5. Bis bald und auf Wiedersehen

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~Und blicke traurig auf das Ende, doch fang gleich neu an, von vorn'~

Gelangweilt schaltete ich zwischen den Sender hin und her, in der Hoffnung irgendetwas Interessantes zu finden. Doch wie wir alle wissen, besteht das Fernsehprogramm heutzutage fast nur aus Show wie Bauer sucht Frau oder Filmen wie Sharknado, wo es um Tornados bestehend aus Haien, geht. Und dann wundern sich die Politiker, warum wir Kids heutzutage nur noch im Internet hängen. "Du kannst mal zu den Narichten schalten", schlug max vor, welcher sich neben mich setzte und ein Schluck aus seinem Glas trank.

Ich tat das was er sagte und schaltete zwei Nummern weiter, auf den gewünschten Sender. "Und jetzt zu diesen Thema: in Berlin wurde am zwanzigsten Dezember, um circa zweiundzwanzig Uhr wurde die fünfzehn jährige Catharina W. in ihren eigenen Zuhause überfallen. Der Mann der ihr das antat, heißt Nico W. Der einunddreißig jährige soll bei ihr eingebrochen sein und sie angeschossen habe, was Catharina glücklicherweise überlebt hat. Ein Nachbarn hat Geräusche gehört und soll daraufhin die Polizei gerufen haben. Leider war das junge Mädchen nicht bereit mit uns zu sprechen. Auch dir Polizei wollte keine weitern Abgaben zu dem Fall preisgeben. Anscheinend habe der einunddreißig jährige vor Jahren schon einmal etwas angetan haben, dieser wurden nun für fünf Jahre Haft verurteilt", sprach die Moderatorin ernst und schaute dabei in die Kamera.

Im Hintergrund wurden sowohl ein Bild von mir, als auch ein Bild von Nico gezeigt."Hattest du denen nicht eigentlich gesagt, dass du das nicht ausstrahlen lassen willst", fragte Max und legte den Kopf dabei schief. Genervt nahm ich die Fernbedienung und schaltete um, da bei den Nachrichten nicht kam, was uns interessieren könnte.

"Das merkt man doch, so viel Scheiße wie die hier erzählt haben" antwortete ich den Rapper und stieß die Luft laut aus. Vor einigen Wochen ist ein Fernsehteam bei mir gewesen und haben mir tausend Fragen an den Kopf geworfen, jedoch habe ich jegliche Versuche, mit mir ein Interview zu führen, abgelehnt. Sie sind total respektlos und stürmisch an die Sache herangegangen, haben keine Rücksicht auf mich genommen. Ich fragte mich wirklich, wo sie die ganzen Informationen her hatten, vor allem die falschen.

"Wirklich schade, was aus dem Fernsehn heut zu Tage geworden ist", meinte Max und schüttelte fassungslos den Kopf. Sag' ich doch! Dachte ich und nickte ihm zustimmend zu. Lächelnd erhob ich mich von dem grauen Sofa und machte mich auf den Weg in die Küche, um den Durst, welcher sich auf einmal bei mir entwickelt hatte, zu stillen.

Ich nappte mir ein Glas aus dem Hängeschrank über der Spüle und legte dies unter den Wasserhahn. "Sag mal, was ist denn da jetzt eigentlich zwischen dir und Chris", war Max laut in die Küche. Ich öffnete den Wasserhahn und ließ die geschmacklose Flüssigkeit bis über die Hälfte hineinlaufen. "Was genau meinst du", stellte ich als gegen Frage, nachdem ich mich in den Türrahmen gestellt hatte und Max mit einem skeptischen Blick musterte. Ich setzte das Glas an meine Lippen an und trank einen riesigen Schluck daraus.

Lächelnd legte ich den Kopf in den Nacken und seufzte, als die Kälte Flüssigkeit meine Lunge hinunterlief. Max zuckte mit den Schultern und entgegnete zögerlich: "naja..du unternimmst zur Zeit sehr viel mit ihm... außerdem...seid ihr beide euch sehr nahe, zumindest wirkt es so." Bevor ich auch nur irgendetwas dazu sagen konnte, klingelte es an der Tür.

"Ich geh' schon", meinte ich sofort und wendete mich von dem Rapper ab. Danke lieber Gott, dass du mich aus dieser unangenehm Situation rettest. Dachte ich und betete dabei zum Himmel, als ich zur Tür lief. Erwartet Max jemanden, oder war das nur der Postbote, welcher entweder für ihn oder für ein Nachbar ein Packet ablieferte. Mit einem Lächeln im Gesicht öffnete ich die Tür, welches allerdings sofort wieder verschwand, als ich in ein grünes Augenpaar schaute.

Team Loyal 2-hermanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt