K A T R I N A
„Was ist deine Lieblingsfarbe?", wage ich es zu fragen, um eine etwas entspanntere Konversation zu starten. Leroy überlegt nicht lange.
„Blau", antwortet er und schiebt sich dabei die Gabel in den Mund.
„Das ist auch meine Lieblingsfarbe", entgegne ich leicht lächelnd, wobei er bloß ein wenig schmunzelt.
„Lieblingsfilm?", fragt er nun und ich hebe überrascht die Augenbrauen.
„Ehm... Da gibt es viele", gestehe ich und überlege. „Ich denke, dass es Maze Runner ist."
„Ein Actionfilm?", hakt er überrascht nach und hebt die Augenbrauen in die Höhe. Ich nicke.
„So überrascht?"
„Ich habe eher damit gerechnet, dass du auf romantische Filme stehst", erwidert er und greift wieder nach seiner Gabel.
„Die liebe ich auch", sage ich und muss grinsen. Seine Augen fallen auf meine Lippen und mein Lächeln verrutscht ein wenig, als ich die Intensität darin erkenne. Unglaublich, dass wir hier gerade wie ein verliebtes Pärchen sitzen. Ich erschaudere, als er seinen Blick noch immer nicht abwendet. Warum sieht er mich so an?
„Morgen gibt es etwas zu feiern", sagt er plötzlich und wendet endlich den Blick ab. Ich runzle verwirrt die Stirn und möchte gerade fragen, was denn morgen sein soll, doch da spricht er bereits weiter. „Es ist der 60. Geburtstag meines Onkels."
„Oh, wie schön!"
„Alex und ich haben ihm eine Torte bestellt und ich lasse ihm heute Nacht auch ein Fitnessraum einrichten, doch ich warte, bis er eingeschlafen ist. Er beschwert sich die ganze Zeit über, dass er ja zu dick geworden sei, hat aber keine Lust darauf ins Fitnesscenter zu gehen", erklärt Leroy und schüttelt belustigt den Kopf. Ich kann nicht anders, als deshalb mit zu lächeln.
„Das ist verständlich", lache ich und greife wieder nach meiner Gabel. „Aber es ist schön, dass du das für ihn machst. Er wird sich sehr freuen."
Leroy nickt, das leichte Lächeln immer noch auf den Lippen tragend, ehe er wieder zu essen beginnt. Ich lege den Kopf leicht schräg, während ich ihn ansehe.
Nicht nur Danny blüht hier auf, sondern auch Leroy.
Aber dennoch frage ich mich, wieso wir wirklich hier sind.
„Danny und dir gefällt es wirklich sehr hier, nicht? Ihr beide seid viel besser drauf und scheint wirklich Spaß zu haben", beginne ich also vorsichtig meine Gedanken laut auszusprechen. Leroy sieht mich einen Moment lang an, ehe er bloß die Schultern zuckt.
„Bei der Familie ist es immer schön", erwidert er bloß und sieht dann wieder auf sein Essen runter.
„Dann sollten wir öfter her", sage ich und suche seinen Blick. „Und nicht nur, wenn wir vor etwas fliehen müssen."
„Fliehen?" Rasch hebt er seinen Kopf und sieht mich aus zu Schlitzen geformten Augen an. „Ich fliehe niemals und vor niemanden, das habe ich nicht nötig."
Oh, jetzt habe ich wohl seinen Stolz angegriffen. Ich presse die Lippen zusammen. Das war jetzt nicht das, was ich wollte.
„Oh, ich habe bloß gedacht...-"
„Dann hast du falsch gedacht."
„Aber wieso sind wir dann so plötzlich her gekommen?", hake ich nach und hoffe, dass ich diesmal doch noch auf den richtigen Weg komme.
„Weil ich den, der dich angegriffen hat, fangen möchte."
„Und hast du bereits?", versuche ich so beiläufig wie nur möglich zu fragen, doch Leroy's scharfer Blick verrät mir, dass er bereits verstanden hat, was ich vor habe.
![](https://img.wattpad.com/cover/142905995-288-k228070.jpg)
DU LIEST GERADE
Belleza del Silencio
Mistério / Suspense[Band I] Leroy Kingston. Er ist gefährlich. Er ist skrupellos und er lechzt nach Rache. Als Mafiaboss ist er es gewohnt, Leben einfach auszuschalten, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wieso nur klappte es bei Katrina nicht? War es die Angst i...