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Nach dem Unterricht, in dem mich sowohl Cayden als auch Ashton mit besonders viel Aufmerksamkeit versahen, trat ich mit den anderen Schülern in das Gedränge auf dem Gang. Ich machte mich auf dem Weg zu meinem Schließfach, wo weniger Schüler waren. Schon von weitem sah ich Erin dort stehen und auf mich warten. Sie winkte mir schon von weitem und als ich bei ihr ankam strahlte sie mich glücklich an. „Du glaubst nicht was mir eben passiert ist" quiekte sie aufgeregt und hüpfte wie ein kleines Mädchen auf der Stelle von einem Bein aufs andere.

Ich lächelte sie zaghaft an „Du hast eine eins in Physik bekommen?" riet ich drauf los, aber Erin schüttelte ungeduldig den Kopf. „Das errätst du nie!" rief sie und ich legte mir gespielt neugierig die Hand ans Kinn und tat so als würde ich angestrengt nachzudenken versuchen „hmmm, dann lass mich mal überlegen..."
„Jace hat mich zum Schulball eingeladen!" platzte Erin heraus und ihre Augen strahlten.
Ich fing ebenfalls an zu grinsen und umarmte sie „Oh mein Gott Erin, das ist ja super! Endlich hat er sich mal getraut. Ich glaube Jace wollte dich schon seit einem Monat fragen, aber er hat sich nicht getraut."

Gemeinsam hüpften wir wie die verrückten gleichzeitig auf und ab. Ein paar Schüler warfen uns seltsame Blicke zu, aber ich ignorierte sie einfach und wandte mich an Erin „Wann hat er dich denn überhaupt gefragt? Ihr hattet doch gar keinen Unterricht zusammen."
Sie lächelte immer noch seelisch vor sich hin während sie begann zu erzählen was passiert war. „Als es klingelte und ich aus dem Physikraum kam, stand er schon da. Und er hatte Blumen in der Hand!" sie seufzte seelisch und ich begann meine Bücher in meinen Spind zu stopfen. Als ich ihn schloss sah Erin verträumt auf die Blumen in ihrer Hand, die ich zuvor noch gar nicht bemerkt hatte. „Ich war erst total verwundert, vor allem als ich die Blumen gesehen habe. Und dann hat er sie mir gegeben und gefragt ob ich Lust habe mit ihm zum Ball zu gehen. Er sah so süß aus!" Ich grinste sie an. Es wurde auch wirklich Zeit, dass Jace den ersten Schritt machte. Schon seit wir befreundet sind erinnere ich mich daran, dass er Erin vergötterte. Allerdings hatte er sich bis jetzt nie getraut Erin seine Zuneigung zu zeigen. Und auch Erin sah Jace nicht nur als normalen Freund da war ich mir ganz sicher, nur schien es den beiden nicht klar zu sein. 

Während Erin mir weiter schwärmerisch von Jace erzählte, gingen wir Richtung Schulausgang. Die Gänge waren schon etwas leerer und als wir auf den Parkplatz traten, stehenden nur noch wenige Autos dort. Ich sah Ashton und Cayden mit ein paar anderen Jungs an einem Audi gelehnt da stehen. Ashton hatte seine Hände um die Taille von Jessica gelegt und Cayden unterhielt sich mit einem hübschen schwarzhaarigen Mädchen. 

Ich verdrehte die Augen und versuchte den leichten Stich, den mir Ashtons Anblick versetzte zu ignorieren. Nur weil er sich in Biologie an unseren Tisch gesetzt und mit mir geredet hatte, hieß das nicht, dass er Interesse an mir hatte. Es war dumm von mir das anzunehmen und so verbannte ich jeden Gedanken an ihn aus meinem Kopf und sah in die andere Richtig, zur Haltestelle.

Ich sah meinen Bus dort halten und fluchte. Schnell lief ich los und rief Erin zum Abschied noch einen Gruß über die Schulter, bevor ich rasch durch die sich schließenden Türen in den Bus srang. Als ich durch das Glas der Türen noch einmal zu den Jungs sah bemerkte ich, dass Cayden zuerst zu meinem Bus und dann zu Erin sah.

~

Als ich zuhause ankam, bellte mich meine Berner Sennenhündin, Shadow, freudig schwanzwedelnd an. Ich strich ihr beruhigend über den Kopf, zog mir Jacke und Schuhe aus und ging dann in die Küche. Meine Mum stand dort und briet etwas in der Pfanne an das aussah wie Kaiserschmarrn.

„Mh, das riecht aber gut." Sagte ich und schlenderte zu ihr rüber.
Sie lächelte mich an „Du kannst schon mal Teller auf den Tisch stellen, dein Dad müsste gleich da sein." 

Folgsam begann ich den Tisch zu decken und gerade als ich fertig war, hörte ich das Türschloss klicken und kurz darauf die Stimme meines Vaters „Das riecht ja gut hier!".
Ich setzte mich an den Tisch und sah zur Küchentür. Mein Dad kam herein und küsste Mum zur Begrüßung. Lächelnd betrachtete ich die beiden „Wie war die Arbeit?" fragte sie meinen Vater. „Wie immer." Er kam zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Nachdem wir gemeinsam gegessen haben, ging ich hoch in meine Zimmer. Ich hatte heute Abend eine Schicht in dem Café in de ich arbeite und musste für morgen noch eine Referat vorbereiten. Da ich bereits die Tage zuvor einiges vorbereitet hatte, brachte ich nur etwas eineinhalb Stunden um es zu beenden und dann einmal vor unsichtbarem Publikum zu üben. Mit einem Blick auf die Uhr, stellte ich fest, dass es bereits sechs Uhr war. Meine Schicht begann um sieben und weil ich keine Zeit mehr hatte um mit Shadow raus zu gehen, ließ ich sie in den Garten. Normalerweise ging ich dreimal am Tag mit ihr raus, aber manchmal hatte ich nicht genügend Zeit. Dann bat ich entweder
Mum oder Dad um Hilfe oder ich ließ sie kurz in den Garten. Bevor ich ging, versprach ich ihr noch, dass wir eine Runde drehen würden, wenn ich wieder zurück wäre und sie bellte mir zum Abschied hinterher.

Zum Café brauchte ich zu Fuß etwa eine halbe Stunde, aber da ich vorher noch einen Abstecher zur Bücherei machen wollte, ging ich früher los. Die Bibliothekarin grüßte mich freundlich als ich eintrat und ich lächelte grüßend zurück. 

Nachdem ich zwei Bücher gefunden hatte, die mich interessierten, wollte ich zur Ausleihe gehen, aber als ich um eine der langen Regalreihen ging, stieß ich mit jemandem zusammen. Bücher landeten auf dem Boden, jedoch nicht meine. Dennoch bückte ich mich und half der Person sie aufzusammeln. Ich entschuldigte mich, als ich mich aufrappelte und wurde unruhig, als ich das Mädchen vor mir erkannte. 

Es war die schwarzhaarige, die ich nach Schulschluss mit Cayden reden gesehen habe und sie gehörte zu Jessicas Clique. 

„Kein Problem" sagte das Mädchen und lächelte freundlich. Ich betrachtete sie kurz. Sie war bildhübsch. Ihre langen schwarzen Locken bildeten einen leichten Kontrast zu ihren tiefblauen Augen. Ihre Gesichtszüge waren geschwungen und weich. Sie sah einfach perfekt aus. Und von nahem war sie noch schöner als von weitem. Ich dachte daran, dass sie mit Jessica befreundet war und somit einer Clique angehörte, in der die Hierarchie durchaus auch durch Schönheit geprägt war und ich fragte mich unwillkürlich, warum Jessica diejenige war die die Spitze bildete. Ich räusperte mich verlegen, als mir der Blick des Mädchens auffiel die mich erwartungsvoll ansah. Ich reichte ihr die Bücher, die ich aufgesammelt hatte und sie dankte mir mit einem erneut freundlichen Lächeln. „Du bist doch auch auf der Riverville High oder?" fragte sie mit angenehmer Stimme. 
„Ja, mein Name ist Ella." 
Sie lächelte wieder „Ja, das weiß ich. Jess hat von dir erzählt." 
„Nur schlechtes nehme ich an." 
Sie senkte verlegen den Blick, aber ich winkte ab „Schon gut. Ich weiß ja was Jessica von mir hält."
„Naja, also nur für den Fall, dass du denkst ich habe dieselbe Meinung, so ist es nicht." 
Ich lächle „Gut zu wissen." Dann deutete sie in Richtung Ausleihe „musst du auch die Bücher ausleihen?" fragte sie und ich nickte. Wir gingen gemeinsam zu der Bibliothekarin und liehen nacheinander unsere Bücher aus. Das Mädchen wartete auf mich, nachdem sie fertig war.

Als wir zusammen die Bibliothek verließen warf sie mir einen kurzen Blick zu. „Du arbeitest doch im River Café, oder? Du musst nicht zufällig auch dorthin?"
„Ja, meine Schicht fängt in etwa einer viertel Stunde an."
„Dann können wir ja zusammen gehen" schlug sie vor und schob dann noch schnell hinterher „wenn du magst."
Ich stimmte freudig überrascht zu und dann fiel mir ein, dass ich ihren Namen noch gar nicht wusste. „Wie heißt du eigentlich?"
„Oh, sorry, ich bin Lorena"

Wir brauchten 10 Minuten bis zum Café, aber entgegen meiner Erwartungen, ging uns nicht der Gesprächsstoff aus. Wir redeten über Schule über unsere Hobbies und über Bücher- Lorena las ebenfalls gerne. Sie war ein sehr aufgewecktes und außerordentlich freundliches Mädchen. Sie war nicht nur Äußerlich nahezu perfekt, sondern auch charakterlich.

Als wir das Café betraten und einige ihrer bereits wartenden Freundinnen uns seltsame Blicke zuwarfen, tat sie nicht auf einmal so als würde sie mich nicht kennen, sondern fragte mich, ob ich mich noch kurz zu ihnen setzen wolle. Ich lehnte jedoch dankend ab und machte mich an die Arbeit. Als ich später ihre Bestellungen aufnahm, lächelte Lorena mir zaghaft zu, während ich von Jessica und den anderen nur abfällige Blicke und spöttische Bemerkungen erntete.

Oben ein Bild von Lorena. Ich finde sie halt echt unglaublich hübsch aber in meiner Vorstellung ist sie noch hübscher. (Nur so am Rand; sie ist nicht ganz so perfekt. Sie ist zwar ein guter Mensch und sehr hübsch, aber niemand ist Perfekt. Bei manchen sieht man die Ecken und Kanten nur einfach etwas später. Ich wollte das einfach nur kurz loswerden, weil ich nämlich nicht vorhabe hier irgendwelche Ideale vorzugeben die man erfüllen muss, behaltet das bitte im Hinterkopf.)
Lorena wird by the way in der Story wahrscheinlich noch eine wichtige Rolle spielen, wobei es natürlich auch sein kann, dass sich das alles noch verändert. let's see...
Was haltet ihr denn so von Lorena? Denkt ihr sie ist wirklich so nett wie sie tut oder ist das alles nur fake?

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