"And we danced all night to the best song ever"
Ellie's POV
"Ich hole uns was zu trinken.", gab mir mein Cousin zwinkernd Bescheid und ich nickte glücklich. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.
Ich sah mich etwas um. Die meisten Jugendlichen atmeten auch mal tief durch, denn viele hatten gerade auf der Tanzfläche alles gegeben.
Ich entdeckte zwei Pärchen, die rummachten und wiederum zwei, die einfach lachend weiter tanzten, als würde noch Musik spielen. Es war ihnen egal, wie blöd die anderen sie ansahen. Irgendwie süß.
Ich strich mir schwer atmend ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lachte ausgeglichen. Mir ging es so gut, wie schon lange nicht mehr.
Plötzlich tippte mich jemand von hinten an der Schulter an. Ich drehte mich ruckartig um und entdeckte Alex.
"Hey, alles gut bei euch?", fragte er mich interessiert und ich nickte bestätigend. "Alles super!"
"Ich wollte nur sagen, dass ich Rosa überreden konnte, Luis noch mit dir hier zu lassen. Er soll dich aber nach Hause bringen. Ihr geht zusammen heim, okay? Er soll dich nicht alleine lassen!", erklärte mir Alex streng und ich nickte: "Ich werde es ihm sagen."
"Gut, dann viel Spaß noch.", lächelte er zufrieden, winkte kurz und ging dann.Ich wollte mich schon wieder umdrehen, da kam ein Mädchen auf mich zu. Sie trug einen auffällig roten Lippenstift und ihre dunkelbraunen Haare waren kurz geschnitten. Ihr traditionelles Kleid war in rot grün Tönen gehalten und wirkte ganz süß.
"Hi", begrüßte sie mich nett und lächelte.
"Hey", erwiderte ich ich einfach nur.
"Toller Abend, stimmt's?"
"Ja, ziemlich.", antwortete ich und mein Lächeln vertiefte sich bei dem Gedanken, dass er noch nicht mal vorbei war. Dennoch hatte ich die klare Vermutung, dass ihr Interesse nicht mir galt. Wohl eher Luis, denn ihr Blick huschte immer wieder zur Bar.
"...Sag mal, wie bist du so an Luis rangekommen?", fragte sie mich nach einer kurzen, peinlichen Stille. "Er lässt sonst kein Mädchen so ran wie dich." Dabei klang sie etwas vorwurfsvoll, auch, wenn sie versuchte, zu verstecken. Mein Lächeln verschwand.
"Nicht mal Alicia und das soll was heißen. Dabei wollen alle Jungs mit ihr zusammen sein-"
"Sag mal, was willst du wirklich?", fuhr ich sie genervt an und sie zuckte zurück, wurde aber nicht weniger neugierig und spielte aufgeregt mit ihren Fingern.
"K-könntest du-u mir vielleicht s-seine Nummer geben?", fragte sie schüchtern und sah mich bittend mit ihren großen, rehbraunen Augen an.
"Nein", antwortete ich kurz angebunden und zuckte mit den Schultern.
Ihr Gesichtsausdruck wurde verärgert. "Warum nicht?", fragte sie aufgebracht und wurde lauter.
"Erstens vergebe ich nicht einfach so Nummern. Und zweitens kommst du mit deinem unschuldig Getue nicht weit bei mir. Ich hab dich bei Alicia gesehen. Du bist Teil ihrer Clique. Und wenn ihr eines nicht seid, dann ist es unschuldig.", antwortete ich gelassen, doch ihre Gesichtszüge wurden immer wütender.
"Und drittens", hörte ich plötzlich Luis' verärgerte Stimme neben uns. "Warum fragst du mich nicht einfach selbst?"
Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen und wurde unter seinem genervten Blick rot. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder und rannte urplötzlich weg. Ich verfolgte sie mit meinen Augen und erkannte, dass sie zurück zu Alicia lief, die sie daraufhin beschimpfte.
"Ich hab meine Nummer damals ändern müssen, nachdem ich mich von ihr getrennt habe. Verdammte Zicke. Und jetzt schickt sie lieber eine aus ihrer Clique, anstatt mir selbst gegenüber zu treten.", erklärte Luis aufgebracht und sah ebenfalls zu seiner Ex. Dann wechselte sein Blick aber amüsiert zu mir. "Die hat wohl Angst vor dir."
"Also wenn sie vor jemandem wie mir Angst hat, will sie nicht Dario kennenlernen.", lachte ich bitter.
"Wer ist Dario?", fragte Luis verwundert. Ich zuckte kurz zusammen, fasste mich dann aber wieder und winkte ab: "Nicht wichtig. Das zieht nur die Stimmung runter."
"Ich habe aber ein super Mittel, um die Stimmung wieder zu heben.", informierte mich mein Cousin frech grinsend und bot mir eine Cola Flasche an, die ich dankend annahm. Sofort trank ich einen Schluck, aber es schmeckte nicht nur nach Coke.
Ich verzog das Gesicht. "Ist da Alkohol drin?"
Er grinste hinterlistig. "Natürlich."
"Willst du mich etwa abfüllen oder wie?"
"Vielleicht."
"Okay, langsam wird es wirklich verstörend.", lachte ich und trank dennoch von der Flasche. Ich hatte einfach zu großen Durst, um vernünftig zu sein und sogleich brannte es wieder ein bisschen in meiner Kehle.
"Sag mal, willst du den Abend nicht auch etwas mit deinen Freunden verbringen? Oder einem anderen Mädchen? Ich will mich dir nicht aufdrängen.", meinte ich dann entschuldigend lächelnd, doch er winkte ab: "Die meisten meiner Freunde sind schon zu besoffen oder gegangen. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit meinem Cousinchen."
Ich stichelte ihm lachend kurz in die Seite und trank noch einen Schluck.
"Aber die Mädchen hier würden alles tun, um mal mit dir tanzen zu können.", erwiderte ich dann und deutete unauffällig auf eine Gruppe Mädchen, die nicht zu Alicia gehörten. Sie winkten uns daraufhin lässig zu und lächelten Luis süß an. Sie schienen wirklich ganz cool zu sein.
"Das werden sie beim nächsten Song schon.", zwinkerte er mir grinsend zu. "Wenn auch nur kurz."
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HOME - wherever that is
FanfictionEllie Rodriguez wohnt seit sie geboren ist im Kinderheim. Sie ist eine Musikfanatikerin und läuft tagtäglich mit Kopfhörern herum. Doch sie sehnt sich sehr nach einem besonderen Ort, einem Menschen oder einem Gefühl, das sich wie "Zuhause" anfühlt...