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Lorena schrieb mir am Samstagmorgen, dass wir uns um 20 vor 12 an dem Spielplatz im Park treffen würden.

Ich war schon um neun Uhr wach und drehte eine kleine Runde mir Shadow, bevor ich mich an meinen Schreibtisch setzte und begann für den Mathetest am Mittwoch zu lernen. Den letzten Test hatte ich total verhauen und um meine eins wieder auf einen stabilen Stand zu bringen, wollte ich mich diesmal besser vorbereiten. Ich bin zwar keine Streberschülerin, aber Mathe ist ein Fach, dass mir Spaß macht und in dem es mir leichter fällt eine gute Note zu schreiben. 

Gegen 11 begann ich mich fertig zu machen. Ich zog mir meine Schwarze Sporthose an – meine Lieblingshose, mit Blümchen aus einem Netzstoff an den Seiten der Schienbeine – streifte mir ein weit geschnittenes Top über den schwarzen Sport-BH. Ich verzichtete auf meine übliche Schminke die in der Regel aus Concealer und Wimperntusche bestand – weil ich wusste, dass es mich am Ende nur schlimmer aussehen lassen würde, und machte mich gemeinsam mit Shadow, auf den Weg zu besagtem Treffpunkt.

Da es ein wenig warm war und Shadow oft viel trank, hatte ich zwei Wasserflaschen mitgenommen. Eine für mich und die andere (eine welche eine Art Napf zum Ausklappen hatte) für sie.

Als wir am Spielplatz ankamen war noch niemand zu sehen, obwohl es schon viertel vor war.
Shadow, welche ich von der Leine gelassen hatte, tollte schwanzwedelnd über die große Wiese und kam mit einem großen Stock zwischen den Zähnen auf mich zu gerannt. Lächelnd nahm ich ihn in die Hand und täuschte einen Wurf an ohne den Stock loszulassen.

Shadow bellte empört und ich lachte, bevor ich den Stock diesmal wirklich warf. Shadow stürmte hinterher und noch bevor der Stock den Boden berührte hatte sie ihn schon gefangen.
Ich rief sie zurück und sie sprintete auf mich zu. Die Arme ausgebreitet empfing ich sie mit einem ausgelassenen Grinsen.

Sie ließ den Stock fallen und stürmte auf mich zu. Etwa fünf Meter von mir entfernt drosselte sie ihr Tempo ein wenig und sprang mich dann zwar sanft, aber dennoch mit so viel Schwung an, dass ich das Gleichgewicht verlor und lachend umfiel. Ich fiel in das Weiche Gras und Shadow, die auf mir drauf hockte schleckte mir übers Gesicht.

Ich streckte die Arme nach ihr aus und rollte auf die Seite, wobei ich sie von mir runter ins Gras neben mir schob. Sie lag auf dem Rücken und ich wuschelte ihr über en Bauch, während die Hündin genüsslich den Kopf zur Seite neigte.

Ein Lächeln zierte immer noch mein Gesicht, als ich ein Räuspern über mir vernahm und Ich zu einer großen Gestalt hinauf blinzelte.

„Ihr scheint ja Spaß zu haben" bemerkte Cayden lächelnd.

Ich grinste und Shadow bestätigte seine Feststellung ebenfalls mit einem lauten Bellen.

Ich streckte Cayden meine Hand entgegen, als wollte ich ihn dazu auffordern mir aufzuhelfen und er zögerte keinen Moment sie zu ergreifen. Doch anstatt mich hochzuziehen, zog ich mit einem heftigen Rück an seinem Arm und zog ihn zu uns auf den Boden.

Mit einem Überraschten Fluchen landete er neben mir im Gras und ich lachte.

Aus einem mir unerklärlichen Grund, war ich total ausgelassen. Ich sprühte förmlich vor Energie und Freude.

Shadow, auf meiner anderen Seite hatte sich bereits aufgerichtet und stürzte sich nun auf Cayden.

Dieser kraulte sie ebenfalls Lachend hinter den Ohren, bevor er sich verschwörerisch zu ihr Vorbeugte.

„Na los, jetzt rächen wir uns." Unvermittelt drehte er sich in meine Richtung und begann mich zu kitzeln. Kichernd wand ich mich unter seinen Händen, an meinem Bauch. Shadow, die Verräterin unterstützte ihn auch noch, indem sie mir über die empfindliche Stelle unter meinem Ohr schleckte. 

Ich versuchte den beiden zu entkommen, indem ich mich wegrollte, aber Cayden war schneller. 
Er packte mich an den Hüften und drückte mich nach unten. Als ich dann noch einen weiteren Versuch starten wollte, schwand er sein Bein über mich, sodass er auf mir drauf saß.

Dann packte er meine Hände, mit denen ich versuchte ihn von mir runter zu schubsen und beugte sich vor, um meine Handgelenkte seitlich von meinem Kopf auf den Boden zu drücken.

Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von mir entfernt und ich war plötzlich wie erstarrt. Mit angehaltenem Atem sah ich ihn an und sein Blick huschte aufmerksam über mein Gesicht.

Reglos blieb ich unter ihm liegen, als er sich noch ein wenig vorbeugte.

„Jetzt gibt es ein entkommen mehr" raunte er mit rauer Stimme.

Mein Gehirn arbeitete nur noch ganz langsam und ich konnte die Bedeutung seiner Worte nur schwer erfassen.

Ich öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und hauchte: „Vielleicht, will ich ja gar nicht entkommen." Keine Ahnung woher ich diese Worte nahm. Ich verspürte einfach einen plötzlichen Anflug von Selbstbewusstsein. Ein Gefühl das ich nicht selten verspürte, seit ich Cayden etwas besser kennengelernt hatte.

Seine Mundwinkel zuckten leicht und sein Blick wanderte von meinen Auge zu meinem Mund.

Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht und starrte ihn an. Meine Lippen öffneten sich ein wenig und ich hielt mich zurück, um nicht nervös darauf zu beißen.

Ich hatte das Gefühl, das sich Cayden immer weiter meinem Gesicht näherte. 

Hatte er etwa vor, mich zu küssen? 

Meine Augenlieder flatterten und in meiner Magengegend machte sich ein angenehm warmes Gefühl breit.

Eine seiner Haarsträhnen löste sich und fiel ihm in die Stirn. Sie berührte mich nur ganz leicht an der Schläfe und ich streckte eine Hand nach ihr aus.

Gerade als ich meine Hand in sein weiches Haar schieben wollte, ertönte ein lautes Bellen und ich zuckte erschrocken zusammen. Plötzlich löste ich mich aus meiner Starre und spürte wie mir die Hitze in die Wangen stieg.

Mit dem Anflug eines Lächelns auf den Lippen, ließ Cayden meine Hände los und rollte sich von mir runter.

Einen Moment lang schloss ich die Augen und blieb einfach auf dem Rücken liegen, um zu verarbeiten was gerade passiert war. Dann richtete ich mich auf und sah zu Cayden, der bereits stand und mich von oben herab beobachtete.

Ich strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht, welche sich aus meinem Zopf gelöst hatten und lächelte ihn zaghaft und verlegen an.

Cade erwiderte mein Lächeln und half mir auf.

Seine Körperhaltung war lässig und er sah aus, als hätten wir uns nicht gerade fast geküsst. Nur seine Stimme verriet, dass er nicht ganz so gelassen war, wie er vorgab „Ich rufe Lorena mal an und frage wo sie bleibt." sagte er mit belegter Stimme.

Ich nickte nur stumm und sah ihm dabei zu, wie er etwas auf seinem Handy tippte und sich dann den Hörer ans Ohr hielt. Als ich am anderen Ende der Leitung Lorenas Stimme hörte, wurde ich wieder rot. Wenn sie wüsste, was hier gerade eben abgegangen war, würde sie vermutlich Luftsprünge machen.

Während Cayden mit Lorena redete, streichelte er gedankenverloren Shadows Kopf, worauf sie sich an ihn schmiegte.

Als Cayden seufzend sein Handy wegpackte, blickte ich zu ihm auf. Er hatte ein schiefes Lächeln auf den Lippen. „Lorena sagt, sie hätte ganz vergessen, dass sie heute einen Zahnarzttermin hat." Er zog eine Augenbraue hoch „Wie es aussieht, sind es dann wohl nur wir zwei."




Hab es doch noch geschafft ein Kapitel zustande zu bringen, weil ich heute schon um sieben Uhr auf war (obwohl ich heute frei habe), denn meine Katze hat eine lebende Maus mitgebracht, die sie dann die ganze Nacht über gejagt hat. In meinem Zimmer... Ihr ernst?!

Naja, ich hoffe ihr mögt das Kapitel. 
Also ich finde es cute :)

-K

PS: Wer von euch hat denn schon Ferien, ich glaube Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sind ja die einzigen Bundesländer, die noch Schule haben. Ich wohne in NRW, habe also noch eine Woche Schule...


Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt