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Gegen sechs am Samstagabend steckte Sophia ihren Kopf durch meine Zimmertür. Sie trug bereits ihr kurzes graues Kleid und hatte die blonden Haare geglättet.

„Du bist noch nicht aufgestanden?" fragte sie erschrocken, als sie mich mit meinem Handy im Bett liegen sah. „Ist das dein ernst?"

Ich steckte mir eine Handvoll Chips in den Mund und sah sie an „Um genau zu sein bin ich aufgestanden, aber nachdem ich geduscht habe, habe ich mich wieder ins Bett gelegt." Erklärte ich mit vollem Mund.

„Ella!" rief meine Schwester und fand das Ganze nicht so lustig wie ich. Sie kam zu mir rüber und schnappte mir mein Handy weg. „Du stehst jetzt auf und ziehst dir dein Kleid an, damit ich dich schminken kann. Und dann mache ich dir noch die Haare. Los jetzt." Schob sie hinterher, als ich keine Anstalten machte mich zu bewegen.

Seufzend rollte ich mich aus dem Bett. Ich schlurfte zu meinem Kleiderschrank und zog mir mein Kleid an, während Sophia in ihr Zimmer lief und eine Tasche voll Schminke holte.

Als sie mich in dem Kleid sah riss sie die Augen auf „Wow, du siehst ja unglaublich aus!" rief sie.

„Danke. Du aber auch." Verlegen setzte ich mich auf den Stuhl, den sie vor meinen Spiegel gestellt hatte.

Sie kam um mich herum und begann mir mein Make-up zu machen. 

„Bist du aufgeregt?" fragte sie, als sie sich bereits an meinen Haaren zu schaffen machte. „Ich meine, weil Cayden doch bestimmt auch da ist." Behutsam steckte sie mir eine Haarnadel in die Haare.

Ich hob die Schultern „Ja schon. Aber ich glaube, in Wahrheit, hoffe ich ihn dort zu sehen. Ich glaube wir müssen echt dringend reden." Ich will, dass er zumindest weiß, was ich für ihn empfinde, selbst wenn er nicht das gleiche fühlt.

Sophia nickte nachdenklich. Dann klatschte sie in die Hände und drehte meinen Schreibtischstuhl zum Spiegel. „Fertig." Trällerte sie.

Ich stand auf und betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren mit dezentem Liedschatten geschminkt und ich hatte ein passendes Lipgloss auf den Lippen. Meine Haare hatte Sophia am Hinterkopf geflochten und festgesteckt. Nur ein paar kürzere Haarsträhnen umrahmten mein Gesicht.

Ich sah zugegebenermaßen wirklich schön aus und in diesem Moment fühlte ich mich auch schön. Ich dachte daran wie schön es wäre, wenn Cayden mich abholen würde, wie viel schöner würde ich mich dann noch fühlen.

Meine Schwester grinste zufrieden und nahm mich in den Arm.

Als es unten klingelte, wurde Sophia ganz hibbelig. Sie lief in ihr Zimmer und holte ihre kleine schwarze Tasche. Auch ich packte Handy, Schlüssel und Eintrittskarte ein und wartete an der Treppe auf meine Schwester.

Als sie aus ihrem Zimmer kam, nahm ich sie an die Hand und wir gingen gemeinsam runter.

Im Flur warteten bereits unsere Eltern und Gabriel auf uns. 

Meine Mum sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, mein Dad lächelte stolz und Gabriel konnte seinen Blick nicht von Sophia lösen.

„Ach meine süßen, ihr seht bezaubernd aus." Sie zog ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und tupfte sich die Augen ab.

„Danke Mum" sagte Sophia und lächelte ihr zu.

Mein Vater umarmte uns, dann sah er zu Gabriel „Pass bloß auf die beiden auf."

Ich grinste und Gabriel nickte gehorsam, bevor er Sophia umarmte.

„Du siehst echt toll aus." Sagte er zu ihr und meine Schwester wurde leicht rot.

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt