Team Loyal 2-hermano

14. Tick Tack

~Und fünf Minuten beten, dass es aufhört~

Genervt kickte ich einen Stein vor meinen Füßen weg und lief den steinigen Asphalt entlang. Mein Zustand hatte sich in den letzten Tagen drastisch verschlimmert und heute war es besonders schlimm. Kopfschmerzen plagten mich, meine Körpertemperatur wechselte sich ständig, ich hatte mich am Morgen übergeben und doch war ich gerade auf den Weg zur Schule.

Wir schrieben eine Klassenarbeit und ich hatte eben keine Lust diese nachzuschreiben. Tja, meine Naivität eben! Genervt atmete ich aus und suchte in meiner Raf Camora-Playlist, nach einem Lied, welches ich hören konnte. Habt ihr auch tausend Playlisten von verschiedenen Kategorien oder Künstlern? Also ich habe so um die 10!

Letztendlich entschied ich mich für das Lied Geschichte feat Bonez. Zufrieden bog ich um die Ecke, doch schrie erschrocken auf, als mir persönlich mehrere Raben entgegen geflogen kamen. Mit lautem gekrächzte flogen die schwarzen Vögel an mir vorbei und verschwanden hinter den Bäumen. "Oh mein Gott", sagte ich und versuchte meinen Herzschlag in Ordnung zu bringen.

Was war das denn? So nach dem Motto; hör gefälligst alle Lieder an! "Ist ja gut Raf", rief ich durch die Gegend, auch wenn er nicht da war. Jedoch verursachte das bei mir einen heftigen Hustanfall. Als ich mich beruhigt hatte, richtete ich mich wieder auf und machte mich mit schnellen Schritten wieder auf den Weg, da ich nicht zu spät kommen wollte...

..."Cat du siehst überhaupt nicht gut aus! Bist du dir sicher dass du Sport mitmachen willst", fragte Lena besorgt welche mir über den Rücken streichelte. Ich hang wie ein Schluck Wasser über dem Waschbecken der Sporthalle, da mir ein weiteres Mal schlecht geworden war. Entschlossen nickte ich und witzelte lachend: "ja, ich will wenigsten einmal in der Woche einen Grund haben, warum ich gern zur Schule gehe."

Lena zog mein Gesicht zu sich und überblickte es genau. "Cat, du bist verdammt blass", sie legte ihre Hand an meine Stirn, "und du hast Fieber!" Ich nahm ihre Hand von meiner Stirn und erwiderte: "ach was, mir geht es gut, du bildest dir das nur ein...wie gesagt, ich habe nur ein wenig Schnupfen."

Ich schenkte ihr durch den Spiegel ein übertrieben aufgezwungenes Lächeln und versuchte normal zu wirken. Mein Gegenüber hob eine Augenbraue und sagte unüberzeugt: "ja genau! Sowas kannst du gern Sahra und Leon erzählen, aber mich verarschst du nicht!" Plötzlich klopfte es an der Tür und eine gedämpftes 'Lena, Cat, kommt ihr' war zu vernehmen.

"Nimm nicht immer alles so tragisch", ich lächelte Lena an und klopfte ihr auf die Schulter, "außerdem weißt du ja wie unser Sportlehrer ist. Selbst wenn ich Krebs hätte, würde es ihn kein Stück jucken." Ich lief an ihr vorbei und steuerte auf die Tür zu, um den Raum zu verlassen. "Nimm nicht alles so tragisch, bla bla bla", nuschelte Lena mir zickig nach und folgte mir in die Sporthalle.

"Wolff, Schöne! Sie sind zu spät! Wegen ihnen mussten wir warten, deshalb dürfen Sie fünf extra Runden laufen", schrie uns, der Sportlehere Herr Stahl an, als wir uns zu den anderen Schülern nach draußen auf den Sportplatz stellten. Ich wusste nur, dass er 3 Jahre dem deutschen Bund gedient hat. Bis heute frage ich mich, wie er da auf den Beruf Lehrer gekommen ist.

"Jawohl, Sir", rief ich monoton und salutierte vor Herr Stahl. Es gab einige Schüler die sich tatsächlich ein Lächeln nicht verkneifen konnten. Unser Sportlehrer ignorieren das Gekischer gekonnt und befahl: "los jetzt! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!" Ein genervtes Stöhnen war von einigen Schülern zu vernehmen, als wir uns in Bewegung setzten, um die 10 Runden abzuarbeiten. Bei mir waren es ja nun 15 Runden.

Obwohl wir erst Anfang April hatten, war es wirklich warm. Das größte Problem an der ganzen Sache war; es gab keine Schattenplätze, die Sonne beleuchtet die gesamte Laufbahn. Und mit jedem Schritt und schweren Atemzug den ich machte, ging es mir immer schlechter. "Sag mal Cat, ist alles gut mit dir? Du wirkst so schlapp und außerdem habe ich dich schon zwei mal überholt", fragte Alex besorgt, welcher plötzlich neben mir aufgetaucht war.