3. Kapitel

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"Everything is changing"

Mit einem völligem Jet Lag saß ich nun in der Halle des Flughafens in Tokio und wartete auf meinen Onkel. Ich war sehr angespannt. Wie er wohl aussah? Würde er nett sein? Wenn er die gleiche Einstellung wie mein leiblicher Vater hatte, würde mein zukünftiges Leben wohl sehr einfarbig aussehen: arbeiten, Geld verdienen... sehr viel Geld verdienen.

Im Flugzeug hatte ich mir so ziemlich jeden Song von Why Don't We angehört, und ich musste sagen, dass die Jungs keinen schlechten Job machten. Meine Lieblingslieder waren Talk, Something Different und In Too Deep, aber im Prinzip mochte ich alle Lieder...

Der Flug an sich war sehr angenehm und auch, wenn es mein erster war, bin ich sehr gut zurecht gekommen. Zwar musste ich fast brechen, als ein Mann mit Krawatte neben mir sein bestelltes Essen bekam, und dies vor meinen Augen in sich verschlang, doch fand ich meine Ruhe und konnte mich von dem ganzen Stress und den Umschmiss meines kompletten Lebens gut erholen.

Als ich mich dann hier her setzte und auf Alexander wartete, recherchierte ich ein wenig über die Boyband und sah mir verschiedene Fotos von ihnen an. Und so langsam verstand ich auch, warum den Jungs so viele weibliche Fans zu Füßen lagen. Sie sahen gut aus, hatten alle einen liebenswerten Charakter und konnten obendrauf auch noch verdammt gut singen.

Ich hörte gerade "Hard" von den Jungs, als mich jemand von hinten antippte. Ich riss mir die Kopfhörer vom Kopf und drehte mich sofort um. Zu Gesicht bekam ich Alexander, der bis über beide Ohren strahlte.

"Hallo, du bist Ellie, hab ich recht?", fragte er. Ich nickte stumm und reichte ihm höflich meine Hand: "Ja ich bin Ellie und du bist Alexander, richtig?"
Mein Onkel lachte nickend und sah auf meine Hand, die ich ihm immer noch hin hielt.  Daraufhin schloss er mich in eine Umarmung und meinte: "Wir sind doch verwandt!"

Zu meinem Glück war er wirklich anders als Richard. Er war aufgeschlossener und... er freute sich, mich zu sehen! Wir lösten uns voneinander, da sagte er: "Und bitte nenn mich Alex."

Ich nickte und wollte meinen Koffer nehmen, damit wir losgehen konnten, doch Alex stoppte mich: "Nein, nein. Lass mich das machen!" Er schnappte sich meinen Koffer und wir gingen zusammen zu seinem Auto.

Sein Auto war verdammt groß und schwarz, mehr konnte ich jedoch nicht beschreiben, da ich überhaupt keine Ahnung von Autos hatte.

Er legte meinen Koffer in den Kofferraum und stieg vorne ein. Ich setzte mich daraufhin auf den Beifahrersitz und sah unbeholfen aus dem Fenster. Ich fühlte mich unwohl.

Alex räusperte sich und sprach dann: "Erzähl mir doch mal was über dich, ich kenn dich ja kaum!"
Wie sollte er mich auch kennen? Hätte er mich früher adoptiert, wüsste er auch etwas über mich.

Etwas überfordert antwortete ich dann: "Naja... so viel gibts da nicht zu erzählen. Ich wohne seit ich geboren bin im... oder eben wohnte ich im Kinderheim. Da hab ich dann meinen Freund kennengelernt. Aber wir führen jetzt eine Fernbeziehung, weil er adoptiert wurde"

Er sah mich erstaunt, aber auch respektvoll an: "Wow, meinen Respekt. Fernbeziehungen sind nicht einfach. Hast du denn auch Hobby's? Oder was machst du denn gerne?"
"Also mein Freund, er heißt übrigens Noah, hat mir Klavierspielen beigebracht. Musik ist überhaupt schon immer alles für mich gewesen. Wie du schon gesehen hast, setze ich meine Kopfhörer ungern ab!", meinte ich und mir entging ein Schmunzeln.

Er grinste auch. Alex war ganz nett, jedoch vertraute ich ihm nicht so ganz. Ich meinte, warum fand meine Adoption erst jetzt statt? Nach 17 Jahren?

"Wenn du so ein Musikliebhaber bist, dann bist du bei unserer Truppe ja bestens aufgehoben", lachte er. Ich jedoch spielte unsicher mit meinen Fingern. Ich wollte hier raus!

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