K A T R I N A
„Leroy", stammle ich und sehe von seinen Augen schuldbewusst runter zu Danny, der neugierig und verwirrt zugleich zu uns aufsieht.
„Was hatte ich dir gesagt?", zischt er. Seine Hand, die sich schmerzhaft fest um mein Oberarm geschlungen hat, zittert leicht. Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, doch meine Zunge ist wie gelähmt. Ich kann nichts einwenden, ich schaffe es nicht einmal gescheit atmen, so sehr fürchte ich mich davor, wie er nun reagieren wird.
Soll er doch wütend auf mich sein, obwohl er wirklich keinen Grund dazu hat, er soll nur meine Eltern aus dem Spiel lassen!
„Deja esta habitación!", raunt er plötzlich auf Spanisch, woraufhin ich verwirrt die Stirn runzle. Wieso spricht er spanisch mit mir? Doch als Danny eilig das Bad verlässt, wird mir klar, dass es nicht an mich gerichtet war. Dafür aber gehen seine nächsten Worte an mich.
„Was wolltest du ihm antun? Was?! Dachtest du etwa, du würdest damit durchkommen und keiner würde registrieren, dass du ihm Leid zufügst?", brüllt er mir ins Gesicht und packt mich an den Haaren, um mein Gesicht bedrohlich nah an seins zu ziehen. Entrüstet schüttle ich den Kopf und merke, wie sich sein rechter Auge vor Zorn rötet, als sich die Tränen darin sammeln, da er nicht ein einziges Mal blinzelt.
„N-Nein", wispere ich atemlos und ergreife seine Hand, die sich um mein Haar geschlungen hat.
„Nein? Nein, was?!", knurrt er und wie aus Absicht verstärkt sich sein Griff, wobei ich nur die Augen schließen kann. Seine Wut sorgt bereits dafür, dass ich keinen Ton mehr machen kann, doch der eine Griff um mein Oberarm und der andere in meinem Haar, sorgt nun auch dafür, dass ich mich nicht einmal rühren kann.
„Wage es ja nie wieder, dich ihm zu nähern, oder ich reiße dir mit bloßen Händen die Kehle raus!" Wie als würde er es mir demonstrieren wollen, schlingen sich seine langen Finger um meinen Hals und drücken mir für einen Moment die Luft ab. Keuchend greife ich kopfschüttelnd nach seiner Hand und versuche sie zu entfernen, während mir die Tränen in die Augen schießen und meine Sicht noch stärker verschwimmt. Ehe ich jedoch das Bewusstsein verlieren kann, lässt er mich los, greift grob nach meinem Arm und verhindert somit meinen Fall, bevor er mich rücksichtslos hinter sich herzieht, bis ich wieder vor den Käfigen stehe. Kaum lässt er mich los, falle ich zu Boden.
Wortlos verschwindet er.
Schluchzend streiche ich mir die Haare zurück, die er durch seinen Griff aus meinem Zopf herausgezogen hat und reibe mir über den schmerzenden Arm. Ich wusste, dass es eine schlechte Idee sein wird mit Danny Zeit zu verbringen! Ich hätte vorsichtiger sein sollen, doch es war so schön mit ihm, dass ich sogar für kurze Zeit vergessen habe, wo ich mich befinde. So ein blödes Arschloch! Wie kommt er nur auf die absurde Idee, dass ich Danny etwas antun könnte? Warum sieht er mich den überhaupt als Gefahr? Ich bin hier die Einzige, die ständig herumgeschubst und verletzt wird!
Ich schüttle den Kopf und beruhige mich ein wenig. Vielleicht ist es besser, wenn ich mich jetzt erstmal mit den Hunden ablenke, meine Arbeit verrichte und eventuell morgen einmal die Zeit dafür nutze mit ihm ein vernünftiges Gespräch zu führen.
Am liebsten würde ich ihm nie wieder mehr unter die Augen treten!
Schniefend erhebe ich mich und wische mir die Tränen von den Wangen. Racer erhebt sich sogleich und sieht aus seinen süßen Knopfaugen zu mir hoch, woraufhin ich leicht lächelnd seinen Käfig öffne.
Womit ich jedoch nicht rechne, ist, dass er sich bellend auf mich wirft.
Keuchend falle ich auf meine Ellenbogen und spüre sogleich einen beißenden Schmerz am rechten Arm. Ein schmerzerfülltes Stöhnen kommt mir über die Lippen, während ich auf die scharfen Zähne des Schäferhundes starre. Ehe ich vor Schreck schreie, wird Racer bereits von Leroy's Männern weggezogen.
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Belleza del Silencio
Mystery / Thriller[Band I] Leroy Kingston. Er ist gefährlich. Er ist skrupellos und er lechzt nach Rache. Als Mafiaboss ist er es gewohnt, Leben einfach auszuschalten, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wieso nur klappte es bei Katrina nicht? War es die Angst i...