Die Fahrt zum Strand war, trotz aller Bedenken, äußerst befreiend für mich. Am Anfang hatte ich echt etwas Angst, aber nach ein paar Minuten wurde Diese von einem völlig anderen Gefühl abgelöst. Ein Gefühl von grenzenloser Freiheit, und all die wirren Gedanken, die sonst so in meinem Kopf herumgeschwirrt sind, waren wie weggeblasen. Alles, worauf ich mich konzentriert habe, war mich Masons Bewegungen anzupassen und alles um mich herum loszulassen, um diese Fahrt voll und ganz auszukosten.
Die Umgebung zog nur so an uns vorbei und der Gegenwind war auch nicht zu unterschätzen.
Ich klebte förmlich wie ein kleiner Affe an dem Rücken des Boxers. Er fuhr nicht zu schnell und auch nicht zu langsam, sondern genauso wie es sich meiner Meinung nach für eine Jungfernfahrt gehörte. Zudem muss ich auch zugeben, dass Mason ein sehr guter Fahrer ist und ich mich bei ihm wirklich sicher gefühlt habe.
Seine Muskeln konnte ich deutlich unter jeder Bewegung spüren und seine Adern an den Armen stachen besonders hervor. Jedes Mal, wenn er Gas gab oder die Kupplung betätigte, glitten diese über seinen Unterarmen hin und her. Verdammt verführerische Momente.
Im Nachhinein bin ich wirklich froh darüber, diese Erfahrung gemacht zu haben. Unter Anderem auch, dass sie mit ihm war.Nur leider sind diese Minuten der absoluten Freiheit vorbei, und ich steige von diesem mega geilen Gefährt ab. Mein Körper fühlt sich total wackelig auf dem festen Boden unter mir an. Das ganze Adrenalin, welches die ganze Zeit durch meinen Körper gerauscht ist, muss sich erst mal wieder verflüchtigen, schätze ich. Zittrig greife ich nach meinem Helm, öffne ihn und streife ihn mir von meinem Kopf. Wie in diesen typischen Filmszenen, wenn eine Frau den Helm abnimmt, schüttle auch ich meine zusammengebundenen Haare hin und her. Mit einem zufriedenen Engelsgesicht schaut Mason mir dabei zu, nachdem er seine Ninja sicher abgestellt hat. Leicht errötet gebe ich ihm seinen Helm wieder zurück und er legt diesen auf seinen Sitz.
„Scheint dir gefallen zu haben, was?" Interessiert mustert der Tätowierte Adonis mich.
„Und wie!", kann ich nur mit einem fetten Grinsen bestätigen. „Ich habe gehört du willst mich nachher auch nach Hause fahren?"
Voller Hoffnung auf eine schnelle Wiederholung dieser geilen Fahrt, richte ich meine Tasche neu aus und Blicke ihm hoffnungsvoll entgegen. Schlagartig heben sich seine Grübchen und ein leises Brummen ist zu hören.
„Klar. Aber jetzt lass uns erstmal zu den Jungs gehen." Er kommt näher auf mich zu und legt seinen Arm um meine Schulter, um gleich darauf mit mir zusammen zum Strand herunter zu laufen. Sein typischer Duft, der nach Minze und etwas mir Unbekannten aber wirklich Maskulinen riecht, steigt mir sofort erneut in die Nase. Er ist ein rundum perfektes Modell eines Mannes. Er sieht gut aus, kann gut boxen, fährt wirklich gut Motorrad, riecht verdammt gut, und ich könnte bestimmt ewig so weiter machen mit meinen Aufzählungen. Viel Wichtiger ist doch eher die Frage, ob es auch etwas gibt, das er nicht kann?„Hey, da seid ihr ja endlich. Wir dachten schon ihr kommt nicht mehr", lacht Josh und die Jungs steigen sofort mit ein. Der Mann neben mir hebt seine Hand, die nebenbei bemerkt noch immer auf meiner Schulter verweilt, zur Begrüßung leicht an.
„Unser Spidergirl hat einfach nicht genug bekommen und so bin ich einen kleinen Umweg gefahren." Mason drückt mich näher an sich, zwinkert mir zum dahinschmelzen zu und die Jungs schauen mich wissend, dass es meine erste Motorradfahrt war, an.
Der Gedanke, dass der Boxer nur für mich extra einen Umweg gefahren ist, lässt mich erneut rot anlaufen und ein leichtes Kribbeln breitet sich in meinem Bauch aus. Um mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, löse ich seinen Arm von meiner Schulter, begrüße die Jungs und tapse auf die große Decke zu, die bestimmt einer der Boxer ausgebreitet hat.
Die Sonne ist noch sehr angriffslustig, und so entscheide ich mich dafür, meine Sonnencreme heraus zu holen und mich gleich nochmal nachzuschmieren. Sonnenbrand steht nämlich ganz oben auf meiner Liste der Dinge, die ich nicht ausstehen kann. Gar nicht so leicht vermeidbar hier in Miami, aber ich gebe mein Bestes.
Mit einem Ruck lasse ich mich und meine Tasche auf die weiche Decke plumpsen und öffne die Sonnenmilch, um mich schon einmal an den Armen einzureiben.
Aus dem Augenwinkel heraus beobachte ich die Männer vor mir, wie sie sich brüderlich begrüßen und wie der extrem Tätowierte zu mir herüber schlendert, um sich auch neben mir auf die Decke fallen zu lassen.
Der süße Duft der Sonnencreme steigt mir in die Nase und ich ziehe nochmals extra tief die Luft ein um diesen zu inhalieren. Doch fast blieb mir alles im Halse stecken, als ich neben mir einen halbnackten Mason Baker erblicke. Seine Shorts vom Training sind das Einzige was er noch am Körper trägt. Mein Blick gleitet über seinen nackten Oberkörper, der wirklich sehr Muskulös ist.
„Bekomme ich auch etwas Sonnenschutz, Spidergirl?", fragt mich Mason und reißt mich so aus meiner Schockstarre. Hoffentlich hat er meine Blicke nicht bemerkt. So unauffällig wie möglich reiche ich ihm die Tube herüber und ziehe nun mein T-Shirt aus. Unter diesem trage ich einen frischen Sport-BH, und in diesem Ding haben die Jungs mich schon oft genug gesehen. Leider habe ich keinen Bikini dabei, so muss ich meine Hose wohl oder übel an lassen. Es ist eine dreiviertel Hose, viel zu warm für den Strand, aber was soll's.
Der Anblick der sich neben mir bietet, ist viel zu fesselnd, als das ich noch über mein Outfit nachdenken könnte. Mason schmiert seine braun gebrannte Brust mit meiner Sonnenmilch ein, und bei jeder seiner Bewegungen hüpft ein anderer Muskel auf und ab. Ein einziges Muskelspiel, aber keine dieser aggressiven Bewegungen, sondern eher sachte. Fast schon sinnlich würde ich sagen.
Seine großen Hände gleiten von seiner Brust nach unten, zu seinen Bauchmuskeln bis hin zu diesem typischen V, welches sehr deutlich hervorsticht. Ein komisches Kribbeln breitet sich in mir aus und ich zwinge mich, erneut den Blick von dem Boxer neben mir abzuwenden. Gar nicht so leicht mit so einer Granate neben sich.
Mit einem „Danke" gibt er mir meine Sonnencreme zurück und endlich werde ich nicht mehr von seinem sexy Körper abgelenkt. Doch hin und wieder genehmige ich mir noch einen Blick.„Jenny kommt gleich auch noch vorbei, ich hoffe das ist okay?" Josh blickt fragend in die Runde, die sich nun auf der großen Decke gebildet hat. Die Jungs verstummen in ihren Gesprächen und mustern Diesen mit einen verschmitzten Grinsen.
„Jenny also?" Percey klopft ihm auf die Schulter und der hübsche Braunhaarige scheint etwas verlegen zu sein. Interessant. Da werde ich später definitiv ein kleines Verhör mit der Frohnatur führen müssen. Aber vom rein Optischen würden die beiden ein Traumpaar abgeben.
Sie die kleine, zierliche Jenny und er, ihr großer, starker Beschützer. Da hat Jenny ja jetzt einen ihrer heißbegehrten Junggesellen um ihren winzigen Finger gewickelt bekommen.
Amüsiert über diese Feststellung schaue ich zu Mason herüber. Er sitzt, wie fast alle, mit angewinkelten Beinen und darüber die Arme verschränkt neben mir. Sein Duft schleicht sich immer noch in meine Nase und so schnell werde ich ihn bestimmt nicht mehr los. Ich wette, wenn jemand mit genau dem selben Duft an mir vorbei laufen würde, müsste ich an den sexy Boxer neben mir denken.
Er mustert aufmerksam Josh und seine Gesichtszüge werden weicher. Ob er auch bemerkt hat, dass Jenny nicht nur ein Spielzeug für Josh zu sein scheint? Unsere Augen verhaken sich für einen kleinen Moment miteinander und ich kann nicht anders als weg zu schauen.
Selber beobachte ich gerne, aber beobachtet werden macht mich dann doch nervös. Vor allem wenn Mason es tut. Denn er durchlöchert einen mit einer solch starken Präsenz, dass man das Gefühl hat, er guckt einem direkt mitten ins Herz, und dem kann ich einfach nicht standhalten.
„Ich weiß nicht wie es bei euch aussieht, aber ich gehe mich jetzt abkühlen" Mason steht blitzschnell auf und läuft auf das kalte Wasser zu. Percey und Josh sprinten ihm hinterher. Nur Alexander und ich sind noch übrig geblieben und genießen für einen kurzen Moment die Stille, die die Jungs hinterlassen haben. Die frische Meeresluft haut mich jedes Mal aufs Neue um und die beruhigenden Geräusche der Wellen hinterlassen auch immer eine zufriedene Ruhe in meinem Inneren.Total entspannt lege ich mich auf die Decke und schließe meine Augen. Wie gerne hätte ich jetzt auch einen Bikini und würde mit ins Wasser gehen. Kaum hörbar seufze ich auf.
„Was läuft da eigentlich zwischen dir und Mason?", durchbricht Alexander die angenehme Stille und ich kann spüren, wie er sich interessiert zu mir herüber dreht. Überrascht von seiner Frage hebe ich meine Augenbrauen an und richte mich wieder auf.
„Wie kommst du darauf, dass irgendetwas zwischen uns läuft?", stelle ich ihm verwirrt eine Gegenfrage, um mir selber etwas Zeit zum Überlegen zu verschaffen.
„Naja, ich kenne Mason schon länger und bis jetzt hat er noch nie freiwillig jemanden auf sein Bike steigen lassen. Dann noch die Tatsache, dass er gerne in deiner Gegenwart zu sein scheint, lässt mich ins Grübeln kommen." Alexander streicht sich durch seine engelsblonden Haare und zuckt mit seinen Schultern. Überrascht von seinen Worten entgleist mir mein Gesichtsausdruck für eine Millisekunde zu einem dümmlichen Dahinschmelzen.
Baker hat noch nie jemanden auf seiner Maschine mitgenommen und mich zwingt er praktisch dazu? Diese Tatsache lässt mich ungläubig aufs Meer heraus schauen, wo die Drei das Wasser ganz schön aufwirbeln.
„Wir sind doch nur Freunde und da ist es ja schließlich Voraussetzung sich ein Stück weit zu mögen. Du interpretierst da zu viel herein, Alexander." Ich lächle dem Surferboy aufmunternd entgegen und lege ihm meine Hand auf die Schulter.
„Wenn du das sagst. Tu mir nur einen Gefallen und spiel nicht mit ihm. Er hat in letzter Zeit genug einstecken müssen." Mit diesen Worten lässt er mich verdutzt alleine auf der Decke zurück und springt zu den Jungs ins kalte Wasser.
Warum sollte ich mit Mason spielen? Erstens ist das nicht meine Art und zweitens sind die Jungs doch die Jenigen, die anderen Mädels das Herz brechen. Zudem sind wir, wie schon erwähnt, nur Freunde, mehr nicht! Langsam beuge ich mich wieder zurück auf die weiche Decke mit dem Blick aufs Meer gerichtet. Oder besser gesagt mit dem Blick auf den extrem Tätowierten gerichtet, der gerade mit Percey ein Machtkämpfchen abhält. Mit einem Lächeln lehne ich mich ganz nach hinten und schließe erneut meine Augen.
In Gedanken die Worte von Alexander: „Er hat in letzter Zeit genug einstecken müssen."
Was er wohl damit meint?Hey ihr Lesebegeisterten,
ich hoffe euch geht's allen gut?Könnt ihr Ava's Worten Glauben schenken? Nur Freunde, mehr nicht?
Was sagt ihr zu Jenny und Josh?
Und dann noch Alexanders Worte über Mason, was es wohl damit auf sich hat? Was denkt ihr?
Auch wieder vielen Dank an Carnifex232 für's „betan" 🤓😘
Fühlt euch gedrückt,
eure eljomucona. ❤️✨
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Angel Kiss (Beendet)
Romance"Ich gebe nicht auf, niemals. Wenn es sein muss, dann kämpfe ich bis zum bitteren Ende und notfalls noch weiter." Ava Sawyers große Leidenschaft ist das Boxen. Im Boxverein eines alten Bekannten möchte sie von vorn beginnen, einen Neustart wagen, d...