"Told her I had to go. And I know it ain't pretty, when our hearts get broke..."
Wir saßen gerade alle beim Frühstück, als Sarah in die Küche gestürmt kam: "Ihr sitzt ja immer noch hier! Los ihr Lieben, aufstehen und anziehen. Schon vergessen? Heute kommen doch unsere Gäste!"
Viele freuten sich darauf, denn sie wollten unbedingt aufgenommen werden und liefen so schnell es ging in ihr Zimmer, um sich schnellstmöglich fertig zu machen, doch ich blieb gelassen sitzen. Ich musste schon zu viel mitmachen und verabscheute den Besuch der Pärchen.
Eigentlich musste ich mir gar keine Sorgen machen, denn die meisten wollten eher jüngere Kinder aufnehmen, aber ich war angespannt.
Wegen Lily.
Sie wurde tatsächlich noch nie aufgenommen.
Letztendlich wurde auch ich in mein Zimmer geschickt und langsam stand ich von meinem Stuhl auf und ging in mein Zimmer. Ich war die Älteste im Haus und deswegen musste ich mein Zimmer mit niemandem teilen. Zum Glück.
Seit gestern hatten ich und Sarah kein Wort mehr miteinander gewechselt. Ist vielleicht auch besser so...
Ich zog mir schnell eine etwas neuere Hose und eine ganz hübsche, weiße Bluse an, mein Handy steckte ich mir in die Hosentasche und die Kopfhörer legte ich mir wie immer um den Hals.
Ich sah mich noch einmal im Spiegel an und legte mir meine Haare zurecht, die mir nur bis zum Schlüsselbein gingen. Danach ging ich nach unten, wo Sarah schon auf uns alle wartete.
Sie erklärte uns, dass heute drei Paare vorbeikommen würden.Ich setzte mich auf einen der Stühle und Lily folgte mir. "Meinst du, ich werde heute vielleicht aufgenommen?", fragte sie mich ruhig, doch ich wusste, dass es in ihr ganz anders aussah.
Ich hoffte so sehr, dass sie nicht in falsche Hände gerät. Natürlich gab es auch nette und aufgeschlossene Adoptiveltern, die ihren "Job" sehr ernst nahmen, doch bei anderen konnte man sich nie sicher sein.
Ich wollte sie nicht noch aufgeregter machen und antwortete ihr: "Ich weiß es nicht. Aber solltest du, musst du wissen, dass ich immer für dich da bin, egal wo du dann bist!" Ihr entging ein Lächeln und ich schloss sie daraufhin in die Arme.
Schon seit einer Stunde saß ich nun, ohne jegliche Bewegung getan zu haben, auf diesem Stuhl. Es lief alles wie gewohnt ab: die Paare kamen herein, begrüßten uns und stellten sich vor. Danach verziehten sich alle in verschiedene Ecken des Hauses. Die Kinder zeigten ihnen zum Beispiel das ganze Haus oder ihr Zimmer und die Pärchen konnten sich ein "Bild" des Kindes machen.
Und wie seit den zwei letzten Jahren saß ich dann alleine auf diesem Stuhl, hörte Musik und rührte mich nicht. Wo Lily war wusste ich nicht. Ich wollte eigentlich den ganzen Tag ein Auge auf sie haben, damit sie nicht in falsche Hände gerät, jedoch habe ich sie seit einer gefühlten Stunde nicht mehr gesehen.
Doch musste ich zugeben: die Paare dieses Jahres sahen alle ganz okay aus... Ja, sie sahen wirklich alle sehr liebenswert aus, doch natürlich interessierte sich keiner mehr für mich. Ich war "zu alt".
Ich hatte das Gefühl, dass ich niemals ein normales, unabhängiges Leben führen werde, jedoch wollte ich es so sehr. Ich wollte selbstständig sein! Ob ich das jemals schaffen werde ich die andere Frage...
Es war mittlerweile 14 Uhr, da traf mich der Schlag. Sarah kam zu mir gerannt. Völlig fertig vom her sprinten, musste sie erstmal ihre Atmung unter Kontrolle bringen. Sie sah mich überglücklich an. Aber warum?
Ich riss mir vor Schreck die Kopfhörer vom Kopf und hörte Sarah aufmerksam zu, als sie wieder runter gekommen ist, doch was sie sagte, beunruhigte mich sehr: "Ellie! Da bist du ja! Ellie, du wirst aufgenommen!"
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HOME - wherever that is
FanfictionEllie Rodriguez wohnt seit sie geboren ist im Kinderheim. Sie ist eine Musikfanatikerin und läuft tagtäglich mit Kopfhörern herum. Doch sie sehnt sich sehr nach einem besonderen Ort, einem Menschen oder einem Gefühl, das sich wie "Zuhause" anfühlt...