~18. Kapitel~

5.4K 228 20
                                    

Ich starrte ihn schweigend und auch fragend an, da ich nicht wusste was ich sagen sollte. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus, doch ich ließ mir nichts anmerken. Sollte ich etwas sagen? Oder sollte ich darauf warten, das er etwas sagte? Ich atmete tief durch und sah weg. Ich spührte das er mir näher gekommen war. Eigentlich wollte ich zurück gehen, aber ich tat es nicht. Ich sah ihn einfach nur an.

Justin:,, Du liebst einen falschen Michelle. Er liebt dich nicht...".

Michelle:,, Das weiß ich Jus".

Justin:,, Es tut mir wirklich leid. Ich will nicht das du wegen ihm weinst und es dir schlecht geht. Du musst ihn los lassen, auch wenn du ihn gerade erst bekommen hast. Er wird dich nicht zu schätzen wissen. Du musst ihn vergessen, ich weiß dass das schwer ist, aber er sieht dich nur als Spielfigur. Ich weiß das er dein Mann war, aber im Endeffekt hat er dich nur zum weinen gebracht. Ich wette, wenn er bei dir weggegangen ist, wusstest du nicht mal wo er wirklich war. Du musst aufwachen Michelle. Es ist zu viel passiert, du weißt was er dir angetan hat. Du musst weg von ihm! Er sieht nur sich in seiner Welt und du hast da keinen Platz. Du bist viel zu gut für ihn und zu wunderschön. Du hast dieses ganze Drama nicht verdient. Du verdienst etwas besseres. Jemanden der dich auch liebt, so wie du bist. Ich weiß das es schwer ist, dir einzugestehen, das er dir weh getan hat, aber du musst es einsehen. Er tut dir nicht gut. Ich weiß das du es wahrscheinlich nicht verstehen willst, weil du ihn noch liebst, aber er hat dich längst vergessen und aus seinem Leben gestrichen".

Okay, das klang echt hart. Seine Worte versetzten mir ein Stechen im Herz und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich weiß das er recht hatte, aber ich wollte es nicht hören, da ich innerlich hoffte, dass Luca mich so sehr liebt wie ich ihn. Aus Reflex sah ich langsam in die Richtung, wo Luca eben noch mit den Jungs stand, doch er war weg.

Justin:,, Michelle, ich weiß das du noch nicht bereit dafür bist, aber ich werde für dich da sein. Du bist ein so tollen Mädchen und ich habe mich in die verliebt".

Ich sah Justin geschockt an und genau in diesem Moment wurde er gewaltvoll umgedreht und ich hörte nur noch dieses Geräusch, wie eine Hand in das Gesicht eines anderen prallte. Tränen liefen meine Wange runter, als ich sah was da geschah. Luca schlug immer wieder auf Justin ein, der verzweifelt versuchte sich zu wehren. Reglos stand ich da und sah wie immer mehr Leute sich um die Zwei versammelten.

Luca:,, Du scheiß Bast*rd"! Büllte er wütend.

Plötzlich legten sich zwei Arme um meine Hüfte und zogen mich weg. Im Schulgang, der komplett leer war, wurde ich sanft umgedreht und sah in diese schönen braunen Augen von Kiro.

Kiro:,, Du solltest das nicht sehen".

Michelle:,, Wa-was... wir mü-müssen i-ihnen helfen". Stotterte ich.

Kiro:,, Lass sie das unter sich klären. Es sind Jungs, dir brauchen das manchmal".

Michelle:,, Aber".

Er unterbrach mich, indem er mich einfach umarmte. Ich zitterte am ganzen Körper und erwiderte bloß zögernd, seine liebliche Geste, doch als ich ihn umarmte konnte ich nicht mehr. Ich ließ meine ganzen Gefühle raus und weinte in sein Shirt. Meine Hände krallte ich in sein Oberteil, da es mir halt gab. Kiro drückte mich nur noch näher an sich und strich mir über den Kopf um mich zu beruhigen, doch ich konnte nicht. Ich ließ alles raus, in den Armen des besten Freundes meines Ex.

Kiro:,, Weißt du süße, Luca liebt dich wirklich, aber er kann es sich nicht erlauben. Er ist ein Bad Boy und das wird er auch immer sein. Es geht ihm nicht um seinen sondern um deinen Ruf. Er weiß wie sehr du darunter leidest, wenn man dich als eine seiner Schlampen oder so bezeichnet".

Danke Kiro! Dachte ich ironisch, da ich nun noch mehr weinen musste, wenn das überhaupt möglich war. Mein Ruf wäre mir doch piep egal, wenn ich dafür den Jungen den ich liebe an meiner Seite hätte. Ich schüttelte den Kopf und ging einfach weg. Weg von allen.

Ich weiß das ich momentan sehr oft weg laufe, aber kennt ihr das, wenn euch einfach alles zu viel wird? Als ich draußen ankam, sah ich Luca und Justin die sich anschreien, doch leider verstand ich nicht was. Luca's Nase blutete und an seiner rechten Hand klebte Blut. Justin hatte eine aufgeplatzte Lippe, eine blutetende Nase und eine Platzwunde am Kopf. Sein linkes Auge war schon leicht mit gelb-grünen Farben verziert.

Ich merkte wie jemand zu ihnen ging und etwas sagte, dann schwiegen sie sich an und sahen beide in meine Richtung. Ich wischte meine letzten Tränen weg und ging zu Mike, die nervös von einem Fuß auf den anderen sprang und Dom voll plapperte. Sie wünschte sich einfach, das nichts passiert sei und es allen gut geht. Besonders mir.

Als sie mich erblickte fiel jegliche Farbe aus ihrem Gesicht und sie rannte auf mich zu. Ihre Arme schlossen sich um meinen Körper, was ich erwiderte. Sie erdrückte mich halb und schluchzte einmal laut:,, Ich hatte solche Angst um dich. Du warst einfach weg". Flüsterte sie leise und zog mich näher an sich. Dieses ganze Umarmen scheint zur Gewohnheit zu werden, dennoch erwiderte ich sie gerne.

Sie löste sich von mir und sah mich an, dann wendete sie sich Domenik zu und gab ihm einen Zettel. Er grinste wissend und verabschiedete sich dann. Mike musterte mich traurig:,, Schokolade und Eis"? Fragte sie sensibel. Ich nickte stumm. Das war genau das was ich jetzt brauchte.

Bei mir zu Hause setzten wir uns auf die Couch und begannen Eis und Schokolade zu essen. Nebenbei schauten wir einen Film und ich sagte ihr, das mich Kiro weg gezogen hatte. Nebenbei erwähnte ich seine Aussage über Luca und seine angeblichen Gefühle. Ja ich wollte Luca zurück, aber der Schmerz und die Angst, das er es nur machte um die Wette zu beenden, standen mir im Weg und machten mir klar, das es so besser ist. Ab jetzt werde ich jedem auf meiner Schule außer Amy aus dem Weg gehen. Vielleicht auch Domenik, obwohl er wirklich nett ist, aber er chillt mit Luca, also was solls. Ich liebte Mike einfach für das was sie tat und dafür das sie mich immer versuchte, vor schlimmen Dingen zu bewahren, aber dieses mal war ich einfach zu naiv und obwohl ich Mike gesagt habe, das sie nicht Recht hat, hatte sie es. Wieso wissen Freunde immer vorher, wer einem gut tut und wer nicht? Ich seufzte leise und konzentrierte mich weiter auf den Film, der sich gerade in dem Fernseher abspielte.

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt