~53. Kapitel~

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,, Ich bin mir nicht sicher".

Luca:,, Ist es weil ich nur Freundschaft wollte"?

Ich gab ein zögerliches Nicken von mir und sah zu Seite. Luca umfasste mein Kinn mit seinen Händen und zwang mich ihn anzusehen. Er lächelte mich sanft an, bevor er seine Hand zwischen meine Schulterblätter platzierte und mich auf seine Brust zog.

Luca:,, Hörst du das"?

Michelle:,, Was denn"?

Luca:,, Mi corazón, late por ti".

Michelle:,, Was heißt das"?

Luca:,, Mein Herz. Es schlägt nur für dich".

Ich richtete mich ein wenig auf und musterte ihn. Es war das, was ich die ganze Zeit hörten wollte, aber würde es gut gehen? Würde es funktionieren. Ich hatte so viele Entäuschungen mit ihm erlebt, aber wir hatten auch wunderschöne Momente.

Luca:,, Ich kann verstehen wenn du mich nicht mehr wi".

Ich unterbrach ihn, bevor er seinen Satz vollenden konnte.

Michelle:,, Luca... ich will dich ja. Mehr als alles andere, aber ich habe Angst von dir verletzt zu werden".

Luca:,, Ich weiß. Ich war ein Idiot Michelle. Es tut mir so verdammt leid. Ich weiß das du es nicht verdient hast, so behandelt zu werden. Du musst mir glauben, wenn ich sage das ich dich die ganze Zeit wollte. Ich habe mich in dich verliebt und als du das mit der Wette erfahren hast und wegen mir... geweint hast... ich".

Er hustete ein paar mal, bevor er weiter sprach.

Luca:,, Es hat mir das Herz gebrochen dich so zu sehen. Du hast das, was keine hat. Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich verbringe sehr gerne Zeit mit dir. Mein Leben ist gefährlich und das weißt du auch, aber ich kann einfach nicht ohne dich. Jedes mal habe ich versucht dich von mir".

Er hustete erneut.

,, Fernzuhalten, aber ich musste jedes mal zu dir zurück kommen. Ich will nicht wissen wie oft du wegen mir geweint hast, denn jedes mal wenn ich dich gesehen habe, als ich versucht habe dich dazu zu bringen mich zu hassen, hast du so verletzt und zerbrechlich ausgesehen. In deinen wunderschönen Augen spiegelte sich Verzweiflung, Trauer und vor allem der Hass den du auf mich hattest. Es hat sich angefühlt als hätte man mir das Herz raus gerissen. Ich weiß das ich scheiße zu dir war, aber auch nur um dich zu beschützen. Das mit Justin... ich hätte wissen müssen, das er etwas macht, wenn ich dich näher an mich ran lasse. Ich will einfach nur das du lachst und bei mir bist, aber ich habe es kaputt gemacht".

Er sah mich an und atmete tief durch, dann drehte er seinen Kopf zum Fenster und seufzte. Ich musterte ihn und stand dann auf. Ich drückte kurz seine Hand, bevor ich das Zimmer verließ. Ich brauchte frische Luft und ich musste meine wirren Gedanken sortieren. Das war einfach zu viel für mich.

Ich schob meine Hände in meine Taschen und lief die Straße runter. Ich weiß das es nicht richtig gewesen ist, ihn ausgerechnet jetzt allein zu lassen, aber ich brauchte einen Moment für mich. Ich musste die neuen Informationen erstmal verarbeiten und lernen damit umzugehen. Ich wusste worauf ich mich dort einließ, aber war es auch richtig? Ich weiß es nicht.

Seufzend zog ich mein Handy hervor und wählte Mike's Nummer. Ich brauchte ihren freundschaftlichen Rat und ihre Unterstützung. Sie musste mir einfach sagen, was ich tun könnte.

Hey, hier ist Mike. Ich bin zur Zeit leider nicht erreichbar, aber ihr könnt mir gerne eine Nachricht hinterlassen. Ich rufe euch zurück byyyeeeee!

Jetzt wo ich sie brauchte, war sie nicht erreichbar. Ich seufzte und sah auf in den Himmel. Man könnte meinen das ich dort eine Antwort oder eine Lösung für die neuen Ereignisse suche. Ich rieb mir mit den Händen durchs Gesicht und richtete meinen Blick zurück auf das große weiße Gebäude, das ich Tag für Tag besucht hatte. Mit langsamen Schritten ging ich dorthin zurück. Ich kickte einen kleinen Kieselstein vor meinen Füßren her und schob meine Hände zurück in meine Hosentaschen. Ich wusste einfach nicht was ich von dem, was Luca gesagt hatte halten soll. Ich wollte das die ganze Zeit hören. Ich wollte ein glückliches Liebesleben, wie es alle anderen auch haben. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich dafür entscheiden konnte, aber desto mehr ich darüber nachdachte, umso mehr Zweifel kamen in mir auf. Woher sollte ich denn wissen ob er es ernst meinte oder woher sollte ich wissen, das er mich nicht wieder abweisen würde wenn ich seiner Welt zu nah kam? Ich würde es bloß herausfinden, wenn ich mich auf ihn einlassen würde, aber die Angst vor dem was passieren könnte war einfach so groß. Ich war unsicherer denn je und trotzdem versuchte ich das Richtige zu tun, aber was war das Richtige und woher wusste ich es. Würde ich es spühren?

Ich seufzte, da ich mal wieder zu viel nachdachte. Ich sollte es einfach auf mich zukommen lassen und das würde ich jetzt auch. Ich hob meinen Blick und verschnellerte meine Schritte zum Krankenhaus. Aus meinem langsamen Gehen, wurde ein normales Gehen. Aus dem normalen Gehen wurde ein schnelles Gehen, daraus ein Joggen und schließlich rannte ich. Ich setzte ein Lächeln auf meine Lippen und wurde immer schneller. Ich dachte einfach mal positiv, was sich unbeschreiblich gut anfühlte. Das Adrenalin pumpte durch meine Adern, mein Herz raste und mein Atem ging unregelmäßig und dennoch konnte ich weiter rennen.

Auf dem großen Parkplatz kam ich zum stehen und verschnaufte kurz, dann richtete ich mich wieder auf. Das Lächeln, das meine Lippen umspielte wurde immer größer. Ich rannte zum Aufzug und fuhr hoch in den zweiten Stock. Als ich ankam stieg ich aus und ging zu seinem Zimmer. Mit pochendem Herz öffnete ich die Türe und ging hinein. Die Türe fiel hinter mir ins Schloss und ich steuerte direkt auf sein Bett zu, doch als ich dort ankam... war es... leer?! Ich sah mich suchend nach ihm um, doch ich fand keine Anhaltspunkte, die darauf hinwiesen wo er war.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging ich aus dem Zimmer und traf auf Dr. Siemens. Ich ging schnell auf ihn zu und tippte ihn an der Schulter an. Er drehte sich zu mir und sofort verließ das Lächeln, das seinen Mund zierte sein Gesicht.

Michelle:,, Wo ist Luca"?

Fragte ich direkt. Er seufzte und sah auf den Boden. Er sah nachdenklich aus und als er sich wieder gefangen hatte, sah er mir in die Augen. In seinem Blick spiegelte sich Reue und als er diesen einen Satz sagte, brach meine komplette Welt zusammen.

Dr. Siemens:,, Luca wurde vor fünf Minuten von der Polizei abgeholt....".

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt