem mir endlos erscheinenden Weg zurück zum Hotel, stand ich endlich vor dem großen Gebäude. Genau indem Moment, indem ich durch die Türe trat, waren alle Augenpaare auf mich gerichtet. Darunter auch Mike's, Dom's und Luca's. Ich sah alle einmal an, schenkte Dom und Mike ein Lächeln und ging dann die Treppe hoch um in mein Zimmer zu kommen.

Ich schloss es auf und trat ein, danach schloss ich die Türe wieder. Ohne groß zu überlegen steuerte ich auf das Bett zu und ließ mich fallen. Ich war von meinem Stadtrundgang total geschafft und wollte nur noch schlafen, doch mein Schicksal ließ mich mal wieder nicht, denn genau dann wo ich meine Augen schloss wurde die Türe wieder geöffnet und geschlossen.

Luca:,, Michelle"?

Ich antwortete einfach nicht, in der Hoffnung das er mich in Ruhe ließ. Ich wollte bloß eins und das war schlafen! Und nicht mal Luca würde das jetzt ändern können. Es wurde still im Raum und einen Moment lang hatte ich wirklich die Hoffnung, das er dachte, das ich schlief, doch genau in dem Moment senkte sich die Matratze und Luca strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Luca:,, Ich weiß das du nicht schläfst".

Michelle:,, Ich will aber"!

Zickte ich, schob seine Hand weg und drehte mich auf die andere Seite. Ja ich weiß, sehr kindisch von mir aber YOLO man lebt nur einmal und ab und an darf man das. Ich hörte Luca tief durchatmen.

Luca:,, Was ist bloß mit dir los? Hast du deine Tage"?

Jetzt reicht es. Ich bin also komisch, aber er darf mich mit seinen Hormonschwankungen behandeln wie er will oder was? Nicht mit mir.

Michelle:,, Pass mal auf! Es kann dir egal sein, fass mich einfach nicht an und lass mich schlafen"!

Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Entnervt knallte ich die Türe zu und ließ mich an ihr runter gleiten. Meine Hände zitterten und mein Körper war angespannt. Ich will nicht mit Luca befreundet sein und das sollte er auch wissen und wenn er es auf die sanfte Art nicht verstand, musste ich es halt so machen!

Ich stand auf und sah in den Spiegel. Meine Haare waren leicht zerzaust, aber ansonsten sah ich noch relativ akzeptabel aus. Ich weiß nicht wieso ich gerade nach meinem Aussehen sah, aber ich nehme an das es wegen Luca ist. Ich musste meinen Kopf einfach mal ausschalten und an niemand anderes als an mich denken. Genau indem Moment als ich an mich denken wollte klopfte es an der Türe, aber nicht Luca's sondern Mike's zarte Stimme ertönte auf der anderen Türseite.

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt