21. Kapitel

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"I need somebody to pull me away from this bitter love"

Ellie's POV

Schon seit einer Weile saßen wir nun bei Alex im Zimmer und ich hörte mir genüsslich die Standpauke an, die er Corbyn verpasste. Ich weiß, schadenfroh zu sein ist nicht gerade nett, aber bei Corbyn war es eindeutig anders. Zwar kam ich mir in meinen nassen Klamotten schon blöd vor und würde lieber schleunigst in mein Zimmer gehen und mich umziehen, aber das hier zu verpassen wäre viel zu schade!

Corbyn warf mir immer wieder wütende Blicke zu, die ignorierte ich aber gekonnt. Auch wenn ich mich stark konzentrieren musste, dass mich seine Anwesenheit nicht aus der Bahn schmiss.
Plötzlich wandte Alex sich an mich: "Glaub nicht, dass du hier die Unschuldige bist! Ich habe die Ohrfeige gesehen und alles, was danach gesagt wurde, gehört!"

Nun sah mich Corbyn belustigt an, während ich mich fühlte, als würde ich unter Alex's wütenden Blick schrumpfen. Er sagte mir viele Dinge, dass ich sowas nie wieder tun solle und so. Aber so genau hörte ich nicht zu. Alles, was ich getan hatte, hatte Corbyn einfach nur verdient. Nichts würde meine Meinung ändern können.

"...dennoch", fuhr er fort. "war es nicht in Ordnung von dir Corbyn. Ellie wollte nicht ins Wasser und du hast sie mit Klamotten hinein geschubst. Außerdem hat sie einen ziemlich guten Grund, um nicht ins Wasser zu wollen."

Ich richtete mich ruckartig auf. "Du weißt von damals!?"
Er nickte langsam. "Nachdem du uns von deiner ersten Adoption erzählt hast, wusste ich, dass das lange noch nicht alles war. Also habe ich Sarah um Informationen gebeten."

"Du spionierst mir einfach so nach? Wie wär's, wenn du mich einfach mal danach gefragt hättest?", fuhr ich ihn an.  Seine Tat ging mir gehörig gegen den Strich.
"Hättest du mir denn dann auch geantwortet?", fragte er mich und zog eine Augenbraue hoch.
Ich sah zu Boden. Wahrscheinlich nicht, beantwortete ich in meinem Kopf.
"Eben", beendete er.

"Wovon ist hier die Rede? Welchen Grund hat Ellie, um Angst vor dem Wasser zu haben?", fragte Corbyn nun weit interessierter und richtete sich auf seinem Stuhl auf. Dabei streifte sein Blick meinen und ich hasste mich dafür, dass ich deswegen ein paar Schmetterlinge im Bauch flattern spürte.

Alex wollte es ihm sagen, doch ich kam ihm zuvor: "Das geht dich nichts an! Sind wir hier fertig, Alex?"
Was ich definitiv nicht wollte war, dass Corbyn sogar noch vor Jonah von meinem Geheimnis Bescheid wusste.
Er nickte und machte mit der Hand eine Bewegung, die ausdrücken sollte, dass wir nun gehen durften.

Sofort stand ich auf und verließ den Raum, Corbyn's Schritte dicht hinter meinen. Mit schnellem Gang wollte ich mich auf den Weg zu Jonah machen, da zog mich jemand kräftig am Arm zurück und sogleich blickte ich in Corbyn's Augen.

"Lass mich los!", zischte ich ihn an und wollte meinen Arm mit aller Kraft aus seinem Griff entfernen, was nicht klappte, denn je mehr ich daran zog, desto fester hielt er mich am Handgelenk fest.
"Warum hast du Angst vor Wasser?", fragte er tonlos und sah mich intensiv an.
"Das geht dich überhaupt nichts an, du Arsch!", zischte ich und schlug um mich. Dass er mich so druckvoll festhielt, tat schon fast weh und er hatte kein Recht dazu.

Anscheinend wurde es ihm zu blöd und nahm ganz ruhig mein zweites Handgelenk in die Hand. So hielt er mich fest und egal, wie sehr ich versuchte ihm zu entkommen, ich schaffte es nicht. Ich wollte nach Jonah schreien, doch leider war unser Zimmer drei Stöcke höher, sodass er mich mit Sicherheit nicht hören konnte. Und auf Alex war auch kein Verlass mehr.

"Ich warne dich, Besson! Lass mich sofort los sonst-"
"Sonst was, Rodriguez?", unterbrach er mich und ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht ab.
"Sonst... sonst...", ich überlegte fieberhaft, doch blöderweise fiel mir einfach nichts ein.

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