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Ich schlug die Augen auf und blinzelte gegen das grelle Licht. 

Etwas Nasses lag auf meiner Stirn und ich hob den Arm. Es war ein kalter Waschlappen.

Stöhnend setzte ich mich auf und schloss einen Moment die Augen um den Schwindel loszuwerden. Ich spürte wie sich das Sofa bewegte und schlug die Augen auf. Neben mir hatte sich jemand auf die Sofakante gesetzt. Zu meiner Überraschung war es aber nicht Cayden sondern Jaime.

Er lächelte mich besorgt an „Alles okay bei dir? Cayden hat mir erzählt, was passiert ist." Er legte seine Warme Hand an meine Wange und betrachtete mich prüfend.

„Ich glaube es geht wieder." In meinen Schläfen pochte es dumpf, aber ich ignorierte es. Zögerlich sah ich mich in dem Raum um. Es schien ein Wohnzimmer zu sein. Gegenüber von dem Sofa auf dem wir beide saßen hing ein großer Flachbildschirm an der Wand und auf dem Regal darunter waren Bilderrahmen aufgestellt. Ich konnte nicht genau erkennen, was auf den Bildern abgebildet war, aber ich vermutete, dass es Familienfotos waren. 

„Wie bin ich hier her gekommen?" fragte ich und sah Jaime an.

Statt einer Antwort nahm Jaime die Hand von meiner Wange und strich stattdessen eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Ich sah ihn mit weit geöffneten Augen an.

Eine Stimme ertönte hinter mir. „Wir waren nur einen Häuserblock von hier entfernt. Ich habe dich das kurze Stück getragen." Caydens Miene war ausdruckslos als er um die Couch herumlief und einen kleinen Verbandskasten auf den Boden stellte.

Sein Blick wanderte zu Jaime, der Seine Hand schon wieder zurückgezogen hatte. „Kann ich?" es klang mehr wie eine Aufforderung als eine Bitte.

Jaime zwinkerte mir lächelnd zu und stand auf „Ich werde dir ein Glas Wasser und etwas zum Essen holen gehen." Sagte er und verschwand durch dieselbe Tür durch die Cayden eben in den Raum gekommen war.

Zweiterer nahm nun den Platz seines Bruders ein und griff nach dem Koffer. Er legte ihn sich auf den Schoß und kramte darin herum. Wortlos griff er dann nach meinem Arm, welcher ein wenig schmerzte. 

„Ich mache dir nur eine Salbe auf die Stellen, welche ein wenig blau sind, damit der Schmerz und die Schwellung ein wenig gelindert werden." Erklärte er klapp und verteilte die Salbe behutsam.

Ich beobachtete ihn dabei und musste an unsere erste wirkliche Unterhaltung im Krankenzimmer denken, nachdem er mir ein verstauchtes Handgelenk diagnostiziert hatte.

„Danke" sagte ich leise und suchte seinen Blick, doch Cayden wich ihm aus.

„Kein ding."

Einige Sekunden blieb es still.

„hast du sonst noch irgendwo schmerzen?" fragte Cayden.

Ich wollte den Kopf schütteln, aber dann fielen mir die Schrammen an meinem Rücken ein. Ich zögerte einen Moment, was Cayden bemerkte. Er hob besorgt die Brauen und sah mich an „Wo?"

„Am Rücken." Ich spürte wie mir langsam die Hitze ins Gesicht stieg.

„Wo genau?"

„Eher unten."

„Gut, wäre es in Ordnung, wenn du dein T-Shirt ein wenig hochziehen und dich auf den Bauch legen würdest?" er sah mir fest in die Augen und meine Wangen färbten sich rot.

„Okay." Murmelte ich verlegen. Ich sog mein Shirt ein Stück hoch und legte mich hin.

Ich spürte Cades Fingerspitzen an meinem unteren Rücken, als er sich die Verletzungen ansah.

„Das sind nur ein paar Kratzer, nicht tief, aber ich desinfiziere sie trotzdem einmal und mache Pflaster auf die größeren." Er kramte wieder in dem Verbandskoffer und ich nickte stumm.

„Das kann jetzt etwas brennen" warte er, als er etwas von der Wunddesinfektionslösung auf einen Tupfer gab und damit vorsichtig über die aufgeschürften Stellen an meinem Rücken ging.

Ich zuckte kurz zusammen, aber Cayden war schnell fertig und begann die Verbandspflaster zurecht zu schneiden.

Ich spürte, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Rücken ausbreitete, weil die Luft auf dem noch feuchten Desinfektionsmittel, kälter erschien.

Als Cayden jedoch begann die Pflaster vorsichtig an meinem Rücken anzubringen, bekam ich aus einem ganz anderen Grund Gänsehaut. Seine Warmen Hände strichen behutsam über die Klebestellen und als er das letzte Pflaster in meinem unteren Rücken festklebte, musste ich den Reflex unterdrücken, meinen Rücken durchzudrücken. Seine Hand verweilte etwas länger als nötig unterhalb der Wunde und ich spürte wie seine Fingerkuppen nach außen glitten und seine Damen Kreise auf meiner Hüfte zogen.

Ein seltsames Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit und mir wurde plötzlich ganz warm.

Ich räusperte mich entschieden um die Stille zu durchbrechen. Augenblicklich zog Cayden seine Hand zurück und begann das Verbandszeug wieder einzupacken.

Ich richtete mich auf und zog mein Shirt zurecht.

„Was würde ich nur ohne einen erfahrenen Mediziner wie dich tun." Witzelte ich und entlockte Cade ein Lächeln.

„Vermutlich würdest du ohne mich, nicht einen Tag überleben" gab er zurück und half mir mich bequem hinzusetzen. Er schob seinen Arm zwischen mich und das Sofa um ein Kissen dazwischen zu klemmen. Dabei kam er mir so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Schlüsselbein spüren konnte.

Er hob den Blick und sah mich an. Ich erwiderte ihn und hielt die Luft an. Meine Augen wunderten zu seinen Lippen und ich fragte mich wie sie sich auf meinem Mund anfühlen würden.

„So, dein Wasser Ella." Jaime kam herein und stellte ein Glas auf den Wohnraumtisch.

Cayden ging mit einem minimalen Lächeln auf Abstand und ich stieß die Angestaute Luft aus.

Was war nur los mit mir?







So endlich mal wieder ein Kapitel.

Ich habe diesmal beschlossen, das Kapitel von der letzten Woche einfach ausfallen zu lassen und stattdessen etwas vorzuschreiben, damit die Updates wieder regelmäßig werden.

Ich habe jetzt schon zwei weitere Kapitel vorgeschrieben und wenn ich in einer Woche wieder bei meinem Vater bin, kann ich vermutlich wieder mehr schreiben :)

Bis dahin Liebe Grüße.

-K

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt