Angel Kiss (Beendet)

Kapitel 28 - Delia?

Masons Sicht

Die Party ist vorbei, Noah, Kalvin und ich machen uns auf den Weg nach Hause.
Kalvin wohnt ein paar Querstraßen von Noah und mir entfernt, so sind wir meist immer zusammen unterwegs.
Noah wohnt mit mir seit drei Jahren in einem kleinen Apartment, es ist nicht groß, aber auch nicht klein. Genau richtig für uns zwei Chaoten, denn mit dem aufräumen nehmen wir es nicht so genau. Eigentlich wollte unsere Vermieterin, eine ältere Dame mit ergrautem Haar, keine WG, aber Noah und ich hatten uns als schwules Pärchen vorgestellt, denn ehrlich, die Wohnung lag Zentrumsnah, nicht weit entfernt vom Boxstudio und war preisgünstig, es wäre lächerlich, sie aus so perfidem Grund zu verlieren, nur hatte es den Nachteil, dass mein bester Freund und ich jedes Mal, wenn wir die Vermieterin sahen, turteln mussten. Noah hatte, meiner Meinung nach, mehr Spaß dabei, als er sollte, jedes Mal, wenn wir danach die Wohnung betraten, schüttete er sich aus vor Lachen.

„Was ist da eigentlich mit dir und Ava?", schaut mich Noah fragend von der Seite an und Kalvin scheint auch sichtlich interessiert. Mit gerunzelter Stirn frage ich ihn, was genau er meint, was solle denn sein?

„Jetzt tu' doch nicht so blöd", spottet nun Kalvin laut. Ungläubig starre ich den Flummi vor mir an, während er amüsierte Blicke mit Noah austauscht.
Jetzt machen die zwei Schwachmaten sich auch noch lustig über mich, oder was?

„Also ich glaube ich spreche hier für jeden, der eure Show vorhin gesehen hat, dass es nach mehr als nur nichts aussah". Grinsend schaut Noah mich an und ich frage mich, was er nun von mir hören möchte.
Das ich selber nicht genau weiß was mich da geritten hat?

Ava ist heiß, keine Frage, aber aus uns würde nie etwas mehr als purer Spaß werden. Die Kleine macht auf mich eher den Eindruck, Beziehungen zu bevorzugen und dafür bin ich einfach nicht der Richtige, was nicht bedeutet, dass ich es ihr nicht gönne.

„Ach, labert nicht so einen Scheiß. Wir haben nur ein bisschen wilder miteinander getanzt, mehr war da nicht", schwöre ich meinen Freunden leicht angesäuert, während wir der Dunkelheit entgegen gehen.

„Na, wenn du das sagst", nuschelt Noah neben mir in seinen extrem wüchsigen Bart, eher zu sich selbst als zu mir, doch dabei klang er sehr ungläubig. Was wollen diese Idioten mir eigentlich unterstellen, spinnen die jetzt völlig?

„Also, wenn du die Kleine nicht willst, dann versuche ich mal mein Glück", mischt sich Kalvin erneut ein. Typisch für ihn, er versucht es bei jedem Mädchen und das ohne wenn und aber. Außer, wenn er merkt, dass jemand von uns eine im Auge hat, dann lässt er seine Versuche von Anfang an bleiben.
Kurz überlege ich, ob ich Ava die Anmachen von meinem Kumpel ersparen soll, aber bevor alle wirklich noch denken, dass ich auf sie stehe, sage ich nichts dazu.
Unter anderem wird es mit Sicherheit auch sehr amüsant, grinse ich in mich hinein, Ava macht auf mich nicht den Eindruck, als sei sie jemand, der sich von so jemanden einlullen lässt. Sorry Kalvin.

Der Wind ist in den frühen Morgenstunden echt kalt und so vergrabe ich meine Hände in meinen Hosentaschen und schlendere mit meinen Jungs weiter durch die leeren Straßen Miamis.
Ich liebe es, hier zu sein, mit Noah zusammen zu wohnen und einfach die komplette Crew, die sich mit der Zeit entwickelt hat.

Nach zehn Minuten trennen sich unsere Wege und so laufen nur noch Noah und ich nebeneinander her. Der Kerl neben mir sieht sehr nachdenklich aus, deshalb beschließe ich, den Spieß mal rumzudrehen und ihn auszufragen.

„Du und Lucy, huh? Scheint gut zu laufen?"
Bei meiner Fragerei schaue ich vor mir auf den Gehweg und trete ein paar vereinzelt rumliegende Steine weg, dabei meine Hände immer noch in den Taschen meiner Jeans vergraben.

„Weiß nicht genau, ich meine sie hat es mir schon irgendwie angetan. Aber sie verändert sich immer so extrem in Carrys Nähe. Das nervt ganz schön", seufzt er frustriert auf. Wenn ich so darüber nachdenke, scheint es ihn wirklich erwischt zu haben. Normalerweise ist er immer bester Laune und hält sich nicht lange mit einem Weib auf. Dafür liegen ihm einfach zu viele, von denen, vor den Füßen.