37. Spotlight

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~Macht alle Spotlights an die ihr habt
Dreht die Scheinwerfer hoch bis sie glühen~

Ich saß nun schon seit zwei Minuten, was sich jedoch wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, still da und lauschte der Stimme meines Bruders, während ich mir den Kopf darüber zerbrach', ob das ganze hier real oder ein Traum war. Und wieder stellte ich mir die Frage; womit habe ich das verdient?

Womit hatte ich verdient, dass die Jungs so gut zu mir waren? Zwei starke Arme, die sich von hinten um meinen Körper legten, holten mich aus meinen Gedanken. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen wer es war. Es gab nur einen in meinem Umfeld der Sauvage Aftershave trug.

Lächelnd legte ich meinen Kopf auf die Schulter von Chris und schloss meine vor Freude, rot verweinten Augen. "Obwohl ich deinen Bruder schon lange kenne, überrascht er einen doch immerwieder", flüsterte mein Freund und drückte mir einen leichten Kuss auf den Schädel.

Nicht ganz bei der Sache nickte ich zur Antwort und öffnete wieder meine Augen, da Max' Stimme so langsam verstummte. Er beendete die letzte Line und blickte dann lächelnd in die Zuschauermenge, welche laut zu jubbeln anfingen. Total verwirrt blickte ich zu Bonez auf, da ich nicht wusste, wie es jetzt weiter ging.

Mit einem Lächeln im Gesicht, legte er seine Hand auf meine Schulter und sagte: "na los, worauf wartest du, geh zu ihm!" Chris löste sich von mir, damit ich aufstehen konnte und zur Bühne lief. Ich schob den Vorhang ein Stück zur Seite und blickte nach draußen.

"D-da raus", fragte ich unsicher, als mir bewusst wurde, wieviele Menschen dass da draußen eigentlich waren. Johns nicken ließ mich schwer schlucken und die Tatsache, dass die Fans alle auch noch anfingen meinen Namen zu rufen, machte die ganze Sache auch nicht besser. Soviel zu Thema; ich halte mich aus Max' Karriere raus!

Dachte ich, als ich all meinen Mut zusammen nahm und einen Fuß vor den anderen setze. Die Fans jubelnden als ich die Bühne betrat und auch Max drehte sich lächelnd in meine Richtung. Als ich dieses warme Lächeln sah, konnte ich mir die Tränen nicht zurück halten. Ich verschnellerte mein Schritttempo und fiel weinend in Max', als er sich zu mir unter hockte.

Ich blendete alles um uns herum aus, nur mein Bruder und ich. Mit einem festen Griff, umklammerte ich ihn wie ein Affe und ließ meinen Freudentränen freien Lauf. In diesem Moment war mir einfach egal, dass er schwitzte und uns tausend Leute zu sahen.

Ich genoss einfach nur das schöne Gefühl, in den Armen meines Bruders zu liegen und zu wissen, dass jemand für mich da war. "Alles gut", fragte Max flüsternd, während er mir beruhigend durch die Haare fuhr. Auch wenn er mir gegenüber von außen eine gewisse Ruhr ausstrahlte, spürte ich dennoch das Adrenalin, welches durch sein Körper zog.

Diese Energie, welche aus ihm heraus platzte, wenn er über die Bühne sprang. "Danke", gab ich ihm zur Bestätigung, etwas unverständlich, aber gerade noch so, dass er es hören konnte. Max lachte innig und löste sich von mir, sofort verspürte ich diese gewissen Hilflosigkeit.

"So wie es scheint, ging meine kleine Überraschung auf", sprach Max über das Mikrofon und Ginster über beide Ohren. Und wieder fingen die Zuschauer, welche zuvor still waren, zu jubeln an. Auch ich stand auf und lächelte schüchtern, jedoch auch freundlich, in die Masse aus Menschen. Mein Herz schlug schneller, als sie klatschten und ein weiteres mal anfingen meinen Namen zu rufen.

Ich blinzelte perplex, als Max mir plötzlich sein silbernes Mikrofon entgegen hielt. "Jetzt wo du hier draußen steht, kannst du auch ein paar Worte sagen", flüsterte mein Bruder, nachdem er sich zu gelehnt hatte und einen Arm um mich legte. Mit großen Augen sah ich nach vorn und blickte geradewegs in viele abwartende Augen.

Team Loyal 2-hermanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt