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Nachdem ich etwas getrunken hatte und es mir schon etwas besser ging fuhr Cayden mich nach Hause. Oder er wollte mich nachhause fahren, dann nach nicht einmal zwei Minuten Fahrt drehte er sich in meine Richtung und sah mich an „Lust noch was essen zu gehen?" fragte er.

„Ich habe kein Geld dabei." Gab ich bedauernd zurück, aber Cayden winkte ab.

„Ich bezahle."

Ich zuckte mit den Schultern „Wenn das so ist, warum nicht."

Und so fuhren wir ins Café.

Ich bestellte mir eine Portion Fritten und Cayden entschied sich für einen Burger.

„Es tut mir übrigens leid" begann Cade ein Gespräch, während wir auf unser Essen warteten.

Verwirrt sah ich ihn an „Was denn"

„Ich hätte aufmerksamer sein müssen, dann hätte ich bemerkt, dass du erschöpft warst." Er trank einen Schluck von seiner Cola.

Ich wurde rot „Nein, das war ich selber schuld. Ich hätte es dir einfach sagen müssen, aber ich war zu stolz, als dass ich mir eine Niederlage eingestanden hätte." Ich lächelte zaghaft.

Cade grinste schief „du wolltest mich also beeindrucken?" fragte er neckend.

Ich hob die Hände „Das habe ich nie gesagt." 

„Aber gemeint." Cayden lehnte sich vor und sah mich triumphierend an.

Ich unterdrückte nur ein Lächeln und sah verlegen weg, aber Caydens Hand schnellte nach vorne und er griff nach meiner Hand.

„Ich habe ja nicht gesagt, dass ich das schlimm finde." Ich sah ihn an und blickte direkt in seine haselnussbraunen Augen. 

Er lächelte immer noch und sah mich so intensiv an, dass ich glaubte er könne in mich hinein blicken.

Die Kellnerin kam mit dem Essen an unseren Tisch und wir lösten unsere Hände voneinander.

Als die Bedienung weg war trank Cayden einen weiteren Schluck von seiner Cola, bevor er ganz beiläufig fragte: „hast du nächste Woche Samstag schon etwas vor?"

Ich sah ihn an und mein Herz begann zu klopfen. Nächste Woche Samstag war der Schulball! 
Wollte Cayden mich gerade fragen, ob ich mit ihm zum Schulball gehen möchte?

Ich hielt in meiner Bewegung inne und schüttelte den Kopf. 

„Gehst du nicht zum Ball?" er runzelte nachdenklich die Stirn.

„Ich weiß es noch nicht" ich sah auf meine Pommes „Ich meine ich könnte hingehen, aber wenn Erin mit Jace geht, dann würde ich mir vorkommen wie das dritte Rad am Wagen."

Ich wagte einen Blick zu Cade, aber er war mit seinem Burger beschäftigt.

„Also hat dich keiner gefragt?" jetzt sah er kurz zu mir.

„Nein." 

Wenn er mich fragen wollte, dann jetzt oder?

Doch Cayden sagte nichts, er nickte bloß stumm und aß weiter seinen Burger. Ich konnte nicht ganz leugnen, dass ich ein wenig enttäuscht war.

„was ist mit dir?" fragte ich, bevor ein peinliches Schweigen entstehen konnte. „Hast du jemanden mit dem du hingehst?"

„Nein, aber ich habe vor jemanden zu fragen."

Ich hätte gerne gewusst wen, aber ich traute mich nicht zu fragen, weil ich nicht wollte, dass er merkte, wie enttäuscht ich war, dass er mich nicht gefragt hatte.

Eigentlich gab es ja auch keinen Grund, davon auszugehen, dass er gerne mit mir zu dem Ball gehen würde, aber sein Verhalten mir gegenüber hatte mir irgendwie glauben gemacht, dass er mich vielleicht doch mochte.

Ich verdrängte diese blöden Hoffnungen und setzte ein glückliches Lächeln auf.

Ich fragte mich, ob ich vielleicht mehr für ihn empfand. Wir kannten uns zwar noch nicht so lange, erst seit etwa einem Monat, aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass es da so etwas wie eine Verbindung zwischen uns gab.

Allerdings hatte er, außer ein paar wenigen Momenten nie irgendwelche Andeutungen gemacht, dass er genauso empfand. Vermutlich sah er in mir einfach nur eine gute Freundin, mit der er eben gerne etwas unternahm. 

„Ich muss glaube ich bald los, mein Vater und meine Mum wollten heute Abend gemeinsam Essen gehen." Sagte ich nachdem wir aufgegessen hatten.

Cayden bezahlte und wir stiegen in sein Auto.

„Ist denn heute ein besonderer Tag? Oder geht ihr einfach so essen?" fragte Cayden vom Fahrersitz.

Ich habe Ende der Woche Geburtstag, aber meine Eltern fahren morgen für eine Woche in den Urlaub, weil sie jetzt seit 20 Jahren verheiratet sind. Das ist quasi sowas, wie ein vorgezogenes Geburtstagsessen."

„Ah, und du und deine Schwester seit dann eine Woche alleine zuhause?" er warf mir einen Seitenblick zu.

Ich nickte „Ja."

„Das klingt ja entspannt."

Ich antwortete nicht, weil wir in diesem Moment vor meinem Haus hielten.

Cayden stieg aus, kam um den Wagen herum und öffnete mir die Tür.

„Danke" sagte ich und er ging neben mir mit zur Tür.

Ich drehte mich zu ihm um. „Danke für das Essen und fürs Heimfahren." 

„Kein Problem." Cayden lächelte.

Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte, aber Cade nahm mir die Entscheidung ab. Er beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich umdrehte und zu seinem Wagen zurückkehrt.

Ich sah ihm nach, wie er davon fuhr und sobald das Auto um die Ecke gebogen war, wurde hinter mir die Tür aufgerissen.

Erschrocken drehte ich mich um und sah meine Schwester und meine Mum im Türrahmen stehen.

„Seid ihr zusammen?" fragte meine Schwester und meine Mutter zur selben Zeit: „Wer war denn der gutaussehende Typ?"

Ich wurde rot „Habt ihr spioniert?"

Ich drängte mich an den beiden vorbei und ging in die Küche, wo mein Dad an die Küchentheke gelehnt stand. 

„War das gerade dein Freund?" fragte er und ich stöhnte auf.

„Nicht du auch noch." Ein Teller Kekse stand neben ihm auf der Anrichte und ich wollte mir einen nehmen, aber meine Schwester griff an mir vorbei und schnappte mir den Teller vor der Nase weg.

„Hey!" rief ich protestierend, aber Sophia und meine Mum grinsten sich hinterhältig an.

„Erst sagst du uns, ob ihr zusammen seid." Forderten sie.

Ich startete einen Versuch, an die Kekse dran zu kommen und sah meinen Dad hilfesuchend an, aber er zuckte nur mit den Schultern. Verräter!

„Na schön." Gab ich auf „Wir sind nicht zusammen. Zufrieden?"

Sophia blickte skeptisch drein, aber dann reichte sie mir den Teller.




So kleines Kapitel zwischendurch, weil ich momentan so viel vorgeschrieben habe :)

Wer von euch hat schon wieder Schule?

-K


Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt