"Gonna give my love away, 'cause you don't deserve it. And I feel some type of away, 'cause you left me broken."
Ellie's POV
Vor Schock fiel mir die Kinnlade hinunter. Am Boden zerstört hielt ich mich durch die Wand auf den Beinen, um nicht umzufallen.
"...Das ist super! Okay, bis dann.", beendete er sein Telefonat mit meiner größten Feindin, die ich jemals hatte. Selbst gegenüber Florence empfand ich mehr Sympathie als für Violet.
Aber wartet mal... Was bedeutete bis dann?!
Was zur Hölle?!Er legte auf und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche. Unschuldig sah er mich an. "Sorry, wo waren wir?"
"War das Violet?", gab ich zurück, ohne auf seine ziemlich unnötige Frage einzugehen. Er nickte: "Sie wird uns eine Weile auf Tour besuchen. Gerade eben ist ihr Flugzeug gelandet."
Mein Hals wurde staubtrocken. Und ich war noch erleichtert, als ich dachte, ich müsste ihr nie wieder begegnen.
"Aber... wie...", stammelte ich überfordert und versuchte die Wörter in meinem Kopf zu ordnen.
"Ich hab sie eingeladen, Ellie.", sagte er und sah mich kalt an. "Komm damit klar oder lass es."
Und schon wieder überrumpelten mich seine Worte. Ich schluckte stark und taumelte etwas. Ich war wirklich noch nicht ausgeschlafen. Und ich schlug ihm noch vor, Freunde zu werden. Stattdessen lud er Violet ein, um was weiß ich wie lang mit den Jungs zu touren. Er wusste doch nur zu gut, wie sehr ich sie hasste... War das etwa sein Grund? Um es mir für mein Verhalten heimzuzahlen?"Aber ich dachte, du hättest mit ihr... abgeschlossen?", brachte ich, immer noch völlig fertig, hervor.
"Ich habe wieder Kontakt mit ihr aufgenommen. Ich mag Violet. Sehr sogar. Nur das wurde mir erst bewusst, als du aufgehört hast, mit meinen Gefühlen zu spielen.", gab er zurück und Wut schwang in diesen Sätzen mit, die mich wieder völlig ins kalte Wasser schmissen. Ich hatte ihn so unglaublich verletzt. Schuldgefühle kamen in mir auf.
Aber jetzt wuchs der Zorn auch in mir, teilweise wegen meinem eigenen Verhalten. "Als ich aufgehört habe, mit deinen Gefühlen zu spielen?"
Was zur Hölle?, das waren die einzigen Worte, die mir nun durch den Kopf gingen. Immer und immer wieder.
Was zur Hölle?!"Du hast es doch gerade eben selbst zugegeben und dich dafür entschuldigt!", gab er vorwurfsvoll zurück. Ja, hatte ich, aber es so aus seinem Mund zu hören war irgendwie wieder etwas anderes. Und zugegeben: Mein viel zu großer Stolz spielte gerade auch eine Rolle.
Und hier wären wir wieder. Keines unserer Gespräche konnte irgendwie gut ausgehen im Moment. Kein einziges. Egal, wie sehr ich es mir wünschte. Und ich war am meisten daran schuld. Ich habe einfach alles vermasselt. Aus meinem Mund kamen irgendwie immer die falschen Worte. Welche, die ich eigentlich nie sagen wollte und trotzdem kamen sie mir immer wieder über die Lippen.
Er hatte zwar Recht, aber so hatte ich meine Entschuldigung nun auch wieder nicht gemeint. Trotzdem schnappte ich entsetzt nach Luft.
"Wie kann man nur so falsch sein?!", rutschte es mir etwas lauter heraus und ich spürte die Wut immer weiter in mir aufsteigen, bis meine Finger schon kribbelten. Mir fiel es immer schwerer zu atmen. Entweder es lag an der stickigen Luft hier drin oder an meinem Zorn.
"Die Frage solltest du dir selbst stellen.", sagte er kalt, warf mir einen letzten, verärgerten Blick zu, trat zurück ins Zimmer und haute mir die Tür vor der Nase zu. Zurück blieb ich. Alleine. Und ohne jegliche Ahnung wohin mit meinen ganzen Gefühlen, die mich sogleich überströmten. Von Enttäuschung über Sehnsucht und Traurigkeit bis hin zu Wut war alles dabei. Meine Beine fühlten sich so schwach an, dass ich mich an die Wand lehnte und sogleich an ihr herunterrutschte.
Violet war wieder da.
Sie war wieder da.
Und Corbyn hatte sie eingeladen. Sie hatte ihn betrogen - abserviert - und er lud sie ein, mit uns auf heile Welt zu tun.Ich zitterte am ganzen Körper. Ich konnte es einfach nicht fassen. Diese Info wollte sich einfach nicht in meinem Hirn festsetzen. Ich konnte ihr keinen Glauben schenken. Ich war einfach nur fertig, verwirrt, enttäuscht.
Plötzlich setzte sich jemand zu mir. Aus dem Augenwinkel erkannte ich den Lockenkopf schon. Jack legte einen Arm um mich und zog mich etwas zu sich.
"Ich hab's gerade mitbekommen.", meinte er nur. "Diese blöde Zicke. Und Corbyn hat sie einfach hierher eingeladen, ohne es mit uns zu besprechen."
Er schien auch ziemlich sauer auf ihn zu sein.
"Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich gerade fühlst.", fügte er noch hinzu, nachdem ich immer noch nicht gesprochen hatte. Meine Kehle war staubtrocken.
Ich schluckte. "Wirklich? Weil ich schon dachte, dass es noch nicht mal ein Wort gibt, um es zu beschreiben."
"Gefühle kann man nicht immer beschreiben.", gab er dann mit so einer Leichtigkeit zurück, dass ich schon beinahe drauf und dran war zu schmunzeln, doch meine Mundwinkel fühlten sich wie gelähmt an.
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HOME - wherever that is
FanfictionEllie Rodriguez wohnt seit sie geboren ist im Kinderheim. Sie ist eine Musikfanatikerin und läuft tagtäglich mit Kopfhörern herum. Doch sie sehnt sich sehr nach einem besonderen Ort, einem Menschen oder einem Gefühl, das sich wie "Zuhause" anfühlt...