31. zwischen Himmel und Hölle

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~Zwischen Himmel und Hölle ist, wo wir leben~

Einige Tage später...

P.O.V. Max
Total gelangweilt, warf ich einen Stein, dem Wasser entgegen. Er prallte ein-, zweimal darauf ab, bis er unter der Wasseroberfläche verschwand. Ich saß hier nun schon seit Tagen... vielleicht auch schon Wochen. Es war eine Art himmelsgleichen Waldbiom. Ich wusste nicht genau warum ich hier war. Ich wusste nicht einmal, ob das hier ein Traum oder die Realität war, da ich weder Hunger, noch Durst verspürte.

Und so langsam fing es an, an meinem seelischen Zustand zu kratzen. Ich sah weiße Hirsche mit blau leuchtenden Geweihen und Augen oder riesige zarme Wölfe. Vielleicht war ich auch einfach nur verrückt geworden.

Ich erstarrte als plötzlich vor mir über den Wasser ein Licht auftauchte. Ich konnte nicht sagen wie weit entfernt es von mir war, aber es sah einfach wunderschön aus. Wie von selbst bewegten meine Beine sich darauf zu. Es zog mich wie ein Magnet an. Ich setzte einen Fuß vor den anderen und betrat die Wasseroberfläche. Wortwörtlich lief ich über sie.

Als ich meinen Arm nach der leuchtenden Quelle ausstreckte und sie berührte, fand ich mich persönlich von der einen auf die andere Sekunde an einem komplett anderen Ort. Um genauer zu sein; in einem Raum. Als ich mich genauer umsah, erkannte ich dass ich in einem Krankenzimmer war. Was wollte ich hier?

"Ich habe heute etwas mit Nathen unternommen...wir waren im Zoo", erst jetzt fiel mir das junge Mädchen, welches am Rande eines Bettes saß, auf. "Cat", sagte ich total glücklich und stellte mich, auf die andere Seite des Bettes, ihr gegenüber. Doch sie beachtete mich nicht und blickte weiterhin auf die Person unter ihr. Ich fuchtelte mit meiner Hand vor ihrer Nase herum, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken...doch nichts geschar.

Sie lachte. "seit dem imitiert dein Sohn die Pinguine", doch das Lachen verstummte und wurde zu einem traurigen Ton, "er...er fragt die ganze Zeit nach dir. Aber ich habe die Wahrheit einfach nicht übers Herz bekommen...ich sagte ihm, dass du wegen einem Videodreh unterwegs ober bei einem Kumpel bist. Was hätte ich ihm denn sonst sagen sollen? 'oh tut mir leid Nathen, aber dein Vater wurde angeschossen und liegt jetzt im Koma'?!"

Wenn sie nicht mit mir sprach, mit wem denn dann? Dachte ich verwirrt und lehnte mich vor, um das Gesicht der Person, welche hier lag, zu identifizieren. Mir stockte der Atem als ich mein Gesicht erkannte. Was zum...war ich etwa...tot? Cat atmete tief aus und sagte: "es ist wirklich absurd...ich rede hier mit einem schlafenden Mann...der mich nicht einmal hören kann."

"Cat, das...das stimmt nicht...ich bin hier! Warum siehst du mich denn nicht", sprach ich verzweifelt und versuchte nach ihrer Hand zu fassen. Ich schluckte schwer, als ich jedoch ins Nichts griff. Was zum Fick war hier los?!

"Max! Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll", sie legte ihre kleine Hand, in die meines leblos wirkenden Körpers, "ohne dich schaff ich das alles nicht! Bitte verlass' mich nicht, Max!" "Ich werde dich niemals verlassen, Cat", flüsterte ich mit kratzige Stimme. Mein Herz schlug schneller, als sie plötzlich in meine Richtung sah. Für einen Moment dachte ich, sie würde mich anblicken, doch es war doch nur die weiße Wand hinter mir.

"Ich wünschte ich könnte das alles rückgängig machen! Ich wünschte Tobi hätte mich angeschossen...ich wünschte...ich würde an deiner Stelle sein", nuschelte meine Schwester. Ich schluckte ein weiteres mal, als sich ihre Augen so langsam mit Tränen füllten. Sie wollte wieder zum sprechen ansetzten, wurde jedoch von der Tür, welche geöffnet wurde, unterbrochen.

Team Loyal 2-hermanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt