5. Panic

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,,Alles okay Rei? Du wirkst so..naja angespannt.",sagte Nagisa der neben mir in der Bahn saß und mich besorgt anschaute.
Das er besorgt war konnte ich ihm auch nicht verübeln..aber er wusste ja zum Glück nichts darüber, wie es bei mir zuhause zuging.

,,Alles gut..mein Bein tut nur noch ein bisschen weh.",sagte ich beruhigend und lehnte mich ein wenig in den nicht ganz so weichen Sitz zurück um auszuatmen.

Noch zwei Stationen..
,,Sicher?",fragte Nagisa noch einmal und ich zwang mich zu einem nicken.
Der Zug hielt an und ich beobachtete die Passagiere ein und austeigen.
,,Wie war deine Arbeit eigentlich?",fragte ich den jüngeren, der sich verlegen am Hinterkopf kratzte.

,,Ach ganz gut, es hätte viel schlimmer ausgehen können.",sagte er glücklich lächelnd, was mich schmunzeln ließ.
,,Du hast doch bestimmt wieder eine eins geschrieben, stimmts Rei?",fragte er neugierig und ich schüttelte den Kopf langsam.

,,Ich hab ne zwei..",murmelte ich und Nagisa lächelte bloß.
,,Das ist immer noch besser als das was ich hab.",sagte er und kurz darauf hielt unser Zug wieder ruckartig an und ich hörte die Durchsage, von der Haltestelle an der wir austeigen müssen.

Nagisa sprang freudig von seinem Sitz hoch und hielt mir die Hand lächelnd hin.
Ich sah kurz angespannt zu ihm und ergriff seine Hand langsam.

Während wir aus dem Zug ausstiegen, sah ich die Sonne schon am warmroten Horizont dämmern.
,,Ist schon ziemlich spät heute geworden..",seufzte Nagisa, als er meinen Blick bemerkt hatte.

Ich nickte nur langsam und ging immer noch mit Nagisa Hand in Hand etwas tiefer in die Innenstadt.
Schon von weitem her erkannte ich mein Wohnhaus und schluckte langsam.

,,Ich hab keine Lust noch Hausaufgaben zu machen..",maulte Nagisa leise während er mir dabei zuschaute wie ich den Schlüssel aus meiner Jackentasche kramte umd mit etwas zittrigen Fingern, die Eingangstür aufschloss.

,,Ach..so viel ist es doch gar nicht.",sagte ich leicht lächelnd, doch Nagisa seufzte nur.
,,Für mich sind 5 Aufgaben zu viel..und dann noch die Mathe Arbeit bald..die Lehrer übertreiben das..",seufzte er und ich lachte leise.
Irgendwie hatte er ja Recht.

,,Bis morgen, ja Rei?",fragte er noch als ich die Glastür öffnete und er mir zum Abschied zuwinkte.
,,Klar, bis morgen." Hoffe ich zumindest..

Mit einem leisen seufzen hole ich den Aufzug zu mir und steige ein.
Ich wohnte im 13 Stockwerk, also ziemlich weit oben.

Als die Tür des Aufzugs aufging, verließ ich diesen nur langsam und lief zur Wohnungstür herüber.
Mit klopfendem Herzen klingelte ich und wartete angespannt bis ich Schritte hörte die sich der Tür näherten.

Schwungvoll wurde die Tür aufgemacht und ich blickte in das finstere Gesicht meines Stiefvaters der mit einer Hand die Tür festhielt und in der anderen Hand ein Glas mit Sekt..

,,Endlich Junge, deine Mutter hat sich schon Gedanken gemacht.",zischte er angenervt, packte mich am Kragen und zog mich in die Wohnung hinein.
,,Schuhe ausziehen und dann kommst du in die Küche. Ich will deine Arbeit anschauen, die du geschrieben hast."

Ich sah ihm noch hinterher, zog schnell meine Schuhe aus und kramte die Japanisch-Arbeit aus meiner Tasche.

Mein Vater saß in der Küche am Tisch und nippte an seinem Glas, als er mich jedoch sah, war jede Aufmerksamkeit auf mich gerichtet.
,,So zeig her.",seufzte er und riss mir das Blatt Papier förmlich aus der Hand.

Er überflog die Zeilen nur, bevor er mich sauer anschaute.
,,Rei Ryugazaki..wie oft muss ich dir noch sagen, du sollst nur mit Einsern heimkommen? Muss ich wieder nachhelfen oder was!"

Ich schluckte und atmete kurz durch.
,,Ich..ich habe mir Mühe gegeben versteh doc-",weiter kam ich aber nicht, da mein Stiefvater mich am Kragen packte und gegen die Wand drückte.
,,Muss ich wieder nachhelfen Ryugazaki!?",schrie er laut, bevor er die Hand zu einer Faust ballte.

I just want to be free...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt