2. Kapitel

3K 112 4
                                    

Hermine's Sicht:

Ich bin jetzt schon eine ganze Weile bei Malfoy. Er möchte alles über Tom erfahren. Ich blicke auf die Uhr. "Wir müssen jetzt gehen. Es ist Zeit für Toms Mittagsschlaf." Ich stehe auf. Malfoy fasst mich am Handgelenk an. "Kann er den vielleicht hier machen? Ich würde gerne noch in Ruhe mit dir reden." Ich zögere. Schließlich stimme ich zu. "Warum nicht. Kann ich ihn in dein Bett legen?" "Natürlich", entgegnet er. "Komm mein Spatz, es ist Zeit für deinen Mittagsschlaf." Ich nehme ihn auf den Arm und trage ihn in Dracos Schlafzimmer.  Es wird höchste Zeit, denn ihm fallen bereits die Augen zu. Ich lege ihn in die Kissen und zücke wieder meinen Zauberstab, sodass die Melodie erklingt. Ich gebe ihm einen Kuss und betrachte ihn, bis er eingeschlafen ist. Ich blicke mich um. Ich war lange nicht hier. Ein Schauer zieht über meinen Rücken. Dann stehe ich leise auf und gehe zur Tür, welche ich vorsichtig hinter mir schließe. Malfoy sitzt auf der Couch und blickt zu mir. Ich setze mich zu ihm. Er hat in der Zwischenzeit Kaffee gemacht und dankbar nehme ich die Tasse. Nach einer Weile sagt er: "Ich möchte Tom gerne regelmäßig sehen." Ich nicke. "Natürlich. Das sollte kein Problem sein, Hastings ist ja nicht so weit entfernt." Malfoy sieht mich stirnrunzelnd an. "Warum bist du aus Lodon weggezogen und hast deinen Job gekündigt? Immerhin hast du beim Zaubergamot gearbeitet. Das ist das höchste, was man erreichen kann." Ich überlege, wie ich es ihm erklären kann. "Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, wollte ich kürzer treten. Mir ging es anfangs auch nicht so gut und der Heiler im St. Mungos meinte, dass mir Meerluft gut tun würde. Ich hatte ein paar Ersparnisse und habe mir ein kleines Haus gekauft." Er nickt verstehend. "Also hast du nicht vor, zurück nach London zu kommen?", möchte er wissen. "Nein." Ich nehme noch einen Schluck aus meiner Kaffeetasse. Nach ein paar Minuten fragt Malfoy weiter. "Und was ist mit deinem Job. Willst du ihn für immer aufgeben?" Ich schüttele den Kopf. "Ich habe einen neuen Job. Ich bin seit etwa 3 Monaten als Journalistin beim Tagespropheten angestellt. Ich kann von zu Hause aus arbeiten und habe so genug Zeit für Tom." Wieder entsteht eine Pause. "Und was ist mit dir? Was hast du die letzten zwei Jahre gemacht?" "Bei mir ist immer noch alles beim Alten." Gedankenverloren blicke ich in meine Kaffeetasse. Ich finde es immer noch seltsam auf einmal so normal mit Malfoy zu sprechen. Als wir unsere Affäre hatten, habe wir uns nicht wirklich viel unterhalten. "Und warum verbringst du Weihnachten nicht mit deinem Freund?" Überrascht blicke ich ihn an. "Er musste beruflich nach Australien und ich wollte so eine weite Strecke nicht mit Tom apparieren." "Hättest du es mir jemals gesagt, wenn wir uns nicht zufällig in der Winkelgasse begegnet wären?" Ich zögere kurz und antworte dann: "Ja, ich wollte mich im neuen Jahr mit dir treffen. Harry und Ginny drängen mich schon lange, dass ich es dir erzählen soll." "Die beiden wissen also, dass ich der Vater bin?" Er schaut überrascht. "Ja, ich habe ihnen alles erzählt, als ich herausgefunden habe, dass ich schwanger bin. Sie haben mir sehr geholfen." Ruckartig steht er auf und beginnt auf und ab zu laufen. "Ich fasse es nicht", schreit er schon fast, "Potter wusste Bescheid, wir arbeiten zusammen. Du hättest es mir sagen müssen. Ich hatte ein Recht darauf, es zu erfahren." Seine Augen funkeln mich an. "Ich weiß", erwidere ich kleinlaut. "Hör mal, es tut mir wirklich leid." Ich stehe auf und gehe auf ihn zu. "Ich weiß, ich habe einen Fehler begangen, weil ich es dir nicht gesagt habe, aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Und bitte glaub mir, ich wollte nicht, dass du es so erfährst." Unsere Augen treffen sich und ich kann Schmerz in seinen erkennen. Instinktiv trete ich noch näher und schließe ihn in die Arme. Er versteift sich und ich lasse schnell wieder los. Ich setze mich wieder aufs Sofa und warte darauf, dass er sich ebenfalls setzt. Es dauert ein paar Minuten.
"Ich möchte ihn jedes zweite Wochenende und mindestens einmal unter der Woche sehen." Ich nicke wieder, schließlich ist es sein gutes Recht. "Ich fände es schön, wenn wir am Anfang gemeinsam etwas Unternehmen, damit Tom sich an dich gewöhnen kann", sage ich. "Wenn wir morgen in den Zoo gehen, können wir ja überlegen, wann und wo wir uns erneut treffen." "Okay", erwidert er nur. Ich blicke auf die Uhr. Erschrocken stelle ich fest, dass es bereits halb fünf ist. "Ich muss Tom wecken, sonst schläft er heute Nacht nicht. Wir machen uns dann auf den Weg." Ich gehe in Malfoys Schlafzimmer und wecke Tom sanft.  Schließlich nehme ich ihn auf den Arm. Als ich mich umdrehe sehe ich, dass Malfoy mir gefolgt ist und mich betrachtet. "Wir sehen uns morgen. " Und mit diesen Worten quetsche ich mich an ihm vorbei und verlasse seine Wohnung.

Die Affäre 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt