9. Kapitel

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Draco's Sicht:

Seit drei Wochen wohnen Granger und Tom jetzt bei mir und ich muss sagen, es klappt ganz gut. Sie hat mit ihren Freunden gesprochen und sie wissen, dass sie bei mir wohnt. Sie hat ihnen wohl auch erzählt, was zwischen ihr und Roger vorgefallen ist. Harry und Ginny waren für sie in ihrem Haus, um ihr und Tom ein paar Sachen zu holen.
Ihrer Arbeit als Journalistin kann sie auch von hier aus nachgehen. Gemeinsam kümmern wir uns um Tom. Ich finde es sehr schön, dass er immer bei mir ist. Abends sitzen wir oft zusammen und unterhalten uns oder lesen.

Heute Nachmittag möchte meine Mutter mich besuchen. Ich habe ihr noch nicht erzählt, das Granger und Tom bei mir eingezogen sind.
"Granger?", rufe ich von der Küche ins Wohnzimmer, wo sie mit Tom spielt. Ich höre, wie sie ihn in den Laufstall stellt und dann zu mir kommt. "Wann hörst du endlich auf, mich Granger zu nennen? Ich wohne seit drei Wochen bei dir Draco." Sie lächelt mich an. "Macht der Gewohnheit", erwidere ich ebenfalls grinsend. "Meine Mutter kommt gleich vorbei. Sie möchte Tom wieder sehen. Die letzten drei Wochen konnte ich sie vertrösten." Granger sieht mich fragend an: "Soll ich lieber gehen?" "Ach quatsch, das habe ich damit doch nicht gemeint. Ich wollte dir nur sagen, dass sie kommt, damit du nicht überrascht bist." Sie kommt um meine Kochinsel herum und hilft mir dabei, Gurke und Tomate für den Salat klein zu schneiden. Ich stupse sie mit meiner Hüfte leicht an, damit ich an die Schublade komme und mir ein Messer nehmen kann. Gespielt empört blickt sie mich an: "Hey." Aber Granger lacht. Sie kommt auf mich zu und versucht mich aus dem Weg zu schieben, aber ich halte dagegen. Wir rangeln ein bisschen miteinander, bis ich ihre Arme fest über ihrem Kopf im Griff habe. Ich grinse sie an und sie grinst zurück. Sie wehrt sich nicht mehr, sondern wir schauen uns einfach tief in  die Augen. Ich streiche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beuge mich näher zu ihr. Ich spüre, wie Granger zittert. Langsam nähere ich mich ihrem Gesicht. Kurz bevor sich unsere Lippen treffen, klopft es an der Tür. Wir schrecken auseinander. Schnell gehe ich, um die Tür zu öffnen.

"Hallo Draco, mein Schatz", begrüßt mich meine Mutter und nimmt mich in den Arm. "Hey Mum", erwidere ich und lasse sie eintreten. Ich nehme ihr den Mantel ab und hänge ihn an meine Garderobe. Sie folgt mir ins Wohnzimmer und tritt direkt auf den Laufstall zu, um Tom herauszuheben. "Granna", sagt der kleine und klatscht in die Hände. "Ja genau, das ist deine Grandma." Ich lächele ihn an. Meine Mutter setzt sich mit ihm auf die Couch. In dem Moment betritt Granger das Wohnzimmer mit dem Salat in der Hand. "Hallo Miss Granger, ich wusste nicht, dass sie auch hier sind." Bevor Granger antworten kann sage ich : "Granger ist vorübergehend mit Tom bei mir eingezogen." Stirnrunzelnd blickt sie zu Granger hinüber. "Sind Sie auf der Suche nach einer neuen Wohnung?" Granger druckst herum: "Ich habe ein Haus in Hastings. Allerdings warte ich darauf, dass mein Exfreund dort auszieht." Leicht pikiert sieht meine Mutter sie an. "Ich freue mich, dass sie mein Angebot angenommen hat. So sehe ich Tom viel häufiger." Damit ist die Sache für mich erledigt. Granger deckt weiter den Tisch und als sie damit fertig ist, bittet sie uns Platz zu nehmen.
Gemeinsam essen wir Salat, Braten und Kartoffeln. Nach dem Essen räumen Granger und ich den Tisch ab, während meine Mutter mit Tom spielt.
"Geh ruhig zu deiner Mutter. Ich mache den Rest." Sie lächelt mich an. "Danke", entgegne ich und gehe wieder ins Wohnzimmer. Ich setze mich auf den Boden und Tom kommt auf mich zugelaufen. Ich nehme ihn hoch und muss über sein Gesicht lachen. Ich merke, dass meine Mutter mich beobachtet. Ich setze Tom wieder ab und er tapert davon. "Also, Miss Granger hat sich von ihrem Freund getrennt und kommt dann direkt zu dir und zieht hier ein? Findest du das nicht ein bisschen seltsam?" Ich verdrehe die Augen. "Lass gut sein Mum, sie stand vollkommen aufgelöst nachts mit Tom auf dem Arm vor meiner Tür. Hätte ich sie und meinen Sohn wegschicken sollen?" Meine Mutter scheint kurz zu überlegen: "Aber warum kam sie ausgerechnet zu dir und warum trennt sie dich so plötzlich von ihrem Freund? Vielleicht ist sie nur hinter deinem Geld her." Ich werde langsam wütend. "Sie ist zu mir gekommen, weil wir gute Freunde sind und ich Toms Vater bin. Sie hat nie Geld von mir verlangt. Vergisst du, dass sie mir über ein Jahr gar nicht gesagt hat, dass ich einen Sohn habe?" Ich mache eine kurze Pause und füge leise hinzu: "Und sie hat sich von ihrem Freund getrennt, weil er sie geschlagen hat, weil er nicht damit klar kommt, dass ich Toms Vater bin. Und wenn du Granger nicht akzeptieren kannst, dann brauchst du auch Tom nicht mehr zu besuchen." Ich bin wirklich sauer. "Ich denke es ist besser, wenn du jetzt gehst. Überlege dir, ob du mit der Situation klar kommst oder nicht. Tom muss jetzt ins Bett." Ich nehme meinen Sohn und bringe ihn in sein Zimmer. Ich höre, wie meine Mutter die Wohnung verlässt. Ich seufze laut, als ich Tom in sein Bettchen bringe....

Die Affäre 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt