8. Kapitel

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Hermine's Sicht:
Gedankenverloren sitze ich bei Draco auf der Couch. Ich wusste einfach nicht, wo ich gestern Abend hingehen sollte. Natürlich hätte ich auch zu Harry und Ginny gehen können, aber Ginny steht kurz vor der Geburt und ich wollte sie nicht unnötig stressen. Draco ist in den letzten Monaten wirklich ein guter Freund geworden und er kümmert sich vorbildlich um Tom. Roger und ich haben uns in den letzten Wochen immer häufiger wegen Draco gestritten. Er kann einfach nicht akzeptieren, dass Draco Toms Vater ist. Ihm ist bereits vorher einmal die Hand ausgerutscht, doch er hat sich sofort entschuldigt. Aber als es gestern wieder passiert ist, habe ich Tom aus seinem Bett geholt und bin direkt appariert. Ich bin so froh, dass Draco uns hier aufgenommen hat.

Tom macht gerade sein Mittagsschlaf, als ich höre, wie die Tür geöffnet wird. Schnell drehe ich mich um und erblicke Draco. Erleichtert atme ich aus. "Hey", sage ich leise und versuche zu lächeln. "Hey", antwortet er und kommt auf mich zu. "Wie geht es dir?" "Gut", erwidere ich. Er lässt sich neben mich aufs Sofa fallen. "Tom schläft noch?", fragt er mich. Ich nicke. Er schweigt eine Weile. "Wie soll es jetzt weiter gehen? Du kannst nicht zu ihm zurück." "Ich weiß es nicht. Ich denke ich werde mir eine Wohnung suchen. Ich will nicht zurück in mein Haus. Ich werde es verkaufen. Ich glaube, ich kann mich dort nicht mehr wohlfühlen." "Du kannst gerne hierbleiben. Tom hat ja eh schon ein eigenes Zimmer." Ich zögere kurz. "Ich möchte dir nicht zur Last fallen", fange ich an, doch er unterbricht mich. "Ihr fallt mir nicht zur Last. Bitte, bleibt hier." "Danke."
Tom wird wach und Draco holt ihn aus seinem Bett. Er setzt sich mit ihm auf den Boden und wir spielen eine Weile. Als es Zeit fürs Abendessen ist, mache ich mich in die Küche um etwas vorzubereiten. Wir essen gemeinsam und Draco bringt Tom wieder ins Bett. Er kommt wieder ins Wohnzimmer und öffnet eine Flasche Wein. Er reicht mir ein Glas und setzt sich wieder zu mir auf die Couch. Wir unterhalten uns lange, bis es Zeit ist ins Bett zu gehen. Ich ziehe wieder das T-Shirt von Draco an und lege mich ins Bett. Als Draco wieder ins Schlafzimmer kommt, blickt er zu mir. "Soll ich lieber auf der Couch schlafen?", fragt er mich. Ich schüttele den Kopf. Er kommt zu mir ins Bett, allerdings berühren wir uns nicht. Schnell schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen werde ich wach, als Tom sich meldet. Ich will gerade aufstehen, als Draco sagt: "Bleib liegen, ich hole ihn." Ich lasse mich wieder in die Kissen sinken. Keine zwei Minuten später kommt Draco mit Tom auf dem Arm wieder ins Schlafzimmer und legt ihn neben mich ins Bett. Er selbst legt sich auf Toms andere Seite. Tom kuschelt sich an mich und ich streiche sanft über seinen Kopf. Es dauert nicht lange und er ist wieder eingeschlafen. Draco und ich unterhalten uns leise. Irgendwann stehen wir auf und frühstücken.

Wir verbringen einen schönen Tag zu dritt. Am Abend sitzen Draco und ich wieder auf der Couch, als es plötzlich an der Tür klopft. Draco geht hin, um sie zu öffnen. Ich achte nicht weiter darauf, bis ich Rogers Stimme höre. "Ist sie hier?", will er von Draco wissen. "Ich wüsste nicht, was es dich angeht", erwidert dieser. "Sie ist immerhin meine Freundin. Hermine?", ruft er laut. "Seine Freundin schlägt man nicht." "Also ist sie wirklich hier. Ich wusste es doch. Ich will mit ihr reden." "Das kannst du vergessen", höre ich Draco sagen. "Hermine", ruft Roger wieder laut. "Hermine, ich muss mit dir reden." "Lass sie ihn Ruhe." Ich höre an Dracos Stimme, wie sauer er ist. "Es geht dich nichts an", sagt Roger laut und dann höre ich ein Gerangel an der Tür.
Schnell stehe ich auf und gehe hin. "Roger." Das allein reicht, damit er aufhört zu versuchen an Draco vorbei zukommen. Roger blickt mich an. "Hermine, es tut mir so leid, bitte verzeih mir. Ich habe es doch nicht so gemeint. Bitte gib mir noch eine Chance." "Nein Roger, es ist vorbei. Ich habe dir schon beim ersten Mal verziehen und das war ein Fehler. Ich möchte, dass du aus meinem Haus ausziehst und ich will dich nie wieder sehen." Roger sieht mich wütend an. "Das kann doch nicht sein ernst sein. Du wirst nie wieder jemanden finden, der dich liebt. Du solltest froh sein, dass ich mich um dich und deinen Bastard gekümmert habe." Ich werde blass und mir schießen die Tränen in die Augen. "Verschwinde." Mehr kann ich nicht mehr herausbringen. Mein ganzer Körper zittert vor Wut. Ich sehe, wie Draco die Tür schließt und dann langsam auf mich zukommt. Er nimmt mich in den Arm und ich kann nicht mehr an mich halten. Ich schluchze laut und kralle mich in seinem Pullover fest. Ich merke, wie wir uns langsam auf sein Sofa zubewegen. Er setzt sich hin und zieht mich auf seinen Schoß. Sanft streicht er über meinen Rücken. Nach einiger Zeit löse ich mich von ihm. Immer noch mit Tränen in den Augen blicke ich ihn an uns sage: "Es tut mir Leid. Ich wollte dich da nicht mit reinziehen." Doch er schüttelt nur den Kopf und zieht mich wieder in seine Arme. Ich spüre, wie er einen Kuss an meine Stirn haucht. Wer hätte je gedacht, das Draco mir einmal Trost spendet und mich einfach nur festhält, bis es mir wieder besser geht....

Die Affäre 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt