33. Ohne mein Team

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~Weil so lässt es sich leben - und niemals ohne mein Team~

Einige Tage später...
Endlich! Max wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Und das war eben der Grund an einem Samstagabend richtig gut zu feiern. Mein Bruder und ich waren deshalb gerade auf den Weg ins Studio, wo schon sehnsüchtig auf uns gewartet wird. Neben Raf und Chris waren unter anderem auch die 187er dabei.

Das passte, denn so konnte ich mich gleich bei allen nocheinmal richtig bedanken. "Ahh, da sind ja unsere beiden Sorgenkinder", lachte Jonas und klatschte in die Hände, als wir zwei den Raum betraten. Sofort stieg mir der Geruch von hochprozentigen Alkohol und Gras in die Nase. Und auch mein Blickfeld war wortwörtlich benebelt.

"Jungs, ich hab euch doch gesagt ihr sollt hier drin nicht kiffen, das macht gelbe Wände! Macht wenigstens das Fenster auf", erinnerte Max die Männer und wedelde den Rauch vor seinem Gesicht auf. In der Zwischenzeit lief ich zu Chris und drückte ihn einen Kuss auf den Mund, welchen er freudig erwiderte.  "Ach du alter Spießer, jetzt lass uns doch mal den Spaß, immerhin gibt es was zu feiern", feixte Maxwell und hielt seine Gemisch aus Sprite und...anderen Zutaten in die Luft.

"Ja aber wir müssen ja nicht gleich übertreiben, immerhin sind hier Minderjährige unter uns", meinte Max und lehnte den mit Sprite gefüllten Becher den Alex ihm anbot dankend ab, indem er diesen zur Seite schob. Chris griff nach meiner Hüfte und zog mich, da ich noch immer stand, mit Ruck auf seinen Schoß. Er schnappte sich meine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander.

"Alter, legt deinen scheiß Bruderkomplex jetzt für einige Stunden mal ab und entspann dich", meinte Anton, welcher aufgestanden war und drückte seine Kollegen an den Schultern bestimmend, in einen der Sessel.

Mein Blick huschte zu Raf, da ich schon die ganze Zeit seine Augen auf mir liegen spürte. Er lächelte midleidig mich an, als sich unsere Augen trafen. Einer dieser Ist-alles-in-Ordnung-Blicke lag in seinem Gesicht. Typisch Raf. Ich schmunzelte und hielt unauffällig den Daumen nach oben, um ihm zu versichern, dass es mir gut ging.

Chris bekam von dem Ganzen nichts mit, da er damit beschäftigt war, meinen Hals mit lauter roten Flecken zu verunstaltet. Immerwieder grinste der Dunkelhaarige gegen meinen Nacken, wenn er die Gänzehaut auf meinem gesamten Körper wahrnahm. Max seufzte ergeben und griff nach einem whiskyvollen Glas.

"Außerdem kann Cat selber auf uns zukommen und was sagen, wenn es sie stört", meinte Raf, der sich nun auch in das Gespräch verwickelte und die Arme verschränkte. John nickte ihm zustimmend zu. "Ey, ihr zwei seit mal ganz still! Hätte ich euch beide nicht zusammen gebracht, würde es die großen 'Palmen aus Plastik-Stars' garnicht geben", erinnerte Max die Rapper daran und zeigte abwechselnd mit dem Zeigefinger auf sie.

Ich musste lächeln, als John, wie ein kleines Kind, seinem Kumpel die Zunge raus steckte. Raf wollte wohl zur Verteidigung etwas dazu sagen, wurde jedoch von mir schnell genug unterbrochen. "Jungs kann ich kurz was sagen", fragte ich unbemerkt und hob die hand in die Luft. Sofort wurde es still im Raum und alle Blicke richteten sich auf mich.

Sogar Chris ließ kurzerhand von seiner Arbeit ab und sah mich von der Seite überrascht an. Leichte Überforderung stieg in mir auf, denn mit so schneller Aufmerksamkeit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nervös fing ich an mit meinen Fingern zu spielen, da ich nicht im geringsten wusste, wie ich anfangen solle.

"Ich...äh", stotterte ich, wie bei meinem allerersten Vortrag in der zweiten Klasse und blickte auf den Boden. Auch wenn es oft nicht so wirkt, aber in vielen Momenten fällt mir das Danke sagen aus irgendeinem Grund sehr schwer. Im ersten Moment war ich noch total offen und dann...boom...einfach so. Ich konnte es mir selber nicht erklären.

Team Loyal 2-hermanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt