Past one:
Erzähler Sicht:
Vier Jahre streifte das junge Mädchen nun durch die dichten Wälder Europas. Seit dem ihre Tante Josette nun auch tot war, war sie auf sich allein gestellt. Ihre Mutter Amara starb bei ihrer Geburt, das Mädchen war viel zu stark für den geschwächten Körper ihrer Mutter. Ihr Vater, welcher ein Vampir war, verschwand noch bevor er wusste das ihre Mutter schwanger war und kam nie wieder zurück. Selbst im Mutterleib bekam die junge Tatiana mit was für seelische Schmerzen ihre Mutter durch das plötzliche Verschwinden des Vaters, ihrer Liebe, erlitt.
Äste verfingen sich in den braunen Locken der jungen Frau. Ihre Haare waren verfilzt und zerstruppelt. Ihre Haut war mit Dreck befleckt, ebenso ihre Kleider. Man sah ihr an, dass sie schon einige Jahre durch die Wälder zog und kaum Rast machte.Die brünette Frau seufzte leise auf und sah in den wolkenlosen Himmel. Eine frische Frühlingsbrise wehte um ihre Kleider. Ihr Gesicht wurde von der Sonne gewärmt. Sie lag entspannt auf einer kleinen Lichtung, welche atemberaubend schön war. Überall blühten kleine Blumen in den verschiedensten Farben. Die Halbvampirin schloss genießerisch ihre braunen Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Sie nahm den Geruch von dem Moos und des Taus, welcher sich auf dem Gras befand, wahr. Sie roch die kleinen Blumen und deren Pollen kitzelten in ihrer Nase. Doch da war noch ein anderer Geruch, welcher sich in ihre Nase schlich. Was war das? Sie kannte den Geruch, doch wo war sein Ursprung?Ruckartig setzte sie sich, auf dem kühlen grünen Gras auf. Wenige Grasflecken hatten sich an ihren Kleidern gebildet. Ihr Rücken war leicht feucht, wegen des Taus. Sie schloss erneut ihre Augen und zog den Geruch tief in sich auf.
Es roch köstlich, süß und doch irgendwie seltsam.Suchend sah sich Tatiana um. Ihre braunen Locken wirbelten hin und her und fielen ihr in das Gesicht. Auf der Lichtung erblickte sie nichts was auf diesen Geruch hindeutete.
Dann stand sie auf und reckte ihre Nase gen Himmel. Sie spürte wie das Monsterchen in ihr an die Tür klopfte und folgte, von diesem getrieben, dem süßen Duft. Ihr Weg führte in den angrenzenden Wald hinein. Sie stieg über Stock und Stein und sah sich suchend um. Nach einigen Minuten des Suchens fand die Brünette den Grund des Duftes. Es war ein Kind. Ein Junge, welcher nicht älter als acht zu sein schien.Erschrocken sah der kleine blonde Junge zu der verwirrten Tatiana auf, als sie auf einen Stock trat. Dieser knackte unter ihr. Tatiana trat näher und der Junge ließ sie keinen Moment aus den Augen. Neugierig musterte die Brünette den blonden Jungen vor sich und entdeckte das er am Knie blutete. Er strahlte also diesen süßlichen und unwiederstehlichen Duft aus. Er trug das in sich, was sie wollte. Was sie begehrte. ,,Können Sie mir helfen, bitte?" der blondhaarige Junge mit den grünen Augen sah bittend zu der Halbvampirin auf. In seinen grasgrünen Augen glänzten die Tränen. Seine roten Wangen waren verdreckt und auch auf ihnen sah man die Spur der Tränen. Doch anstatt seiner Bitte nach zu kommen, starrte Tatiana wie paralysiert weiter auf die blutige Wunde am Knie. Sie verfolgte den Weg der roten Flüssigkeit, bis sie auf den Waldboden tropfte.
Und dann kam wieder dieses plötzliche und nervige Kratzen in ihrem Hals. Das Monsterchen war wacher als zuvor und wollte gestillt werden. Es hatte Hunger. Es wollte die Überhand gewinnen und über den Jungen herfallen. Ihn bis auf den letzten Tropfen seines Blutes aussaugen. Es wollte sein Blut schmecken. ,,Miss bitte. Mein Bein, ich kann es nicht bewegen" jammerte der Junge und Tatiana kam langsam zur Besinnung. Leicht schüttelte sie ihren Kopf und versuchte das Monster in sich zu vertreiben. Es gelang ihr tatsächlich ,,Du...du kannst nicht laufen?" fragte sie sanft nach und der Kleine nickte hastig. Vorsichtig trat sie noch näher an ihn heran und hockte sich langsam zu ihm herrunter. Der Geruch wurde penetranter, aber sie wehrte sich gegen das Monsterchen in sich. Sie errichtete eine kleine Mauer um ihren gefährlichen Weggefährten.
Sie musterte sein Knie genaustens, ehe sie begann sein Bein abzutasten. Sie tatste sich vom Knie hinab. Tatste sich über die Waden und das Schienbein. Als sie am Knöchel des Jungen angelangte, zog er scharf die Luft ein und es kullerten kleine Tränen aus seinen Augen. ,,Ich glaube dein Knöchel ist gebrochen" sagte die Brünette und sah zu dem Jungen auf, direkt in seine grünen Augen. ,,Das wird meinen Vater wenig erfreuen" erwiederte dieser bitter und verwirrt sah Tatiana den Jungen an. Wie meinte er das? Sie legte ihren Kopf schief. ,,Wieso?" fragte sie verwirrt nach und kniff die Augen fragend zusammen ,,Weil ich dann keine Hausarbeiten mehr machen kann. Ich kann ihm nicht mehr helfen oder die Arbeit an sich erledigen." er schluchzte leise auf und sah von seinem Knie in den Wald hinein. ,,Was ist mit deiner Mutter?" fragte die junge Tatiana nach ,,Tot, sie starb bei der Geburt meines jüngsten Bruders" gab der Junge leise wieder und mitleidig sah sie den Jungen vor sich an
,,Wie heißt du?" fragte sie, um auf ein anderes Thema zu kommen. Sie wollte den Jungen ablenken. ,,Johnson" sagte der Blonde ,,und Sie?" setzte er heran ,,Tatiana" meinte Sie lächelnd und packte kurz darauf den Jungen unter den Schultern. Sie zog ihn sachte auf seine Beine. Das Kratzen in ihrem Hals war noch vorzufinden, doch das Monsterchen in sich ignorierte sie gekonnt. ,,Ich bringe dich in dein Dorf zurück, wenn das in Ordnung für dich ist?" Johnson nickte und gemeinsam machten die Zwei sich auf den langen und schweren Rückweg. Einige Male mussten sie Halt machen, da der Junge noch nicht genügend Kraft aufbringen konnte. Er musste seine Kräfte jedesmal von neuem sammeln, ehe sie weiter liefen.
In seinem Dorf angekommen wurde der Junge anscheinend schon erwartet, denn ein älterer Mann stürmte, sobald Johnson aus dem Wald trat, auf ihn zu. Sein Blick, wütend und drohend. ,,Johnson du Mistgeburt komm her" brüllte der Mann, dessen ergraute Haare in alle Richtingen abstanden und riss Johnson von der erschockenen Tatiana weg. Johnson landete sofort vor den Füßen von Tatiana auf dem Boden und schrie vor Schmerz laut auf. Er begann erneut zu weinen.
,,Wo hast du dich schon wieder rumgetrieben?" der Mann trat Johnson in den Bauch, welcher sich zu krümmen begann. Johnson schlug seine Hände um seine Mitte und versuchte diese zu schützen. ,,Steh auf du Schwächling" knurrte der erzürnte Vater. Langsam und zitternd wie Espenlaub stand Johnson auf. Wackelig und nur auf einem Bein stand er vor seinem wütenden Vater. Den Blick gen Boden gerichtet,,Steh ordentlich" brüllte sein Vater auch sogleich wieder los und schlug Johnson so hart, dass er erneut auf den Boden fiel. Johnson wimmerte und weinte. Tatitana konnte das nicht mehr mit ansehen. Ihr war klar, dass der Mann vor ihr getrunken hatte. Den Geruch hatte sie sofort bemerkt. Tatiana wurde wütend und sah den Vater scharf an. Das Monsterchen durchbrach die Mauer, welche sie sich mühevoll erbaut hatte. Wenige Sekunden später, lag der Mann auch schon schreiend auf dem Boden. Erschrocken wich die Brünette einen Schritt zurück und das Geschrei des Mannes stoppte sofort. Sie hatte ihn nicht mal angerührt. Sie hatte sich die Schmerzen die er erleiden würde nur vorgestellt. Sie hatte sich nur vorgestellt, wie er sich vor Schmerzen winden würde und um sich schlug.
Er atmete schwer. Sie sah zu Johnson zurück, welcher sie fasziniert und ohne Angst ansah. ,,Hexe!" rief der Vater des Jungen und kurzer Hand stand das ganze Dorf samt Fackeln und Mistgabeln neben ihm. Schwer schluckte Tatiana, wobei sich das Kratzen wieder bemerkbar machte. Es war schwerwiegender als zuvor. Hektisch atmend sah sie zu Johnson und dann zu seinem Vater welcher ebenfalls blutete. Und bevor irgendjemand reagieren konnte waren ihre messerscharfen Zähne in dem Hals des Mannes versunken und sein weinrotes Blut tropfte in ihren Mund. Wenige Sekunden später ließ sie den Mann fallen, doch dieser eine Mann reichte ihr nicht. Sie wollte mehr! Das Monsterchen hatte noch immer Hunger! Die Dorfbewohner rannten schreiend vom Ort des Geschehens weg und dennoch bekam Tatiana sie alle in ihre Klauen. Jeder Einzelne von ihnen endete als blutleere Leiche. Der Letzte der übrig war, war Johnson.
Ängstlich sah er die blutverschmierte Schönheit aus seinen großen grünen Augen an, weswegen sie traurig von ihm zurück wich. Sie hatte solch eine Reaktion erwartet, aber dennoch verletzte es sie sehr. ,,Tut mir leid..." hauchte Tatiana leise und wollte gehen, doch er hielt sie auf ,,Tatiana, nimm mich mit. Bitte" überrascht sah sie zurück zu dem Blonden ,,Wirklich?" fragte sie nach ,,Wirklich" bestätigte er lächelnd und sie begann ebenfalls zu lächeln. Schnell schnappte sie seine Hand und half ihm auf. Gemeinsam verließen die zwei das Dorf, welches durch das Chaos lichterloh brannte und nach Blut roch. Überall lagen Leichen oder Blutlachen waren vorzufinden. Mit Johnson begann Tatiana ein neues Leben und irgendwann, sobald er alt genug war, machte sie ihn zu einem Vampir.....
Wörter: 1491
ÜBERARBEITET
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Mate // Demetri Volturi ff
FanficSeit etwas mehr als 2000 Jahren wandelte ich auf dieser Welt, denn ich war ein Vampir. Pardon, ein Halbvampir. Mein Leben verlief, auch wenn es recht außergewöhnlich war, ganz normal. Bis sich eines Tages alles ändern sollte. Der große Wendepunkt ka...