"I'm not alright"
Ellie's POV
"Mach mich nicht dafür verantwortlich, dass Noah nicht dich sondern eine andere vorgezogen hat!", diese Worte hallten noch lange in meinem Kopf wider. Es war wie ein Echo, das ewig anhielt.
Corbyn hatte Recht. Er konnte nichts dafür, dass Noah mich nicht mehr haben wollte und trotzdem war ich so egoistisch gewesen.Die ganze Zeit war es schon still zwischen uns beiden gewesen, als wir auf dem Weg zum Aufzug waren. Keiner sprach ein Wort. Zu gerne hätte ich irgendetwas gesagt wie: "Es tut mir so leid, ich wollte das nicht!" oder "Bitte verzeih mir!". Aber die Wahrheit war, dass ich mich nicht traute. Es würde besser sein, einfach still zu bleiben, dann würde es mir und auch ihm leichter fallen, Abstand zu halten. So könnte ich in Ruhe über alles nachdenken. Über Noah. Über Corbyn und seine Gefühle für mich. Und letztendlich könnte ich auch versuchen, meine Gefühle richtig zu deuten und zu verstehen.
Es würde besser so sein.Als der Aufzug seine Tür wieder öffnete, traten wir beide mit gesenktem Blick heraus und liefen geradeaus in den Saal, in dem wir frühstücken würden. Mit Bedauern stellte ich fest, dass wir mit allen anderen Gästen essen würden, was hieß, dass uns vielleicht Fans belagern könnten. Und Noah...
Wir sahen uns im ganzen Saal um und entdeckten schließlich die anderen, die einen Platz ganz hinten in der Ecke besetzt hatten. Wir steuerten gerade auf deren Tisch zu, da hielt mich Corbyn noch kurz zurück: "Hey, ich... ich wollte mich nur schnell bei dir bedanken, dass du... dich um mich gekümmert hast und so... und wegen dem gerade eben-"
Ich unterbrach ihn: "Alles gut, okay? Du musst dich nicht dafür entschuldigen, Corbyn, denn du hast ja recht. Bitte lass uns das Thema jetzt einfach nicht mehr ansprechen."
Er zögerte, nickte aber dann und wir setzten unseren Weg fort.Sogleich wurden wir von den anderen begrüßt, als wir bei ihnen ankamen. Ich setzte mich zwischen Jonah und Daniel, während Corbyn bei Alex Platz nahm.
"Alles gut?", fragte ich Jonah, der bisher gekonnt meinem Blick ausgewichen war. Die anderen unterhielten sich über irgendwelche Song Ideen.
"Ich werde nur das Gefühl nicht los, dass du mich vorhin angelogen hast.", antwortete er mir schließlich. Ich seufzte.
Ich wollte etwas erwidern, darauf konzentriert, dass das, was ich sagen würde, nicht wieder nach einer Lüge klang, da erstarrte ich. Noah, Violet und seine Eltern betraten den Saal.Als ich ihn dort so sah, wurde mir bewusst, wie sehr mein Herz noch an ihm hing. Wie sehr ich noch wollte, dass das alles nicht stimmte und er nicht hinter meinem Rücken was mit Violet hatte. Wie sehr ich mir wünschte, dass es eine Lüge war. Doch es war keine.
Augenblicklich versuchte ich, meine Tränen zurückzuhalten. Ich sehnte mich noch so sehr nach ihm. Er war und würde immer ein Teil von mir sein, schließlich sind wir zusammen aufgewachsen und haben viele Dinge durchgestanden. Umso schwerer fiel es mir nun, in dem damals unbeschwerten Jungen diesen Betrüger zu sehen. Jemanden, der mich eiskalt hintergangen hatte."Ellie? Alles okay?", fragte Jonah mich besorgt und folgte meinem Blick. "Was ist zwischen euch beiden los?"
Ich wollte nicht lange um den heißen Brei herumreden. Ich wollte es jetzt loswerden. Herausschreien, dass er ein Lügner und ein Betrüger war. Eine kochende Wut auf Noah übermannte mich.
"Er hat mich betrogen, Jonah", sagte ich bitter, als sich eine einzelne Träne ihren Weg an meiner Wange hinunter bahnte.
Er riss die Augen auf. "WAS?!", schrie Jonah auf einmal. Nun drehten auch die anderen am Tisch ihre Köpfe zu uns.
"Was ist los, Jonah?", fragte Alex irgendwie leicht belustigt.
"Was ist er nur für ein Arsch! Etwa mit dieser Violet? Ich wusste irgendwas stimmt mit der nicht! Ich werd diesem Arschloch jetzt mal meine Meinung geigen!", redete Jonah wütend weiter, ohne auf Alex' Frage einzugehen und stand auf.
"Ich bin dabei!", mischte sich auf einmal Corbyn ein und erhob sich ebenfalls von seinem Platz.
"Oh Gott, nein Jungs! Hört auf damit!", rief ich dazwischen, wischte mir die Träne aus dem Gesicht und versuchte, mich zusammenzureißen, damit ich nicht wieder gleich losheulte. "Bitte kommt mal runter, dass ist eine Sache zwischen ihm und mir."
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HOME - wherever that is
FanfictionEllie Rodriguez wohnt seit sie geboren ist im Kinderheim. Sie ist eine Musikfanatikerin und läuft tagtäglich mit Kopfhörern herum. Doch sie sehnt sich sehr nach einem besonderen Ort, einem Menschen oder einem Gefühl, das sich wie "Zuhause" anfühlt...