Alastair:
Einige Stunden waren seit unserer Ankunft vergangen. Die Wege von Demetri und mir hatten sich schon lange getrennt, aber dennoch konnte ich seinen Blick dauerhaft auf mir spüren. Auch ich, das gab ich zu, sah immer wieder nach ihm. Ich traute einigen Vampiren nicht. Ich hatte Angst, dass sie diese Chance nutzen und Demetri etwas antun würden. Mit verengten Augen sah ich von den Denalis über die Iren zu den Ägyptern und Amazonen. Sie alle unterhielten sich und hatten Spaß, aber dennoch blickten sie immer wieder argwöhnisch zu Demetri. Am schlimmsten waren aber die Gestaltenwandler. Sie ließen ihn kein einziges Mal aus dem Auge und waren auch immer in seiner Nähe zu finden. Sie schienen nur auf einen Fehler von ihm zu warten. Wie Wölfe auf ihre Beute.
Misstrauisch nahm ich einen Red Velvet Cupcake und biss in diesen. Sofort schloß ich genießerisch meine Augen und musste mir ein Seufzen unterdrücken. Verdammt war der gut. Hatte Esme die gemacht? Wenn ja, möchte ich noch mehr von diesen kleinen Köstlichkeiten haben. Nachdem der erste Cupcake in mir verschwunden war, ergriff ich den zweiten. Dieser hatte ein blaues Topping. Ich biss hinein und verdammt, er war fast noch besser als der Erste. Wie ging das bitte? Mit vollem Mund, sah ich wieder zu Demetri und entdeckte ihn bei Carlisle. Sie redeten miteinander. Es schien alles angenehm abzulaufen.
Ein raues Lachen erklang, weswegen ich zu meiner linken Seite sah. Dort sah ich das Alastair lächelnd auf mich zu kam. Ich schluckte den Rest meines Cupcakes herunter ,,Nomade" grinste ich und nahm ihn in den Arm. Er erwiderte die Umarmung nur zu gerne. ,,Tatiana" sagte er lachend und wir lösten uns. Ich nahm mir ein neuen Cupcake. Das Topping war gelb. Alastair beobachtete mich dabei aufmerksam ,,Wie geht es dir?" fragte er und musterte mich ,,Gut." nuschelte ich mit vollen Mund und schluckte den Cupcake herrunter. Ich sah Alastair lächeln, doch in seinen Augen schimmerte ein fragender Ton. Ihm geisterte etwas durch den Kopf. Hatte er etwa Angst das ich ihm den Kopf abreiße, wenn er mir seine Frage stellt?
,,Was ist los Alastair? Ich sehe dir an, dass du eine Frage hast. Stell sie ruhig, ich reiße dir schon nicht den Kopf ab. Das verspreche ich dir sogar." meinte ich und griff erneut nach einem Cupcake. Das Topping war grün. Ich biss hinein und schloss meine Augen. Ich war gerade im Himmel! Alastair lächelte leicht und stützte sich auf dem kleinen Tisch ab. ,,Du hast recht, ich habe eine Frage an dich." Wusste ich es doch! Ich schmunzelte und klopfte mir innerlich auf die Schulter. Ich machte eine kleine Handbewegung, die andeuten sollte das er weiter reden kann. ,,Dann frag" setzte ich nach und sah mich nach einem neuen Cupcake um. Mh...lila Topping. Ich griff danach und packte ihn aus.
,,Was ist das zwischen dir und dem kleinen Volturi? Und versuch erst gar nicht irgendetwas zu leugnen." sprach Alastair, weswegen ich kurz meinen Cupcake außer acht ließ. Ich sah von ihm zu Deme und er folgte meinem Blick. Ich zuckte mit meinen Schultern ,,Keine Ahnung. Eigentlich, war er mein Entführer und ein Arschloch, welches nicht gezögert hätte meine Freunde umzubringen. Ich habe aber langsam das Gefühl, dass ich dem Stokholm Syndrom verfallen bin." erklärte ich und Alastair sah lächelnd zwischen mir und Deme hin und her. ,,Er ist dein Seelenverwandter, dann ist das natürlich verständlich. " sagte er und sah mich mit einer unglaublichen Ruhe an ,,Woher willst du das wissen?" fragte ich interessiert nach und zog meine Augenbrauen hoch. Na das würde mich nun wirklich interessieren. Hatte er etwa die selbe Gabe wie Markus? War sowas überhaupt möglich? Natürlich war es das, was dachte ich denn?
,,Nicht nur Markus kann Bindungen erkennen" er zwinkerte mir frech zu, was mich lachen ließ. Natürlich konnte er das. Von irgendwoher musste ich das ja haben und da ich Markus vorher noch nie begegnet bin, Alastair aber schon machte das Sinn. Mein Lachen wurde wieder zu einem leichten Lächeln. Ich nahm meinen Cupcake wieder an mich und biss hinein. ,,Diese Bindung geht dennoch nicht." nuschelte ich schmatzend. Es wäre doch seltsam, oder? Er war der Feind. ,,Die Cullens, meine Familie und Freunde, würden diese Bindung nie akzeptieren und die Volturi würden daraus ihre Vorteile ziehen. Sie hätten ein Druckmittel für ihn und für mich. Ich weiß nicht ob ich damit zurecht kommen würde. Wir stehen auf verschiedenen Seiten und keiner ist beabsichtigt das zu ändern. Ich könnte nicht damit leben zu wissen, dass er jederzeit mich, oder Freunde von mir, umbringen könnte." führte ich meine Erklärung fort und knüllte das Cupcake-Papier zusammen.
Alastair sah mich lange an. Sein Ausdruck war nachdenklich und wäre er noch ein Mensch, würden sich auf seiner Stirn sicher kleine Falten bilden. Die Stille wurde mir langsam unangenehm, doch dann begann er zu sprechen. ,,Du bist zwar klug Tatiana, aber in einigen Dingen noch so dumm und unerfahren wie ein Kind. Du hast Angst vor der Liebe, weil du schon zu oft verletzt wurdest. Das merkt man dir an. Ich denke nicht das Demetri dir etwas tun würde. Weder dir, noch deinen Freunden. Schließlich hätte er ja viel zu verlieren. Er ist dein Seelenverwandter und zum anderen scheint er auch noch vollkommen in dich verliebt zu sein. Diese Blicke die er dir immer zu wirft, du bemerkst sie nie. Du bist blind dafür. Er liebt dich, er hat sich wegen dir verändert. Ich glaube nicht das er vor zwei Monaten noch freiwillig mit den Cullens gelacht hätte....." sagte er und zeigte darauf hin auf die kleine Gruppe, welche lachte und Spaß zu haben schien. Demetri war mitten drin, ebenso Emmet. Ich lächelte leicht. So gefiel mir das schon viel mehr.
,,Und egal ob er ein Volturi ist oder nicht, die Liebe durchbricht alle Grenzen und missachtet jegliche Regeln. Ihr meistert diesen Weg zusammen, da bin ich mir sehr sicher. Und du solltest aufhören, dir so viele Gedanken um andere zu machen. Es ist dein Leben und es sind deine Entscheidungen die du triffst. Dein Leben muss dir gefallen und nicht den anderen. Ich glaube auch nicht, dass die Cullens dich verstoßen würden, wenn du eine Beziehung mit dem Volturi eingehen würdest. Sie lieben dich und würden sich für dich freuen. Glaub mir, Carlisle gönnt dir das Glück, genauso wie alle anderen. Sie würden nur eine Weile brauchen um das zu verstehen." sagte Alastair und gerührt sah ich ihn an. So ehrliche Worte hatte ich selten gehört, aber er hatte ja recht.
Es war mein Leben und es sollte mir gefallen und niemandem sonst. Allein mir, denn ich müsste damit zurecht kommen. Und er hatte mit noch einer Sache recht. Ich war in Demetri verliebt, dass konnte ich nicht mehr leugnen. Schon auf dem Schlachtfeld hatte er mir den Kopf auf unerklärlicher Weise verdreht. Ich war wie von ihm besessen. Selbst die Tage und Wochen danach, hatte ich nur an ihn gedacht. Es machte mich verrückt. Ich wollte das nicht akzeptieren, schließlich war er einer der Bösen. Aber so war es jetzt nunmal. Demetri hatte mir mein Herz gestohlen. Es gehörte allein ihm. ,,Hör auf dein Herz Tatiana. Hör immer auf dein Herz und auf nichts anderes." riet Alastair und sah mir in die Augen. Ich bemerkte, dass seine roten Augen nicht annähernd so schön waren wie die von Demetri.
,,Und wie soll man das tun, wenn das Herz in viele Stücke zersprungen ist?" fragte ich leise und Alastair lächelte. Es war leider so. Ich hatte in den letzten Jahren so viele Qualen erlitten, dass mein Herz in viele kleine Stücke gespalten war. ,,Du musst nur denjenigen findet der dein Herz wieder heilt und dieser jenigen könnte der Volturi da drüben sein." Alastair nickte zu Demetri herüber. Er hatte ja recht. Ich seufzte ,,Du hast recht. Was meinst du, sollte ich es ihm sagen oder...?" ,,Nein, lass die Zeit das machen. Sie weiß was sie macht. Das weiß sie immer" sagte Alastair und lächelte mich selig an. ,,Aber wenn ihr heiraten solltet, vergiss nicht mich einzuladen. Schließlich ist es erst durch mich dazu gekommen" sagte er drohend und zeigte warnend mit seinen Finger auf mich, dann lachte er aber. Ich tat es ihm gleich ,,Niemals würde ich das vergessen. Du hast mein Wort." versprach ich und nickte zur Verdeutlichung. ,,Perfekt. Dann wünsche ich dir jetzt, weiterhin viel Spaß mit deinen Cupcakes Tatiana" sagte Alastair und drückte mir einen neuen in die Hand. Er hatte ein oranges Topping. Ich lachte leise auf und sah ihn an ,,Danke Alastair." er lächelte nur und verschwand dann wieder in der Menge. Er hatte verdammt nochmal mit allem recht....
Wörter: 1435
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Mate // Demetri Volturi ff
FanficSeit etwas mehr als 2000 Jahren wandelte ich auf dieser Welt, denn ich war ein Vampir. Pardon, ein Halbvampir. Mein Leben verlief, auch wenn es recht außergewöhnlich war, ganz normal. Bis sich eines Tages alles ändern sollte. Der große Wendepunkt ka...