"...the sadness leaves you broken in your bed"
Ellie's POV
In diesem Moment war mir natürlich klar, dass Corbyn mich nur verteidigen wollte, was ich einerseits auch echt süß von ihm fand. Andererseits war er zu weit gegangen. Viel zu weit. Mit diesem Gedanken drehte ich mich um und ging entschlossen mit gesenktem Kopf in Richtung Treppe. Es war egoistisch, das wusste ich. Aber ich musste jetzt alleine sein und etwas tun, was ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr getan hatte.
Musik hören.Wenn ich meine Kopfhörer aufsetzte und mir meine Lieblingslieder in die Ohren dröhnten fühlte ich mich frei. Ich vergeudete keinen einzigen Gedanken daran, was geschehen war oder was passieren wird. Es ist nur die Musik und ich. Und das war wohl gerade das Einzige, was mich glücklich machen konnte. Denn ich wollte gerade nicht an Noah denken. Ich wollte nicht mit Jonah reden, auch wenn ich unsere Gespräche normalerweise genoss. Ich wollte mich nicht mit den anderen über das gerade geschehene unterhalten. Ich wollte nicht so tun, als ob es mir jetzt besser ging, nachdem Noah wohl nun endgültig aus meinem Leben verschwunden war. Denn mir ging es überhaupt nicht gut. Kein bisschen. Und ich wollte erst recht nicht mit Corbyn sprechen.
Ich wollte allein sein.Plötzlich lief ich direkt in eine Person hinein und mein Kopf schoss sofort in die Höhe. Ich begegnete Daniel's blauen Augen.
"Ellie, alles okay?", fragte er und musterte mich besorgt. Dabei streichelte er sanft mit seiner linken Hand meinen Arm, denn mit seiner rechten hielt er eine Gitarre.
"Ich... tut mir leid", stotterte ich aufgewühlt und rannte an ihm vorbei die Treppe hinunter. Ich hörte die anderen und ihn nach mir rufen, doch ich drehte mich nicht um.An meinem Zimmer angekommen öffnete ich die Tür mit meiner Schlüsselkarte und trat in den Raum hinein. Ich steuerte sofort auf meinen Rucksack zu und zog meine Kopfhörer heraus, die ich sogleich an meinem Handy anschloss und aufsetzte.
Entschlossen klickte ich auf meine Taylor Swift Playlist und beschloss, das Album Red anzuhören. Dann legte ich mich aufs Bett und starrte die Decke an.Jonah's POV
Nachdem Ellie verschwunden war klärten wir Daniel über gerade eben auf. Er schien nicht gerade begeistert von der Aktion zu sein, kümmerte sich dann aber eher um den Gedanken, wie wir das alles Alex erklären sollten. Wir brauchten jemanden, der Corbyn verarzten würde. Dieser sah sehr mitgenommen aus, doch noch lange nicht so schlimm wie der, mit dem er sich geprügelt hatte. Doch an seinem Blick konnte ich erkennen, dass er an Ellie dachte. Diese Art, wie er auf den Punkt starrte, an dem sie verschwunden war, verriet ihn.
Keiner sprach es aus, aber wir alle hatten den selben Gedanken: Was ist mit Corbyn los gewesen?
Klar, bei einer Prügelei ging es schon mal hart zu, aber so sehr auf den anderen einschlagen, dass dieser sich schon nicht mehr rührte, ging zu weit. Da waren wir uns alle einig. Eigentlich auch Corbyn. Irgendwas stimmte da gerade eben nicht mit ihm, das wusste ich ganz sicher, denn so kannte ich ihn nicht. Er hatte zwar schon immer einen großen Beschützer Instinkt, aber so weit wäre er sonst nie gegangen.Ehrlich gesagt passte es mir gerade auch gar nicht, dass Ellie einfach weggerannt ist. Natürlich war es ihr gerade zu viel, aber uns ging es nicht anders. Irgendwann würde sie damit aufhören müssen, von ihren Problemen wegzulaufen. Irgendwann würde sie ihnen auch mal ins Auge blicken müssen.
"Wir gehen jetzt zu Alex", sagte Daniel. Die anderen wehrten sich sofort.
"Willst du dir wirklich freiwillig Ärger einfangen?", fragte Zach und lachte trocken.
"Spätestens morgen kapiert er es doch eh oder Noah verpetzt euch.", hielt Dani dagegen und Zach senkte den Kopf.Kurze Zeit später saßen wir in Alex Zimmer, in dem Maddy zufällig auch da war. Ich hatte das Reden übernommen und was passiert war, zusammengefasst. Als ich beendete herrschte Totenstille. Keiner sagte irgendwas. Doch ich sah in Alex Gesicht, dass er sich sichtlich bemühte, uns nicht gleich anzuschreien, während Maddy nur besorgt Corbyn anschaute.
"Komm mit, ich verarzte dich", meinte sie zu ihm mit sanfter Stimme und die beiden machten sich auf den Weg in Maddy's Zimmer.
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HOME - wherever that is
FanfictionEllie Rodriguez wohnt seit sie geboren ist im Kinderheim. Sie ist eine Musikfanatikerin und läuft tagtäglich mit Kopfhörern herum. Doch sie sehnt sich sehr nach einem besonderen Ort, einem Menschen oder einem Gefühl, das sich wie "Zuhause" anfühlt...