"It's the way that I feel when I'm with you... brand new"
Ellie's POV
Gähnend öffnete ich meine Augen und sofort spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Kopf. Ich seufzte. Wie viel hatte ich gestern noch getrunken? Ich konnte mich nicht mehr erinnern.
Schwermütig richtete ich mich auf und gähnte erneut. Ich war so fertig. Ich fühlte mich wie ein Wrack. Dennoch stand ich auf und ging ins Badezimmer. Dabei merkte ich, dass ich immer noch die Tracht von gestern anhatte, die völlig verschwitzt war."Guten Morgen!", trillerte meine Großmutter laut und gut gelaunt, als ich müde das Esszimmer betrat. Sofort zuckte ich wegen der Lautstärke zusammen, verzog mein Gesicht vor Schmerzen im Kopf und massierte mir die Schläfen.
"Morgen.", begrüßte auch mein Opa mich und lächelte mich bemitleidend an.
"Wow, du siehst aus wie-", wollte Alex lachend beginnen, doch ich unterbrach ihn sofort schwermütig: "Sag jetzt... nichts."
Er hob unschuldig die Hände, kicherte und rührte weiter seinen Kaffee um.
"So einen brauch ich jetzt auch.", seufzte ich und rieb mir die Augen. Ich würde nie wieder Alkohol trinken. Nie wieder.
"Wohl eher eine Kopfschmerztablette.", amüsierte sich mein Onkel erneut über meinen Zustand und ich sah ihn so düster an wie nur möglich.
"Oh, wirklich? Geht es dir nicht gut, mi flor?", fragte mich Valentina sofort besorgt und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte kurz darunter zusammen und spannte meinen Kiefer an. Wenn sie die Hand nicht gleich wegnehmen würde, würde ich seit langem wieder einen Ausbruch haben. Dennoch versuchte ich mir zitternd ein Lächeln aufs Gesicht zu zwingen und die Situation für mich zu entschärfen: "N-nein. Mir geht es gut. Nur hab ich... ein bisschen Kopfschmerzen."
"Das haben wir gleich!", sagte meine Oma lächelnd, zwang mich, mich hinzusetzen und ließ mich endlich los. Meine Anspannung fiel urplötzlich, dennoch konnte ich jetzt wieder jede einzelne Narbe aufs genauste spüren. Ich fühlte den stechenden Schmerz, als Dario sie mir zugefügt hatte. Das kalte Messer an meiner Haut. Ein Schauer überkam mich und mir wurde auf einmal übel.
"Wie schlimm sind denn deine Kopfschmerzen? Weil ich hätte hier einmal-", begann meine Großmutter gerade und hatte zwei weiße Schachteln mit bunter Aufschrift in der Hand, da unterbrach ich sie und versuchte dringlich meine Panik zu unterdrücken: "Entschuldige mich kurz"
Damit stand ich ruckartig auf, während der Stuhl hinter mir krachend zu Boden fiel und ich rannte zur Toilette, um dann hinter mir abzusperren und mich augenblicklich zu übergeben. Irgendwann musste das ja kommen. Bestimmt war der Alkohol gestern auch ein Auslöser dafür.
Plötzlich hämmerte jemand gegen die Tür. "Mi flor, alles in Ordnung?"
"Es... es ist alles gut, abuela. Ich komme... gleich.", gab ich schwach zurück und versuchte, es einigermaßen authentisch rüberzubringen, während ich am ganzen Körper zitterte und mich gerade so aufrecht halten konnte. Jegliche Kraft war von mir gewichen.
Ich hoffte inständig, dass es geklappt hat, sie abzuwimmeln. Meine Oma konnte manchmal wirklich überfürsorglich sein und das konnte ich gerade eben echt nicht brauchen.
"Sicher? Lass mich doch einfach rein!", rief sie wieder besorgt, doch ich hielt dagegen: "Ich komme gleich!"
Ich hörte, wie Alex sie von der Tür wegzog. "Es liegt nur am Alkohol, Mutter."
Er wusste, dass es nicht der einzige Grund war.
Damit ließen die Zwei mich endlich alleine, während ich mich ein zweites Mal übergab.
Fünf Minuten später ging ich mit wackeligen Knien zurück zu den anderen. Oma kam sofort fürsorglich zu mir und half mir, mich zu setzen. Gleich danach reichte sie mir ein Glas Wasser, das ich sogleich mit der Tablette austrank. Besorgt tätschelte sie mir den Rücken: "Geht es wieder?"
Ich nickte nur. Reden konnte ich gerade noch nicht. Als dann wieder eine ganz normale Stimmung am Tisch herrschte, zwang mich Valentina dazu, zwei beschmierte Brote zu essen, die ich gerade so herunter brachte. Alex sah mich nur kurz bemitleidend an, aber er wusste genauso gut wie ich, dass sich meine Großmutter nicht hätte aufhalten lassen.
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HOME - wherever that is
FanfictionEllie Rodriguez wohnt seit sie geboren ist im Kinderheim. Sie ist eine Musikfanatikerin und läuft tagtäglich mit Kopfhörern herum. Doch sie sehnt sich sehr nach einem besonderen Ort, einem Menschen oder einem Gefühl, das sich wie "Zuhause" anfühlt...