13. Kapitel

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"...we can't do it like this no more..."

Jonah's POV

Ich saß nun mit Alex auf einem der Sofas und erklärte ihm alles. Von Ellie's Panikattacke bis hin zu meiner Theorie, warum das immer geschieht. Das mit Noah ließ ich aber aus. Ich glaubte, Ellie würde nicht wollen, dass ich das ausplaudere.

Alex hörte mir gut zu und auch die anderen schenkten mir nun ihre Aufmerksamkeit. Daniel saß vor dem Badezimmer, sein Kopf an die Tür gelehnt und versuchte Ellie, die wieder weinte, dazu zu bringen, wieder aufzusperren. Er murmelte ihr immer wieder behutsam etwas zu, doch Ellie beruhigte sich nicht. Daniel hörte mir aber nebenbei zu, um zu kapieren, was überhaupt abging.

Als ich meine Rede beendete, fasste Alex einen Entschluss: "Wir müssen wissen, was ihr zugestoßen ist, sonst werden wir nie genau wissen, was wir falsch gemacht haben."
Ich nickte. Ellie muss uns über ihre Vergangenheit aufklären.

"Wie lange fahren wir noch?", fragte ich Alex. Er sah auf seine Lederarmbanduhr.
"Wir sind in einen Stau geraten, also kann es noch eine ganze Weile dauern bis wir ankommen... Vielleicht so ca. eine Stunde."
Ich nickte erneut und ging zu Daniel.

Er sah zu mir hoch: "Sie redet durchgängig von einem Hund, Ungerechtigkeit und irgendeinem Dario. Wie Sarah es zulassen konnte und so weiter. Sie ist völlig durch den Wind, Jonah. Ich mache mir solche Sorgen."

Und man konnte es ihm ansehen. Er war ziemlich blass und seine blauen Augen waren voller Besorgnis.
Ich hatte da so eine Vorahnung, dass er sich wirklich in sie verliebt hatte... ob ich das gut fand, wusste ich nicht.

"Ich mache mir auch Sorgen Daniel...", gestand ich ihm und klopfte dann an der Tür: "Bitte Ellie, mach die Tür auf. Ich bin's, Jonah!"
"Verschwinde!", schrie sie mich an. Ich zuckte von der Tür zurück. Dadurch, dass sie mir wirklich viel bedeutete, versetzte mir dies einen ganz schönen Stich ins Herz.

"Es tut mir so unendlich Leid Ellie! Bitte mach die Tür auf!", rief ich. Man konnte förmlich hören, wie sie im Zimmer, das nicht gerade groß war, herum stapfte. Immer wieder hörte man sie sagen: "Wie konnte sie das nur zulassen? Wie?" "Warum ich?" "Das kann einfach nicht sein!" "Dario! Er wird wieder kommen!"

Das hier brachte nichts. Doch ich hatte eine Idee und ging zurück zu Alex und fragte ihn, ob es einen Zweitschlüssel für das Badezimmer gäbe. Er überlegte kurz und ging schließlich vor zum Busfahrer. Nur kurze Zeit später kam er zurück und händigte mir den Schlüssel aus.

Ich sperrte die Tür auf und da saß sie. Völlig fertig an der Wand angelehnt, mit ihren Beinen angewinkelt und ihr Gesicht in ihren Händen vergraben, schluchzte sie voller Verzweiflung vor sich hin.

Ich ging sofort zu ihr und nahm sie in die Arme. Sie weinte laut los und schlug mich immer wieder von sich weg, doch ich ließ nicht locker und schließlich ließ sie sich auf die Umarmung ein.

Sie weinte zwar immer noch, aber hatte sich langsam beruhigt, da löste ich mich von ihr und sah ihr in die Augen, die nichts als Verzweiflung und Trauer ausstrahlten. "Ich bin gleich wieder da, ja?" Sie nickte schluchzend und ich stand auf.

Wie vermutet starrten die Jungs und Alex uns an, doch in dem Moment glaubte ich nicht, dass Ellie das gebrauchen könnte, schließlich saß sie völlig verschwitzt und weinend nur in Top und kurzer Jogginghose vor ihnen.

Ich ging zu Daniel und meinte: "Kümmerst du dich schnell um sie, bitte?" Ich hatte den Eindruck, dass Ellie ihm vertraute, mehr als den anderen, also schien er mir als der beste für den Job.
Er nickte, ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Dabei entfernte er vereinzelte Strähnen ihrer Haare aus ihrem Gesicht und streichelte kurz ihre Wange. Ich glaubte sogar, ein kleines Lächeln über Ellie's Gesicht huschen zu sehen.

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