27. Gut Böse

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~Man sagt, viele Wege führen nach Rom, doch alle in den Tod~

Einer seiner Leute, kam zu Paul und reichte ihm ein Handy. Er nahm es wortlos an sich und ging damit einige Schritte zur Seite. Ich versuchte genauer hinzuhören, als Paul auf dem Display des Handys herum tippe und wenig später an sein Ohr hielt. Allerdings wurde ich durch Tobi davon abgehalten, als er sich vor meine Blickfeld stellte und mich somit ablenkte.

"Was willst du Blondie", fragte ich mit einem bösen Blick, welcher, wenn er könne, töten würde. Amüsiert hockte er sich zu mir runder und legte seine hand auf meinem nackten Bein ab. "Du solltest lieber aufhören so vorlaut zu sein, bevor du es noch bereust", sagte er grinsend und strich mit seinen Finger über meinen Oberschenkel.

Völlig angewidert, von seiner plötzlichen Nähe, verzog ich das Gesicht und drückte meine Beine zusammen. "Haha, träum weiter", sagte ich lachend und spuckte ihm ins Gesicht, um ihn zu provozieren. Erstaunlicherweise blieb Tobi ruhig, da er seine Augen schloss und mit dem Ärmel über sein Gesicht wischte.

Tja, falsch gedacht, denn er hob deine faust und boxte mir schon ein zweites mal ins Gesicht. Dieses mal traf er jedoch meine Nase. Sie fing an zu schmerzen und ich spürte wie die warme rote Flüssigkeit aus meinem linken Nasenloch floss. Wieder griff er nach meinem Gesicht, drückte fest zu und zischte: "hör mal zu du kleine Schlampe, ich...!"

Doch er wurde von Paul unterbochen, indem sein Boss ihn zur Seite schob und mir das Handy ans Ohr hielt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schaute ich zu ihn auf, er nickte mir befehlerich zu "h-hallo", sprach ich in den Hörer. Sofort kamen mir die Tränen, als ich die Stimme meines Freundes hörte: "oh Gott Cat, geht es dir gut? Es tut mir so so leid. I-ich hol dich da irgendwie raus, ok."

Total panisch blickte ich umher und sagte mit hektischer Stimme:"Was hat er dir gesagt? Lass dich bloß nicht manipulieren, die...!" Doch bevor ich weiter sprechen konnte, riss er es mir vom Ohr weg und verpasste mir daraufhin eine Backpfeife. Mit einem wütenden Blick hielt er es sich selber wieder ans Ohr und legte mit den Worten "das reicht" auf.

Ich zuckte kurz zusammen, als er das Handy, ohne den Blick von mir zu wenden, an die nächst gelegene Wand schmetterte. Mit einem lauten Geräusch prallte das elektronische Gerät an der Steinwand ab und zersprang in seine Einzelteile. Er schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an und sagte: "es nützt dir nicht, Chris irgendetwelche einzureden, er wird dich nicht retten!"

Diese Ruhe, welche in seiner Stimme lag machte mir wirklich angst. Er war anders, als seine Leute. Geduldiger und schlau, wenn nicht sogar weise. Ich rüttelte an den Fesseln und schrie: "Ihr beschissenen Wichser, Chris und M-hm...!" Doch ich bekam plötzlich keine einzigen Ton mehr heraus, als hätte jemand meine Stimmenbänder verknotet.

Mein Hals schmerzte einfach nur, wenn ich versuchte ein Wort zu sagen. Auch die Muskeln in meinen ganzen Körper spannten sich plötzlich schmerzhaft an. Jeder Versuch mich zu bewegen, verursachte einen unerträglichen Schmerz, der sich von meinen Beinen, bis zu meinem Kopf zog.

Wie benebeld starrte ich einfach nur gerade aus, in das lächelnde Gesicht von Paul. Er legte seinen Kopf schief und sagte:"Das Gift wirkt. Ich kann mit dir mach, was ich will!" Ich weitete meine Augen, als er näher kam und mir doch tatsächlich mit der Zunge über mein Gesicht leckte. Ok, ich nehme alles zurück, was ich über ihn gesagt hatte! Der Typ hat sich nicht mehr alle!

Er drehte seinen Kopf komplett in mein Sichtfeld, wir waren keine 3 Zentimeter von einander entfernt. Dieser unglaublich Hass, welcher sich in seinen unterschiedlichen Augen widerspiegelte, machte mir schon fast Angst. In den 2 Minuten in denen wir uns einfach nur ansahen, merkte ich wie Paul sich in meinen Augen verlor.

Team Loyal 2-hermanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt