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Am Donnerstag musste ich wieder zur Schule und es fiel mir schwer mich aus dem Bett zu quälen. Ich fürchtete mich davor, Cayden zu sehen, weil ich mir sicher war, dass er mit mir reden wollte. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass er mit mir reden wollte, weil es zeigen würde, dass ich ihm vielleicht doch ein wenig wichtig war.

Sophia wich mir auch auf dem Schulgelände nicht von der Seite und Erin erwartete uns am Schultor um mir ein wenig mehr Sicherheit zu geben.

Mir fiel auf, dass einige mir schräge Blicke zuwarfen. Ich versuchte sie zu ignorieren und mir einzureden, dass es nicht an der Sache zwischen Cayden und mir lag.

Als wir in einen ruhigen Korridor abbogen, drehte ich mich zu Erin um „Schauen die wegen mir so?"

„nein." Sie lächelte, aber ich erkannte, dass sie log. „naja, ja die Sache mit der Prügelei hat sich schnell rum gesprochen, aber ich glaube nicht, dass sie von der Wette wissen." Fügte sie schließlich ehrlicher hinzu.

Ich nickte nur und bog in den Gang ab, wo sich mein Spind befand. Zu meine Unglück, hielt sich dort jedoch schon jemand auf, dem ich lieber noch nicht begegnet wäre.

„gestern stand er auch die ganze Zeit dort rum." Raunte mir Erin ins Ohr, während Sophia ihre Schritte schon beschleunigte und auf Cayden zuging. 

„Warte hier, ich regle das." Sagte sie.

Als sie bei ihm ankam, sagte sie etwas zu ihm und fing an wild mit den Händen zu gestikulieren, aber er sah an ihr vorbei zu mir. Schnell wandte ich den blick ab.

Ich zwang mich, nicht mehr zu ihm zu sehen und erst als Sophia zu uns zurückkam, löste ich meinen Blick vom Boden. Cayden war nirgendwo zu sehen und ein seltsam leeres Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus.

***

Der restliche Tag zog an mir vorüber, ohne, dass ich wirklich etwas von ihm mitbekam. Ich sah Cayden überraschend oft irgendwo stehen, aber er versuchte nicht mehr mich anzusprechen, was vielleicht auch daran lag, dass ich ständig entweder Lorena, Erin oder Sophia um mich herum hatte.

Meinen Biokurs am Ende des Tages schwänzte ich, weil ich ansonsten keine Möglichkeit gehabt hätte ihm auszuweichen.

Um nicht tatenlos zuhause rumzusitzen, ging ich früher zu meiner Schicht im Café. Ich fand es angenehmer, etwas zu tun, weil ich dann abgelenkt war.

gegen vier Uhr kam Ian. Er fragte mich wie ich mich fühle und entschuldigte sich für das was passiert war, aber ich winkte nur ab und konzentrierte mich weiter auf meine Arbeit. 

Obwohl ich früher gekommen war, blieb ich länger.

Der Tag verging, wie in einem Film und am Abend war ich so erschöpft, dass ich nicht einmal die Gelegenheit hatte an etwas anderes als Schlaf zu denken.

***

Ich schleifte mich gerade von einem Kurs zum nächsten und genoss es, dass ich einen Moment alleine hatte, als sich mir jemand in den Weg stellte. Ich war genervt, weil ich seit gestern keinen Moment gehabt hatte, ohne dass mich einer von meinen Freunden begleitete.

Ich sah auf und wollte gerade mitteilen, dass ich etwas Ruhe brauchte, als ich in Caydens Gesicht blickte. Er stand genau vor mir und sah auf mich hinab.

Ehe ich umdrehen und weggehen konnte, hielt er mich an den Unterarmen fest und beugte sich ein Stück zu mir runter.

„Ella kannst du mir bitte kurz zuhören?" bat er mich, aber ich sah stur an ihm vorbei.

„Ich weiß, dass du denkst, ich hätte nur Zeit mit dir verbracht, wegen der Wette."

„Hast du nicht?" unterbrach ich ihn spöttisch und kniff die Augen zusammen. „Willst du mir erzählen, du hättest freiwillig Zeit mit mir verbracht? Weil du mich magst?" 

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt