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*Ellas Sicht*

In der Mittagspause saß Cayden wieder an unserem Tisch und ich liebte es, wie er mich immer wieder beiläufig berührte und mir etwas ins Ohr flüsterte, was mich rot werden ließ.

Unter dem Tisch nahm er meine Hand in seine und legte unsere Hände auf meinen Oberschenkel, er legte den Arm um mich oder strich mir die Haare hinters Ohr. Manchmal lächelte er mich auch einfach nur zärtlich an, was mein Herz zum Hüpfen brachte.

In seiner Gegenwart fühlte ich mich so wohl und sicher, dass selbst die abschätzigen Blicke von Jessica und ihren Freunden oder die neugierigen Blicke der anderen Schüler, einfach an mir abprallten. Ich war vollkommen unbekümmert und ich wollte, dass dieses Gefühl nie wieder weg ging.

Nach der Schule wartete ich an Caydens Auto auf ihn. Ich war nervös, weil ich ihn fragen wollte, ob wir noch etwas unternehmen sollten. Ich wollte so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen und ich hoffte, dass es ihm genauso ging.


Plötzlich kam mir ein Gedanke der meine Nervosität noch steigerte. Waren wir jetzt ein Paar? Wir hatten nicht wirklich festgelegt, dass wir zusammen waren und ich wusste nicht, wie Beziehungen normalerweise so funktionierten.

zwei Arme legten sich von hinten um meinen Oberkörper und Cayden vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. „Hey Freundin." Murmelte er gegen meinen Hals und verursachte damit eine Gänsehaut.

Ich drehte mich um, ohne dass Cayden mich los ließ, mein Herz klopfte in einem unregelmäßigen Rhythmus gegen meinen Brustkorb.

Ich zog eine Braue hoch „Freundin?" fragte ich und versuchte meine Stimme nicht so erfreut klingen zu lassen, wie ich mich fühlte.

Cayden lächelte zaghaft und zog mich näher an ihn heran. Seine Hüfte war gegen sein Auto gelehnt und ich gegen ihn. „Wenn du das möchtest" raunte er und ich fing an über beide Ohren zu strahlen.

Das genügte Cayden als Antwort und er küsste mich zärtlich. Schmetterlinge flatterten wild in meinem Bauch umher und ich schloss instinktiv die Augen. Obwohl ich Cayden schon zwei Mal auf den Mund geküsst hatte, explodierte in mir jedes Mal erneut ein Feuerwerk.

Als sich Cayden von mir löste atmete ich tief durch „wollen wir noch etwas unternehmen? Eis essen oder so?" fragte ich ihn und hoffte, er würde ja sagen, aber er nahm seine Hände von meinen Hüften und sah mich mit bedauern in den Augen an.

„Tut mir leid Ellie, aber ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen." Er legte eine Hand an meine Wange, was die Enttäuschung in mir jedoch nur ein wenig linderte. „Aber ich könnte dich morgen früh bei dir abholen und wir holen das mit dem Eis anlässlich deines Geburtstags nach." Bot er an.

Ich nickte und versuchte, nicht so niedergeschlagen zu wirken. Gott, das war doch hier kein Drama. Cayden konnte eben heute nicht, warum war ich deswegen denn direkt eingeschnappt?

Ich riss mich zusammen und lächelte „gut, Sophia hat übrigens gesagt, dass du gerne mit zu unserem Geburtstagsessen kommen darfst."

Cayden grinste „Super, ich freue mich" er gab mir einen beiläufigen Kuss auf die Wange. „Dann sehen wir uns morgen." Er machte Anstalten einzusteigen, doch dann hielt er inne, als wäre ihn noch etwas eingefallen. Er drehte sich zu mir um und lächelte mich an „Soll ich dich noch nach Hause fahren?"

Meine Laune besserte sich etwas und ich stieg auf der Beifahrerseite ein.

***

Sophia war schon da, als ich das Haus betrat, weil sie die letzten beiden Stunden frei gehabt hatte. Sie stand im Flur, die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen und einem wissenden Lächeln an.


„Ich will alles wissen!" sagte sie, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.

Ich lachte „Ihr seid doch alle gleich!"

Sophia zuckte nur mit den Achseln und zog mich in die Küche.

Während sie sich ein Sandwich zubereitete, lehnte ich neben ihr an der Arbeitsplatte und erzählte ihr was alles passiert war. Ich erzählte ihr allerdings auch, dass ich eine Panikattacke gehabt habe und Cade sich daraufhin mit zu sich genommen hatte (die Sache mit den Schuldgefühlen ließ ich dabei aus). 

Nachdem ich zu Ende erzählt hatte, war Sophia ziemlich beeindruckt „na der scheint ja ein ganz schön toller Typ zu sein" stellte sie fest und ich nickte geistesabwesend lächelnd. 


„Das ist er."

Sophia machte ein Würgegeräusch und stieß mich an „Ja gut, dass ist mir dann auch genug Liebeskrankes Gelaber."

Ich lachte und sah sie an „Und wie läuft es bei dir und Gabriel?" fragte ich.

Sophia lächelte nachdenklich „Er ist nett. Ich mag ihn..."

Ich runzelte die Stirn „aber?"

„Naja," Sophia hob die Schultern „ich glaube, er ist für mich mehr wie ein guter Freund. Am Anfang habe ich anders gedacht, aber in dieser Woche ist mir klar geworden, dass da nicht dieses Etwas ist, verstehst du was ich meine?"

Ich nickte „Ja." Eine kurze Pause entstand, dann fuhr ich fort „Und er? Denkst du er seht das genauso?"

Verzweifelt schüttelte sie den Kopf „Ich habe ehrlich keine Ahnung, aber ich glaube nicht..."

„Dann solltest du mit ihm reden" schlug ich vor „reiß das Pflaster lieber schnell runter als langsam."

Sophia nickte „Ich glaube du hast recht." Sie sah auf den Boden.

Ihr Handy kündigte eine einkommende Nachricht an und sie zog es aus ihrer Tasche. Sie öffnete die Nachricht und las sie durch. Erst sah sie verwirrt aus, aber dann spiegelte sich Begeisterung in ihrem Gesicht wieder.

„Was gibt's?" fragte ich neugierig, aber Sophia winkte ab, während sie eine Antwort tippte.

„Wie? Ach nichts Besonderes."

Ich betrachtete sie skeptisch, hakte aber nicht weiter nach, weil ich in diesem Moment ebenfalls eine Nachricht bekam.

Komme dich morgen um kurz vor eins abholen, zieh dir was Hübsches an. –C

Ich lächelte.

Okay, wohin geht's? –E

Ist eine Überraschung, bis Morgen <3 –C

Ich steckte mein Handy wieder ein und sah zu Sophia.

Sie sah mich entschuldigend an. „ich muss dir was sagen..." fing sie an „Ich kann morgen Abend nicht mit dir essen gehen, weil ich da so ein dringendes Schulprojekt fertig machen muss. Es ist wirklich unheimlich wichtig, sonst würde ich dein Geburtstagsessen nicht absagen..." sie sah mich so schuldbewusst an, dass ich meine Traurigkeit überspielte und eine verständnisvolle Miene aufzetzte.

„Ist schon okay."

„Ehrlich?"

„Ja klar, ich verstehe das." Ich lächelte und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

Sie nahm mich dankbar in den Arm „Danke, du bist echt die beste Schwester." Sie warf einen Blick auf die Uhr „Gut, ich muss dann jetzt los, du bist wirklich nicht sauer oder so?"

„Nein." Nur ein wenig enttäuscht und traurig.

Ich blieb alleine in der Küche zurück und sah auf den Toast, den meine Schwester liegen gelassen hatte.

Kurzentschlossen griff ich nach meinem Handy und schrieb Cayden, dass Sophia doch nicht mit zum Essen kommen würde und fragte, ob es okay sei wenn ich Erin, Jace, Lorena und Ian einlud.

Er stimmte zu und ich schickte allen eine Nachricht, doch etwas später am Tag, sagten sie nacheinander ab, weil sie keine Zeit hatten.

Für den Rest des Tages legte ich mich frustriert mit meinem Laptop ins Bett und sah mir Serien an. Ich ging früh schlafen und bekam gar nicht mit, wie Sophia nach Hause kam.

Meine Vorfreude auf meinen Geburtstag war verflogen und ich war ein wenig verletzt, weil mich nicht nur meine Schwester, sondern auch all meine Freunde an meinem Geburtstag im Stich ließen. Das einzige worauf ich mich freuen konnte war, dass ich den ganzen Tag mit Cayden verbringen konnte.





Ich habe das Buch gerade eben beendet.

Es werden noch 10 Kapitel+Epilog kommen.

Ich habe beschlossen heute Abend, Dienstag und Donnerstag je ein weiteres Kapitel hochzuladen. Die restlichen Kapitel werden dann in der Nacht von Samstag auf Sonntag hochgeladen.

-K


Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt