16. Our Evening

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Nagisa zog mich am Ärmel leicht in sein Zimmer, welches wie immer ziemlich chaotisch aussah und setzte sich auf sein mehr oder weniger gemachtes Bett.
Mit einem leichten Lächeln setzte ich mich neben ihm und er nahm meine Hand bevor er sich anhänglich an mich schmiegte.
Süß...

,,Rei..willst du..etwas essen?",fragte er nach wenigen Minuten in denen wir schweigend nebeneinander gesessen sind.
,,Nein..ich habe keinen Hunger..",flüsterte ich und ich merkte wie der blonde mich besorgt anschaute.
,,In letzter Zeit, sagst du dauernd sowas..",flüsterte er besorgt und ich sah beschämt zur Seite.

,,Ich meins ernst Rei-lein..ich mach mir Sorgen! Du isst bitte ein bisschen, wenigstens!",sagte er und rüttelte leicht an meinen Schultern.
,,Nagisa..",flüsterte ich leise, doch mein Gegenüber, schien keine Proteste gelten zu lassen, denn er nahm meine Hand und zog mich vorsichtig auf die Beine.
,,Es muss ja nicht viel sein, aber du sahst beim Training schon so aus als ob du ordentlich abgenommen hättest.."

Da fehlten mir regelrecht die Worte.
Nagisa hatte Recht..in letzter Zeit ging mir einfach viel zuviel durch den Kopf, da konnte ich einfach nichts essen.

Nagisa nahm mich fest in den Arm und ich schlang ebenfalls die Arme um ihn.
Durch die frisch geputzten Fenster konnte ich gut sehen, dass der letzte Überrest der rot leuchteten Sonne gerade hinter den Bergen verschwand.
,,Nagisa? Kann ich..vielleicht hier übernachten?",fragte ich leise, da ich wirklich nicht nachhause wollte, mein Stiefvater reißt mir noch den Schädel ein.

,,Na klar! Gar kein Problem Rei-lein!",rief der blonde total glücklich und rannte gleich aus dem Zimmer. Kurz darauf hörte ich wie er mit seinem Vater redete und ihn kurz darauf bat uns etwas zu kochen.

Den Rest der Unterhaltung, bekam ich nicht mehr wirklich mit, da ich meiner Mutter kurz eine Nachricht schickte.
Es dauerte keine paar Minuten, bis sie mir schrieb, dass das in Ordnung war und sie mir Spaß wünschte.

Ich ließ das Handy in meine Hosentasche sinken und ging zu Nagisa und seinem Vater die in der Küche standen und zusammen kochten..es sah irgendwie süß aus..ich hatte so etwas nie erleben dürfen..ich habe meinen Vater schließlich nie kennengelernt.
Er ist früh gestorben, bei einem Unglück auf Hoher See. Ein Tsunami hatte ihn damals aus unserer Welt in den Himmel gespült.

,,Hey, Rei-lein. Du kannst dich ruhig hinsetzten, wir sind gleich fertig.",sagte Nagisa lächelnd und ich setzte mich höflich hin.
,,Na Rei, wie läuft die Schule denn so?",fragte sein Vater, welcher eine Salatschüssel auf den Tisch stellte.

,,Naja, ganz in Ordnung würde ich mal sagen. Es ist eben immer ein wenig stressig.",sagte ich leicht verlegen und Nagisa schnaubte empört auf.
,,Was heißt 'Ganz in Ordnung?' Du hast so tolle Noten Rei!",sagte er und stellte mir eine Schüssel mit Reis und ein wenig Sushi hin.

Ich wurde leicht verlegen und merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
,,Nagisa, mach ihn nicht so verlegen, lasst uns lieber essen bevor es kalt wird.",sagte er lächelnd und mit einem nicken begannen wir zu essen.

Es war wirklich etwas ungewohntes, mit so lieben Menschen an einem Tisch zu sitzen und zu essen..
So vertraut, und doch so selten für mich.

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