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Freitag kam Cayden zum Essen zu uns nach Hause. Ich hatte ihn gefragt, ob er seine Eltern auch mitbringen wollte und erst da war mich aufgefallen, dass ich sie noch nie gesehen hatte. Für ihn war es zwar jetzt auch das erste Mal dass er meine Eltern sah, aber er hatte mir auch noch nie von dem Rest seiner Familie erzählt. Ich kannte eigentlich nur seinen Bruder und es machte mich irgendwie nachdenklich, dass ich nicht wusste, was mit seinen Eltern war. Ich nahm mir vor, ihn nach ihnen zu fragen wenn wir alleine waren.

Cade war wie immer pünktlich, was bei meinen Eltern schon mal einen guten Eindruck hinterließ. Ich öffnete ihm die Tür und er begrüßte mich mit einem strahlenden Lächeln.
„Hey süße." Begrüßte er mich und gab mir einen sanften Kuss.

Er hatte einen Blumenstrauß in der Hand.

„Ist der für mich?" fragte ich.

Cayden schüttelte entschuldigend den Kopf „Für deine Mum." Er grinste.

Ich zog die Augenbrauen hoch „Willst wohl einen guten Eindruck bei ihnen hinterlassen was?"

„Was soll ich sagen? Ich will einfach nicht, dass unsere Hochzeit mal daran scheitert, dass ich deiner Mum beim Kennenlernen keinen Blumenstrauß mitgebracht habe." Entgegnete Cade und zog sich die Schuhe aus.

Meine Mum betrat den Flur. Sie trug noch ihre Kochschürze und wischte sich die Hände daran ab.

Cayden streckte ihr seine Hand entgegen und stellte sich vor. „Ich bin Cayden, schön sie kennen zu lernen Ma'am." Er reichte ihr den Blumenstrauß und lächelte sein charmantes Lächeln, womit er meine Mutter natürlich sofort vereinnahmte.

„Oh, wie aufmerksam, vielen Dank." Sie warf mir einen anerkennenden Blick zu und ich lächelte stolz.

„ihr beiden könnt schon an den Tisch gehen, das Essen ist gleich fertig." Sagte sie zu uns und rief dann nach meiner Schwester.

Ich bedeutete Cayden vor zu gehen, schließlich wusste er ja, wo er hin musste und folgte ihm.

Mein Vater saß schon am Tisch und sah auf als wir den Raum betraten. 

Cayden reichte ihm ebenfalls die Hand „Guten Abend, Sir."

„Guten Abend" entgegnete mein Vater und erwiderte den Handdruck. Er sah Cayden genauer an, als würde er nach einem Merkmal suchen, dass ihn als nicht gut genug für mich auszeichnete, aber auf den ersten Blick schien er nichts zu sehen, weshalb er sich wieder der Zeitung vor ihm widmete. Vorerst, wie ich wusste.

Meine Schwester kam in die Küche gehüpft und setzte sich ans Kopfende neben Cade. „Hi, Cayden." Begrüßte sie ihn grinsend und Cayden grinste zurück.

„Hi Sophia."

Wir unterhielten uns eine Weile zu dritt, bis meine Mutter mit dem Essen kam.

„Stephan, leg doch bitte die Zeitung weg." Bat sie meinen Vater, der gehorchte und die Zeitung aufs Sofa warf.

Meine Mutter setzt sich an den Tisch. „Nehm dir einfach, was du möchtest und so viel du möchtest." Sagte sie zu Cade „Ich hoffe es schmeckt dir."

„Danke Ma'am." 

Meine Mutter lachte „Und nenn uns doch bitte Kelly und Stephen."

Mein Vater beäugte Cayden immer noch skeptisch und nahm sich ein Stück Fleisch. Cayden tat es ihm nach und gab mir auch direkt eins. 

„Also Cayden, wie hast du meine Tochter kennengelernt?" wollte mein Vater plötzlich wissen.

„Über die Schule. Wir sind in einer Arbeitsgruppe im Biologieunterricht." Erklärte er.

Meine Mutter sah verwirrt aus „Aber du bist doch ein Jahr älter als Ella." Warf sie ein.

„Mum wir haben doch Stufenübergreifenden Unterricht in Bio." Erinnerte ich sie.

Sie nickte und nahm ein Stück von ihrem Fleisch.

„das Essen ist sehr gut, Kelly." Komplimentierte Cayden das Essen nach einer Weile, woraufhin meine Mutter ein wenig verlegen wirkte.

„Vielen Dank." 

Meine Mum und mein Dad fingen irgendwann an, über eine Serie zu reden, sie sie zusammen schauten (ja, unsere Familie war ziemlich Seriensüchtig) und ich lauschte dem Gespräch meiner Mum und Cade.

Als wir fertig mit essen waren, bot Cayden an, ihr beim Abräumen zu helfen, aber sie lehnte ab. „Nein nein, du bist ein Gast. Mach es dir ruhig auf dem Sofa gemütlich." Sagte sie und verschwand in die Küche.

Cayden und mein Dad setzten sich aufs Sofa und er zwinkerte mir zu, als er meinen Blick bemerkte.

Ich lächelte und folgte meiner Mum und Sophia in die Küche um die Spülmaschine einzuräumen.

Meine Mutter lächelte mich an, als ich die Küche betrat „Er ist ein echt großartiger Junge." Lobte meine Mutter.

Ich grinste „Danke."

„Ehrlich, er ist höflich und wirklich sehr lieb." Sie sah ein wenig nachdenklich aus „Und ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Vater etwas findet, dass es an ihm auszusetzen gibt." Fügte sie hinzu.

„Außerdem ist er total verknallt in Ella." Ergänzte Sophia grinsend und half mir bei der Spülmaschine.

„Ich gehe lieber mal nachschauen, wie es bei den beiden drüben läuft." Sagte ich nach etwa fünf Minuten, weil ich wirklich neugierig war, was mein Vater zu Cayden sagte.

Zu meiner Überraschung, saßen die beiden gemeinsam auf dem Sofa und lachten. Mein Vater legte ihm sogar eine Hand auf die Schulter, was er gewöhnlich nicht häufig bei anderen Leuten machte, er war eher jemand, der auf Distanz zu fremden Leuten ging, immer skeptisch eingestellt.

Ich setzte mich neben Cayden, der mir ein kurzes Lächeln zuwarf und seine Hand beiläufig auf meinen Oberschenkel legte.

„Worüber redet ihr zwei?" fragte ich die beiden.

„Über Football." Sagte mein Vater und fing gleich wieder von seiner Lieblingsfootballmannschaft an, worauf Cayden einging.

Ich hörte ihnen nur halb zu und legte gedankenverloren meine Hand auf Caydens.

Meine Mutter und Sophia gesellten sich ebenfalls zu uns und wir spielten ein paar Runden 'Mensch ärgere dich' nicht zu dritt, während sich meine Vater und Cade weiterhin über Football unterhielten. Irgendwann veränderte sich das Thema und mein Vater fragte Cade nach dem College. Mein Freund erzählte, dass er vor hatte sich für einen medizinstudienplatz einzuschreiben, was meinen Vater zu beeindrucken schien.



So Leute!

Die zweite und damit letzte Lesenacht hat begonnen.

Viel Spaß beim Lesen.

-K

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt