4. Kapitel

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Hermine's Sicht:

Es ist der 3. Januar und ich erwarte Draco. Heute sind wir wieder verabredet, damit er Tom besser kennenlernt. Tom ist noch am schlafen, aber sollte gleich wach werden. Es klingelt an der Tür. Ich gehe hin und öffne sie. "Hey", sagt Draco. Ich sage ebenfalls: "Hey." Dann trete ich einen Schritt an die Seite, damit er herein kommen kann. "Tom schläft noch, aber sollte gleich wach werden. Möchtest du einen Kaffee?" "Gerne." Er folgt mir in die Küche und setzt sich an den Tresen.  Er blickt sich um. "Schön hast du es hier." "Danke", erwidere ich und stelle eine Tasse Kaffee vor ihm ab. "Wohnt dein Freund auch hier?" Überrascht blicke ich ihn an. "Ja, er ist vor etwa vier Wochen hier eingezogen." Draco nickt stumm. Mir ist das Schweigen unangenehm,  deswegen sage ich: "Er kommt morgen wieder. Dann muss ich ihm sagen, dass du der Vater von Tom bist." "Er weiß es nicht?", fragt er mich. Ich schüttele mit dem Kopf. Plötzlich meldet sich das Babyfon. "Ich hole eben Tom aus dem Bett." Draco starrt auf das kleine Gerät, aus dem die Geräusche seinen Sohnes gekommen sind. Ich muss grinsen, da er diese Muggelerfindung bestimmt nicht kennt. Tom steht bereits in seinen Gitterbettchen und streckt mir seine Arme entgegen. "Mama." Ich lächele und hebe ihn hoch. "Na, mein Schatz, gut geschlafen? Dein Daddy ist da." Er klatscht in die Hände und ich gehe mit ihm auf dem Arm in die Küche. Draco blickt uns entgegen. Ich gebe ihm seinen Sohn und er hält ihn etwas unbeholfen fest. Ich muss grinsen. "Lass uns ins Wohnzimmer gehen, dann kann Tom spielen. Er folgt mir und wir setzen uns zusammen auf den Teppich.  Tom läuft herum und bringt verschieden Spielsachen zu Draco, mit denen sie dann gemeinsam spielen. Ich betrachte Vater und Sohn lächelnd. Nach einiger Zeit stehe ich auf, um das Abendessen vorzubereiten. Draco kommt gut mit seinem Sohn klar. Ich schneide Salat, Gurken und Tomaten klein und schmiere ein paar Butterbrote. Ich stelle alles auf ein Tablet und trage es ins Wohnzimmer. Dort decke ich den Tisch und wende mich dann an Draco. "Möchtest du mit uns zu Abend essen?" Er nickt: "Gerne." Ich nehme Tom auf den Arm und setze ihn in seinen Hochstuhl. Er mümmelt an einer Scheibe Brot, während wir den Salat essen. "Und, was hast du die letzten zwei Jahre so getrieben?", beginne ich ein Gespräch. "Ich habe hauptsächlich gearbeitet. Als Auror gibt es immer viel zu tun." Ich nicke verstehend. "Und wie geht es Blaise?" "Gut, er ist jetzt mit Astoria zusammen. Sie wollen in diesem Jahr heiraten." Wieder entsteht ein Schweigen. "Und wie war dein Silvester?", möchte er von mir wissen. "Relativ ruhig. Es war ein entspannter Abend mit Harry und Ginny. Tom hat geschlafen." Ich grinse zu meinem Sohn. "Und wie war das Essen bei deiner Mutter?" "Soweit ganz gut. Sie war etwas geschockt, als ich ihr von Tom erzählt habe, aber sie würde ihn gerne kennenlernen, wenn du damit einverstanden bist." Er blickt mich fragend an. "Natürlich. Sie ist immerhin seine Großmutter und er hat ja nur die Eine." Ich merke, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln. Das passiert mir immer noch oft, wenn ich an meine Eltern denke. Draco mustert mich. "Ich bringe Tom eben ins Bett. Wenn du möchtest, können wir danach besprechen, wie wir alles regeln möchten." Er nickt und ich nehme Tom schnell, um ihn ins Bett zu bringen. Das ganze dauert keine zehn Minuten und ich bin wieder zurück in Wohnzimmer. Ich sehe, dass Draco den Tisch abgeräumt hat. Ich setze mich zu ihm auf die Couch. "Du hättest nicht aufräumen brauchen." Er winkt ab. "Kein Problem." Wieder sitzen wir ein Weile schweigend da. "Möchtest du ein Glas Wein?" Er nickt. Ich reiche ihm die Flasche, damit er sie öffnet und hole zwei Gläser aus der Küche. Er schüttet uns beiden etwas ein und wir stoßen an. "Also, wie hast du es dir gedacht?", fragt Draco mich. "Wie wäre es, wenn wir mit einer Übernachtung am Wochenende starten und schauen, wie es läuft. Vielleicht kann er dann jedes zweite Wochenende zu dir kommen und du besuchst ihn unter der Woche?" "Das hört sich gut an. So können wir es ja erstmal probieren. Und wann soll er das erste Mal zu mir kommen? Direkt kommendes Wochenende?" Ich überlege kurz und stimme dann zu. Ich muss etwas schlucken, denn ich habe noch nie eine Nacht getrennt von Tom verbracht. "Ich bringe ihn dann am Samstag Nachmittag zu dir." Plötzlich höre ich, wie sich die Tür öffnet. "Überraschung. Hermine Schatz, ich bin wieder da." Ich zucke zusammen. "Mist." Ich stehe auf und gehe schnell zur Wohnzimmertür, um ihn darauf vorzubereiten, dass Draco hier ist. Aber bevor ich die Tür erreicht habe,  wird sie bereits von außen geöffnet. Roger strahlt mir entgegen. "Hermine." Er zieht mich in seine Arme und küsst mich zärtlich. Ich erwidere den Kuss, aber löse mich schnell von ihm. Dann fällt sein Blick auf Draco. "Malfoy? Was machst du hier?" Draco steht auf und fragt überrascht: "Davis?" Wütend blickt Roger zu mir. "Hast du dir jetzt einen anderen gesucht?" Geschockt starre ich ihn an. "Nein, er ist Toms Vater." Ich sehe, wie Roger die Kinnlade hinunterfällt. "Du hast mit ihm geschlafen?" Völlig aus der Fassung starrt er mich an. Ich drehe mich zu Draco. "Du solltest jetzt gehen. Ich bringe Tom am Samstag zu dir." Er nickt und geht, ohne sich zu verabschieden. Nervös blicke ich zu Roger. "Hör mir zu", fange ich an, doch er unterbricht mich direkt. "Ich fasse es nicht. Kaum bin ich zwei Wochen nicht da, sitzt auf einmal ein anderer Mann auf der Couch." Ich merke, dass er wirklich sauer ist. "Roger, so war das nicht geplant. Ich habe ihn zufällig in der Winkelgasse getroffen, als ich mit Ginny unterwegs war. Er hat mich mit Tom gesehen. Ich musste es ihm endlich sagen. Heute war er hier, um Tom besser kennenzulernen." "Aber Tom ist schon im Bett, oder nicht. Und ihr sitzt hier auf der Couch und trinkt Wein. Was soll ich denn bitte davon halten?" Ich kann ihn ein wenig verstehen. Ich gehe auf ihn zu und lege meine Hände in seinen Nacken. "Roger, wir haben nur besprochen, wie er sich in Zukunft um Tom kümmern möchte. Wirklich." Ich ziehe ihn zu mir und küsse ihn sanft. Ich merke, wie er seine Hände an meine Hüfte legt. Ich löse den Kuss und blicke ihm in die Augen. "Du hast mir gefehlt." Und wieder lege ich meine Lippen auf seine, allerdings verlangenden. Langsam bewegen wir uns auf unser Schlafzimmer zu.

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