1. Erfolg ist kein Glück

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~Neuer Tag, neues Glück, neue Regeln, neue Spieler~

Neues Jahr, neues Glück!
Naja oder auch nicht, denn es fing gleich damit an, dass ich verschlief und zu spät zur Schule kam. Ich riss die riesige Eingangstür des Schulgebäudes auf und stürmte Richtung Klassenzimmer. In den Fluren war es so leise, dass ich meine schnellen Schritte schallen hören konnte. Es war fast schon unheimlich. Um so mehr freute ich mich endlich an meinem Klassenzimmer angekommen zu sein. Ich klopfte einmal an die Tür und öffnete sie, ohne auf ein Signal des Lehrers zu warten.

Seid ihr schonmal zu spät in die Schule gekommen? Sicher! Der Moment wenn man in das Zimmer kommt ist doch der schlimmste, oder? Man wird von seinen Mitschülern dumm angegafft und dann darft du dich auch noch für die Fehler deines Wecker entschuldigen. Und netter weiße hatte ich auch noch meine lieblings Physiklehrerin Frau Klein, sie ist einfach ein Engel. Merkt man die Ironie?

"Catharina Wolff, wissen Sie eigentlich, wie spät es es ist", meinte diese Hexe, mit erhobener Augenbraue. Die alte Frau stand mit verschränkten Armen vor mir und wartete wahrscheinlich auf eine Antwort von mir. Ich verdrehte die Augen. "Entschuldigen Sie, dass ich zu spät gekommen bin. Ich habe verschlafen", antwortete ich und biss die Zähne zusammen, mit der Vorsicht, nichts Unüberlegtes von mir zu geben. Sie gab einen genervten Ton von sich und symbolisierte mir, mich hinzusetzen, da sie in die Richtung meines Platzes zeigte.

"Warte", meinte die Lehrerin, worauf ich mich umdrehte, "hier." Sie hielt mir einen Zettel entgegen und lächelte satanistisch. Skeptisch nahm ich ihn entgegen und lief zu meinem Platz, um mich dort hin zu pflanzen. "Zu spät", meinte Lena und grinste mich wie ein Honigkuchenpferd an. Sie hatte jeglichen Grund dazu, immerhin war ich die Jenige, die es immer zu ihr sagte, wenn sie zu spät kam. Und nun war es eben mal andersherum.

Ohne ihre Aussage zu kommentieren setzte ich mich auf den ungemütlichen Stuhl und blickte auf das Blatt, welches mir Frau Klein überreicht hatte. "Shit", fluchte ich genervt, als ich den Zettel begutachtet hatte. Super! Erst komm ich zu spät zur Schule, dann habe ich mit meiner lieblings Lehrerin und jetzt auch noch eine 4 in der Lk, welche wir 1 Woche vorher geschrieben hatten. Der Tag konnte ja nur noch beschissener werden! Wütend faltete ich die Arbeit einmal und ließ sie dann in mein Hausaufgabenheft verschwinden, um mich letztendlich auf den Unterricht zu konzentrieren...

...Ich stützte mich über dem Waschbecken der Schultoilette ab und blicke mich im Spiegel an. Augenringe zeichneten sich unter meinen Augen ab, ich hatte die Nacht wenig geschlafen. Ich öffnete den Wasserhahn und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht, um wacher zu werden. Kurz schloss ich die Augen, um die Frische zu genießen und trat dann von dem Spiegel weg.

Zum Glück war kein weiteres Mädchen im Raum, daher nutzte ich die Gelegenheit und zog meinen Hoodie bis über den Bauchnabel. Ich strich mit den Fingern über die Stelle, an welcher mich Nico damals verletzt hatte. Glücklicherweise war alles gut verheilt, nur eine Narbe würde mich noch all die Jahre an dieses Erlebnis erinnern. Die Bisswunden waren allerdings komplett verschwunden. Ich danke Gott jeden Tag dafür, dass er mich das überleben lassen hat. Seufztend ließ ich die Narbe wieder vollkommen von meinen Hoodie verstecken.

Ich verließ die Toilette und machte mich auf den Weg nach draußen, die anderen warteten sicher schon auf mich. Wir hatten endlich nach sieben Stunden Schluss und eigentlich wollte ich auch nach Hause, nur hatte ich mich mit Chris verabredet. Ich habe ihm davon erzählt, dass ich unbedingt neue Jeanshosen brauche und er hatte sich als Begleitung angeboten.

"Ah, da ist sie ja", meinte meine Schwester, als ich die die Tür öffnete und nach draußen trat. Ich gesellte mich zu der kleinen 4er-gruppe, welche aus Lili, Lena, John (also der jüngere) und Jacob bestand. "Sorry, ich war noch auf Toilette", entschuldigte ich mich und gab jeden eine Umarmung. Auch sie waren seid dem Vorfall, sehr besorgt mir gegenüber, was ich nicht verstand, immerhin war er 4 Wochen her. "Na Lust mit mir noch was zu machen", fragte jacob grinsend und legte seinen Arm um meine Schulter. Musste er das unbedingt an dem Tag sagen, an dem ich mit Chris was machen würde?

Team Loyal 2-hermanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt